SPD Zeitlarn diskutiert die fragwürdige Verkehrspolitik der Gemeinde

ZEITLARN (sr). Bei der Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins in Zeitlarn stand unter anderem die aktuelle Verkehrslage in der Gemeinde im Mittelpunkt. Dabei waren nicht nur die SPD-Gemeinderäte mit der 3. Bürgermeisterin Stefanie Grünauer, sondern auch Altbürgermeister Fritz Meng.

Vorsitzender Bernd Rausch begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder des Ortsvereins in der Gaststätte Belvedere. Nach einer kurzen Rückblende zum erfolgreichen SPD-Bundestagswahlkampf gab Fraktionsvorsitzender Willi Dongus einen Überblick über aktuelle Themen der Gemeindepolitik.

Ein von der SPD-Fraktion eingereichter Antrag, eine innerörtliche Ringerschließung für das Neubaugebiet Mitterfeld III und bereits bestehende Ortsteile, vor allem die Pentlhofstraße, zu schaffen, war leider im Gemeinderat mit den Stimmen der CSU, der PWG, der Freien Wählern und Bürgermeisterin Andrea Dobsch abgelehnt worden. Nach Meinung der SPD wäre ein Brückenschlag von der Siebenbürger Straße über den bereits bestehenden Weg zum Pumphäuschen über den Wenzenbach in den hinteren Bereich zur Sudetenstraße eine gute Möglichkeit der Erschließung gewesen. Natürlich hätten Gespräche mit den Grundstücksbesitzern geführt werden müssen, ob diese für eine innerörtliche Verbindung Flächen an die Gemeinde verkaufen. Dass dies auch Kosten verursacht, sei selbstredend, der Nutzen für die Anwohner im Bereich Pentlhof, welches der Einwohnerstärkste „Ortsteil“ in der Gemeinde ist, wäre sehr hoch. Die Zufahrt zur „Hauptstraße“, vor allem während der Berufsverkehrszeiten, werde immer schwieriger. Vorausschauend gedacht, hätte man künftig über Mittelfeld III ausweichen können. Auch wären Vollsortimenter, Post und weiteres Gewerbe, die in Zukunft in diesem Bereich ansiedeln, einfacher ohne die Einfahrt bzw. Querung der Hauptstraße zu erreichen. „Aber diese Chance wurde im Gemeinderat leider vorerst vertan“, war man sich einig.

Foto: SPD Zeitlarn

„Verwirrendes Tempo 30“

Anschließend wurde das zeitweise geltende und „sehr missverständliche“ „Tempo 30“ im Bereich Einmündung Sonnenstraße bis zur Wenzenbach-Brücke diskutiert. Die SPD-Mitglieder waren einhellig der Meinung, dass der Schutz der Kinder absolut vorrangig ist, aber mit dieser von der Bürgermeisterin und der Verwaltung bestimmten Lösung könne man keinen Nutzen für die Kinder erkennen. In dem genannten Bereich gebe es eine Anforderungsampel, eine Unterführung bei der Wenzenbach-Brücke und eine Querungshilfe, die von allen Kindern und Bürger*innen jederzeit benutzt werden könne. Warum hier zusätzlich ein „sehr verwirrendes, zeitlich begrenztes“ sowie während der Ferien aufgelöstes „Tempo 30“ ohne Zustimmung des Gemeinderates – es wurde darüber nicht abgestimmt – geschaffen wurde, könne wohl nur die Bürgermeisterin erklären, auch wenn die Schilder natürlich über das Straßenbauamt aufgestellt worden seien, so die SPD-Mitglieder.

Kontraproduktiver Fahrradstreifen

Der nächste Punkt war der neu geschaffene Fahrradschutzstreifen, der nach Meinung aller Anwesenden „ein absolutes Unding“ sei. Für Fahrradfahrer*innen sei die neue Verkehrssituation eher gefährdender und unsicherer als erleichternd. Einigkeit herrschte, dass es auf dem zweispurig befahrbaren Radweg bei der Gaststätte Belvedere eine Engstelle gibt, die für alle Verkehrsteilnehmer nicht einfach zu händeln und vorsichtig zu befahren ist. Dass die Verwaltung dieses Problem mit einem Fahrradschutzstreifen lösen möchte, der von keiner Verkehrsbehörde als positiv gesehen werde, sei wenig durchdacht.

Auch hierzu habe es keine Abstimmung im Gemeinderat gegeben, sondern es sei von der Verwaltung mit Bürgermeisterin Dobsch so befürwortet worden. Hierzu bemängelte man in der SPD-Versammlung auch, dass die Schilder beim bisherigen, gemeinsamen Fahrrad-/Fußweg noch nicht, wie in der letzten Gemeinderatssitzung angekündigt, abmontiert und aktualisiert worden seien. Nach Information der Polizeiinspektion Regenstauf war die Verkehrsschau zur Lösung der Situation in Zeitlarn aus der Verwaltung von der Bürgermeisterin beantragt worden. Die anschließende Umsetzung erfolgte durch das Straßenbauamt.

Altbürgermeister Meng erläuterte, dass die Umsetzung einer solchen Maßnahme nicht ohne Anfrage und Zustimmung der Gemeinde bzw. des Bürgermeisters veranlasst werde. Zwei weitere Nachteile des Schutzstreifens seien zum einen die Entfernung des Mittelstreifens und zum anderen die Aufbringung der Markierung für den Fahrradschutzstreifen, da dies beim Überfahren für erheblichen Lärm sorge und für die Anwohner in diesem Bereich sehr störend sei. Es sei bei der Fahrbahnerneuerung der Hauptstraße auf die Verwendung eines sogenannten Flüsterbelags geachtet worden, um die Lärmbelästigung für die Anwohner zu minimieren. Durch die jetzt durchgeführte Maßnahme sei dies „völlig ad absurdum geführt“. Wie es hier weitergehen soll, sei offen. Die SPD-Mitglieder waren sich einig: „Sollte das die Lösung sein, will ich lieber mein Problem zurück!“.

Zum Ende gab Vorsitzender Bernd Rausch bekannt, dass für den 20. Februar 2022, sollte es möglich sein, wieder der SPD-Kinderfasching und ebenfalls unter Vorbehalt am 30. Januar 2022 die Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins mit Neuwahlen stattfinden soll.

Der für 18. Dezember 2021 traditionelle SPD-Weihnachts-Altennachmittag in der Gaststätte Belvedere muss leider auch heuer coronabedingt abgesagt werden. Die Versammlung war sich einig, in der Osterzeit eine Ersatzveranstaltung für die älteren Mitbürger*innen zu planen. Details und weitere Informationen zu dieser Veranstaltung will man rechtzeitig bekannt geben.

Der SPD-Ortsverein Zeitlarn, allen voran die SPD-Gemeinderäte, wünschen nun auf diesem Wege allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern eine geruhsame Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für das Jahr 2022 – vor allem Gesundheit.

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