Tierschutz geht anders – Kastenstände abschaffen!

REGENSBURG (sr). Die Grüne Jugend Regensburg veranstaltete am 17. Oktober 2020, anlässlich des bundesweiten Tages gegen Kastenstände bei Mutterschweinen, eine Aktion am Neupfarrplatz.

Aktion am Neupfarrplatz. Foto: Grüne Jugend Regensburg

Mit dem #lassdiesauraus wurde die Regierung aufgefordert, die Haltung von Schweinen in Kastenständen schnellstmöglich abzuschaffen.
Fast flächendeckend werden Zuchtsauen in Deutschland ihr halbes Leben in körperengen Kastenständen gehalten. Diese Haltungsform verstößt gegen das Tierschutzgesetz (TierSchG) und gegen die in der Verfassung verankerte Staatszielbestimmung Tierschutz in Art. 20a Grundgesetz.

„Die Kastenstandhaltung ist für die Sauen mit extremem Leid verbunden“ , sagt Christina Rappl, Vorstandsmitglied der Grünen Jugend Regensburg, „neben gesundheitlichen Schäden wie Gesäugeentzündung, Gebärmutterentzündung und Milchmangel können die Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen nicht ausleben. Kurz vor der Geburt ist es für Sauen notwendig, Nestbauverhalten ausüben zu können. Hierfür benötigen sie jedoch Stroh und Platz zur freien Bewegung. Beides ist ihnen in der Kastenstandhaltung nicht gegeben. Dies führt zu Verhaltensstörungen wie Stangenbeißen, Leerkauen oder Trauern. Das dürfen wir nicht zulassen!“

Auch das Bundesverwaltungsgericht wies 2016 darauf hin, dass Sauen eigentlich nicht in Kastenständen gehalten werden dürften. Dennoch treten nun nach einer entsprechenden Entscheidung des Bundesrates vom 03.07.2020 Übergangsfristen in Kraft, die eine Haltung der Sauen in Kastenständen im Deckzentrum für bis zu 10 Jahre und im so genannten Abferkelbereich für maximal 15 weitere Jahre legalisiert. Und ginge es nach der Mindestbreite von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckners Entwurf für die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, könnten die Tiere ihre Gliedmaßen auch nach der Frist nicht ausstrecken.
„Eine Haltung ohne Kastenstand ist möglich wie Bio-Betriebe und Labelprogramme wie z.B. NEULAND bereits seit Jahrzehnten zeigen“, antwortete Lina Foltan, Mitglied der Grünen Jugend Regensburg, auf die Frage einer interessierten Passantin ‚Was denn jetzt die Lösung des Problems wäre?‘. „Auch wenn die Einführung der Übergangsfristen als kleiner Teilerfolg für die Deutsche Tier-Lobby e.V. und die Grünen zu verbuchen ist: Ohne die vollständige Abschaffung dieser engen Metallkäfige geht das Leiden der Sauen weiter.

Deshalb fordert die Grüne Jugend Regensburg das sofortige „Aus“ für Kastenstände!“

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