In Nittenau lebt es sich sicher

Die Polizei Nittenau stellte den Sicherheitsbericht 2023 vor.

NITTENAU (sr). Traditionsgemäß wurde dem Ersten Bürgermeister der Stadt Nittenau, Benjamin Boml, und der Ersten Bürgermeisterin des Marktes Bruck, Heike Faltermeier, der Sicherheitsbericht der Polizeistation Nittenau vorgestellt. Und über eines kann sich die Bevölkerung gewiss sein: In Nittenau lebt es sich sicher.

(v.l.): Christian Allgeier, Polizeihauptkommissar (PHK), Leiter Polizeistation Nittenau; Heike Faltermeier, Erste Bürgermeisterin des Marktes Bruck; Florian Beck, Polizeihauptkommissar (PHK), stellv. Leiter Polizeiinspektion Burglengenfeld; Benjamin Boml, Erster Bürgermeister der Stadt Nittenau; Stefan Hannig, Polizeioberkommissar (POK), Verkehrssachbearbeiter Polizeiinspektion Burglengenfeld; Patrick Dengler, Polizeikommissar (PK), stellv. Leiter Polizeistation Nittenau. Foto: Alexandra Oppitz

Christian Allgeier, Polizeihauptkommissar und Leiter der Polizeistation Nittenau, Patrick Dengler, Polizeikommissar und stellvertretender Leiter der Polizeistation Nittenau, Florian Beck, Polizeihauptkommissar und stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Burglengenfeld sowie Stefan Hannig, Polizeioberkommissar und Verkehrssachbearbeiter der Polizeiinspektion Burglengenfeld, trafen sich mit den beiden Stadtoberhäuptern im Nittenauer Rathaussaal und berichteten über die Zahlen im Dienstbereich der Polizeistation Nittenau.
„Wir haben eine sehr gute Entwicklung zu verzeichnen“, betont Allgeier bei seinem Vortrag. In Nittenau kam es im vergangenen Jahr zu 225 Straftaten, wovon 174 aufgeklärt werden konnten. In Bruck veränderte sich die Zahl von 125 auf 98 Taten.

Insgesamt wurden 229 tatverdächtige Personen, wovon 175 männlich und 54 weiblich waren, registriert. Davon waren 193 Erwachsene, 10 Heranwachsende, 15 Jugendliche und 11 Kinder. Bei den 229 Tatverdächtigen handelte es sich um 142 deutsche Staatsangehörige und 87 ausländische Staatsangehörige. Hierzu zählen nicht nur Asylsuchende, sondern auch nicht EU-BürgerInnen, die beispielsweise aus Rumänien, Ungarn und Tunesien stammen. Die Zahl liegt im Oberpfälzer Durchschnitt und dies zeigt gemäß Boml einmal mehr, dass „die Asylunterkünfte keine Brennpunkte in Nittenau darstellen.“ Dem stimmte die Polizei zu.

Die einzelnen Delikte in Nittenau und Bruck unterscheiden sich in Diebstahlskriminalität (20,1 Prozent), Gewaltkriminalität (19,81 Prozent), Straßenkriminalität (10,2 Prozent), Sachbeschädigung (9,0 Prozent), Rauchgiftkriminalität (9,93 Prozent) und sonstige Deliktsbereiche (30,96 Prozent).

In Nittenau wurde ein Rückgang von 78 auf 40 Fälle im Bereich der Diebstahlskriminalität erfasst. Einfache und schwere Diebstähle gingen zurück, jedoch wurde ein Anstieg im Bereich der Ladendiebstähle erkannt. „Erfreulicherweise konnten wir in diesem Bereich aber alle Fälle aufklären, die gemeldet wurden“, so Allgeier.

Auch bei der Gewaltkriminalität konnte ein Rückgang verzeichnet werden. In Nittenau gab es unter anderem eine Vergewaltigung (Beziehungstat), acht gefährliche Körperverletzungen, 26 vorsätzliche einfache Körperverletzungen und neun Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. In fast jedem Fall konnte ein/e TäterIn ermittelt werden.

Zudem ist erfreulicherweise die Anzahl der Straßenkriminalitätsdelikte zurückgegangen. 23 Taten wurden in Nittenau registriert, wozu unter anderem Fahrraddiebstähle und Diebstähle aus Kraftfahrzeugen zählen. Bei den gefährlichen Körperverletzungen auf Straßen, Wegen und Plätzen gab es keinen Vorfall.

