Stadtführung: „Geschichte der Gerichtsbarkeit in Burglengenfeld“


Datum/Zeit
03.04.2016 - 15:00 Uhr

Veranstaltungsort
Europaplatz


chwatalDer „Herr Landrichter“ und eine feine Bürgerin (Michael Chwatal und Patricia Eichinger), bei der Gerichtsführung 2015. Foto: © Sandra Chwatal, Burglengenfeld

 

BURGLENGENFELD. Auf die Spuren der „Alten Gerichtsbarkeit in Burglengenfeld“ begibt sich am Sonntag, 3. April, ab 15 Uhr der Stadtführer und ehemalige Rechtspfleger am Amtsgericht Burglengenfeld, Werner Chwatal.

Er ist aus eigener beruflicher Erfahrung engstens mit den gerichtlichen Verhältnissen vertraut und hat sich tief in die Geschichte der Prozesse unter feudaler Herrschaft und in der Neuzeit eingearbeitet. Dabei geht es um ganz banale Dinge, die in der Vergangenheit zu Streit unter den Nachbarn führten, wie Beleidigungen, Sachbeschädigungen oder „Läus Anzauberey“ wie auch um die ehemalige Hohe Gerichtsbarkeit, die zu Gefängnisstrafen in der „Fronfeste“ oder sogar zu Hinrichtungen am Galgenberg führen konnte.

Begleitet wird Werner Chwatal bei von seinem Sohn Michael und von Stadtführerin Patrica Eichinger (geb. Biersack), die in szenischen Einlagen die Anliegen von Klägern und Beklagten, Richtern und Advokaten schauspielerisch verdeutlichen.

Werner Chwatal wird auf seinem Rundgang viele spannende Gerichtsgeschichten aus früheren Jahrhunderten zum Besten geben. Der Weg führt vom Europaplatz durch die Altstadt zunächst zum Rathaus, wo seit dem Mittelalter die sogenannte „Niedere Gerichtsbarkeit“ gesprochen wurde. Vor dem Rathausaltbau befand sich früher auch der Pranger, an dem Schandtäter öffentlich ausgestellt wurden.

Dann geht es zur Fronfeste, dem ehemaligen landesherrlichen Gefängnis der neuburgischen Burg- und Landesherren aus dem 16. Jahrhundert, wo die Teilnehmer auf ein streitlustiges Ehepaar aus früherer Zeit treffen werden – sehr zum Missfallen seiner Gattin war der „Lump“ hier inhaftiert!

Auf dem Weg entlang der Naab werden „Altrechtliche Dienstbarkeiten“ vorgestellt und erläutert, ehe die Teilnehmer an der vormaligen Großen Kanzlei, dem früheren Sitz der neuburgischen Landesverwaltung und der landesherrlichen Gerichtsbarkeit, auf den Burglengenfelder Landrichter und Pfleger Wolfgang Adrian von Spiering treffen, der im heutigen Oberpfälzer Volkskundemuseum 1652 seinen Bruder ermordete und dort angeblich noch heute spuken soll.

Die Führung endet am früheren Amtsgerichtsgebäude, dem jetzigen Neuen Stadthaus, von dessen Stufen aus ein Richter einige für unsere Ohren „sonderbare“ Urteile aus den Nachkriegsjahren verkünden wird.

Treffpunkt ist um 15 Uhr am Europaplatz, Dauer ca. 1,5 Std., Teilnahmegebühr 4 € für Erwachsene und 2 € für Kinder. Anmeldung ist nicht erforderlich, alle Interessenten sind herzlich willkommen!

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