„Textilsteine“ als Novum in der Bildenden Kunst

Burglengenfelder Florian Nörl stellt aus

LINZ A.D.Donau/BURGLENGENFELD (lz). Kunst aus alten Unterhosen, Bettlaken und anderen Textilien – was despektierlich klingt, genügt höchstem künstlerischem Anspruch, hat den Künstler weit über seine Heimat hinaus bekannt gemacht und kommt auch beim Publikum super an.

Ausstellungsansicht Galeriehalle Linz, courtesy of the artist. Foto: Florian Nörl

Noch bis zum 12. Februar 2022 (Finissage: 17. 1.) zeigt der Burglengenfelder Florian Nörl seine Ausstellung „Textilsteine – versteinerte Stoffe“ in der Galerie-Halle im oberösterreichischen Linz.

Es war vor einigen Jahren eine neue Erfindung: Aus altem Stoffmaterial kreierte der junge Oberpfälzer ein neues Medium in der Bildenden Kunst: Aus dem ursprünglich Weichen und Biegsamen wird ein hartes und starres Gebilde, das nicht eindeutig plastisch genannt werden kann, sondern bewusst ins Zweidimensional-Bildhafte spielt.

„Durch spezielle Bearbeitungen ist die Haptik samtig und die Oberfläche lässt aus der Entfernung an Stucco lustro erinnern“, erklärt Nörl auf seiner Website www.floriannoerl.art. „Erst eine Berührung macht das textile Material begreiflich.“

Die Textilsteine werden ungiftig und ohne Kunstharze hergestellt. Sie haben bereits großes Aufsehen in der Kunstszene erregt. Formen, Rundungen und Farben lassen neue und überraschende Wirkungen entstehen. Ob marmorhaft, wolkig, blumig, geschichtet wie Sandstein oder als endloser Fluss – der Künstler schafft es, dass man in dem starr gewordenen Material wiederum eine neue Leichtigkeit erkennt und gerne über die samtig oder filzig erscheinenden Oberflächen streicht.

Der 32-Jährige Nörl wurde bereits mehrfach für seine Werke ausgezeichnet – 2018 durch die österreichische Designerfirma „solidArt“, 2019 mit dem Sparda-Bank-Kunstpreis in Amberg. Studiert hat er an der Kunstakademie in Regensburg, aber auch in Linz, wo er zurzeit seinen Lebensmittelpunkt hat. Neben dem Thema Textistein beschäftigt er sich ebenso mit grafischen Arbeiten, Fotografie, Skulpturen und allgemein mit dem Experimentieren mit verschiedenen Materialien. Für den Haupteingang des Bulmare in seiner Heimatstadt Burglengenfeld stiftete er vor drei Jahren eins seiner Kunstwerke: Es zeigt unter dem Motto „Elefantastisch“ ein aus Elefantengras gestaltetes Rüsseltier. Auch im Buch- und Spielladen in Burglengenfeld sind einige seiner Arbeiten zu sehen.

Vom 16.1. – 22.5.2022 ist der Künstler an der Gruppenausstellung „Elegant und Provokativ“ im Partner-Landkreis Görlitz vertreten. Vom 10.7. – 28.8.2022 gibt es eine Einzelausstellung in der Annenkapelle Görlitz. Die nächste Messebeteiligung wird vom 16. – 19.6.2022 beim Art Salon Basel sein.

Arbeiten erwerben kann man bei einem Besuch der aktuellen Ausstellung in Linz, über die dortige Galerie Dumas oder über die Webseite www.floriannoerl.art bzw. instagram@floriannoerl. Ein Besuch in Nörls Atelier in Linz ist mit Anmeldung jederzeit möglich.

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