Im Deliktfeld der Sachbeschädigung wurden in Nittenau 22 Vorfälle gemeldet. Hierzu zählen Graffiti sowie mutwillige Beschädigungen an öffentlichen Eigentum und PKWs. Auch hier konnte ein Rückgang verzeichnet werden.

Im Bereich der Rauschgiftkriminalität äußerten die Anwesenden ihre Bedenken. Zu den Auswirkungen des neuen Cannabisgesetzes auf die Rauschgiftkriminalität und andere Delikte könne man für zukünftige Jahre keine Prognose stellen. Im Jahr 2023 wurden 21 Straftaten registriert, wobei 90 Prozent dem illegalen Handel von Cannabis zuzuordnen sind. Diese Zahl müsse laut Allgeier sinken, doch „wir haben keine Erfahrungen, wie sich die weiteren Straftaten durch den Konsum erhöhen.“ Man müsse nun abwarten und könne erst im kommenden Sicherheitsbericht mehr dazu sagen.

„Bei den sonstigen Deliktsbereichen muss noch der Bereich der Vermögens-, Betrugs- und Fälschungsdelikte angesprochen werden“, betont der Leiter der Polizeistation Nittenau, „gerade hier kommt es jährlich zu einer Erhöhung der Fallzahlen.“ Während sich die Waren- und Warenkartenbetrüge verringerten, kam es im Hinblick auf die Vermögens- und Fälschungsdelikte sowie der Betrugsdelikte auf einen Anstieg von 73 auf 90 Fälle. Hier könnte die Dunkelziffer allerdings noch höher sein. Die Erscheinungsformen und Skrupellosigkeit der Täter bestehe nach wie vor und kenne keine Grenzen. So seien der Enkelkinder- und Unfalltrick nach wie vor überaus erfolgreich. Umso wichtiger sei es laut der Polizei, dass man im direkten Umfeld mit den Familienangehörigen und im Bekanntenkreis darüber spreche und an die Aufmerksamkeit und Vorsicht appelliere.

Im Bereich der Verkehrsunfälle wurden in Nittenau und Bruck 439 Fälle aufgenommen, wovon allerdings rund die Hälfte auf Wildunfälle zurückzuführen ist. Zudem wurden im vergangenen Jahr weniger Unfallverletzte dokumentiert. Hierbei sank die Zahl von 84 auf 71, wobei 58 Personen leicht verletzt waren. Die meisten Unfälle ereigneten sich auf Staatsstraßen und Gemeindestraßen, gefolgt von Kreisstraßen und Bundesstraßen.

Nach wie vor werden die meisten Menschen durch eine Beteiligung von PKWs verletzt. Allerdings wurden auch sechs Unfälle mit dem Fahrrad aufgenommen. Hiervon haben fünf Personen keinen Helm getragen.

Zu betonen sei zudem laut Hannig, dass es erfreulicherweise in diesem Jahr zu keinem Schulwegunfall kam. Außerdem gäbe es keinen verkehrstechnischen Brennpunkt, sondern die Unfälle würden sich im gesamten Stadtgebiet verteilen. „An der oft negativ genannten Kreuzung Alte Regensburger Straße/Regentalstraße kam es im Jahr 2023 zum Beispiel zu keinem einzigen Unfall“, so der Verkehrssachbearbeiter.

„Die meisten Zahlen sind sehr erfreulich“, erklärte Allgeier zum Schluss, „aufgrund des Rückgangs von insgesamt 64 Fällen und der zugleich um 5,4 Prozent gestiegenen Aufklärungsquote zum Vorjahr, auf nun 79,6 Prozent, im Vergleich zum oberpfalzweiten Durchschnitt von 69,9 Prozent und dem bayerischen Durchschnitt von 65,2 Prozent, kann von einer sehr guten Sicherheitslage im Bereich der Polizeistation Nittenau gesprochen werden.“ Hierbei erwähnte er die örtlichen Sicherheitsbehörden, die Feuerwehren, den Rettungsdienst und die weiteren Hilfsdienstleister, welche die Polizei jederzeit unterstützten. Die hervorragende Zusammenarbeit zeigte sich zuletzt beim Wald- und Flächenbrand in Öd sowie beim Wohnungsbrand in der Fischbacher Straße.

Auch Benjamin Boml und Heike Faltermeier fanden dankende Worte. Ohne den Einsatz und der hervorragenden Zusammenarbeit mit der Polizei könnten solche positive Zahlen nicht präsentiert werden.