Herz für #LiebesKunst: Vereine gestalten gemeinsam das Kandinsky-Münter-Jahr

Lenkungskreis sammelt, koordiniert und bewirbt Veranstaltungen / Große Ausstellung des Bergvereins

KALLMÜNZ (sr). Er kam mit dem Fahrrad, sie landete im kleinen Motorboot – im Sommer 1903 fanden Gabriele Münter und Wassily Kandinsky ihren Weg ins malerische Kallmünz. Sechs Wochen lang verbrachten sie hier ihre Sommermalschule – und einen erlebnisreichen Liebessommer. Mit dem Kulturprogramm #LiebesKunst erinnern die Kallmünzer Kulturvereine im Jubiläumsjahr „120 Jahre Kandinsky und Münter in Kallmünz“ nun gemeinsam an die beiden großartigen Künstler und laden zum Mitmachen ein.

Freuen sich auf ein erfolgreiches und buntes Festjahr mit viel #LiebesKunst – die Vertreter von Kultureck, Bergverein, Künstlergruppe Mosaik und Tourismusverein gestalten die Aktion mit viel Teamgeist. Foto: Tobias Gotthardt

Entstanden ist die Idee für die Kooperation bei einem lockeren „Kandinsky-Kaffee“ zu Jahresbeginn. Auf Einladung des Kallmünzer Landtagsabgeordneten Tobias Gotthardt hatten sich Vertreter von Bergverein, Kultureck, der Künstlergruppe Mosaik und des Tourismusvereins zum Austausch getroffen. Ihr gemeinsames Ziel: Das Jubiläumsjahr 120 Jahre nach Kandinskys und Münters Kultursommer im „Liebesnest“ Kallmünz zu einem echten Erlebnis zu machen. Ab April sind monatlich einige spannende Angebote geplant. Motto über allem: das Stichwort der #liebeskunst – zusammengefügt aus der für Münter und Kandinsky so von ihrer jungen Liebe und der Fortentwicklung ihres künstlerischen Könnens geprägten Zeit.

Im Zentrum dabei: die Ausstellung des Bergvereins von 22. April bis 21. Mai im Alten Rathaus. Bilder, Skizzen, Fotos und Anekdoten sollen dort helfen, in den „kunstvollen Liebessommer“ der beiden einzutauchen. „Unser Ziel ist es, die ‚Farben der Liebe‘ in der Kallmünzer Kunst der beiden zu zeigen“, sagt Martin Mayer, Vorsitzender des Bergvereins und Kurator der Ausstellung. Lebendig werden lassen wollen die „Liebeskunst“ Kandinskys und Münters auch die Vertreter von Mosaik. „Im Grunde zeichnen wir die Geschichte unseres Kunstortes in die Zukunft fort“, sagt Sprecher Charly Söllner. Parallel zur Ausstellung des Bergvereins werde man der „Roten Amsel“ in der Vilsgasse als „Lebensort“ des Künstlerpaares mit einer spannenden Fotoausstellung und tiefen Einblicken in die Zeit neues Leben einhauchen. Am 5. und 6. August solle ein eigenes Symposium Kunstbegeisterte in den Biergarten an der Vils locken. Das Gasthaus „Rote Amsel“ war 1903 vorübergehende Heimat der Künstlergruppe Phalanx um Rolf Niczky, Kandinsky, Münter und weiterer Künstler. Nach Kallmünz gelockt hatte sie wohl auch der Ruf ihres Künstlerkollegen Charles Palmié. Er hatte den romantischen Marktflecken bereits 1901 als „Perle des Naabtals“ entdeckt und geprägt.

Zahlreiche Ideen gibt es auch beim Kultureck. Dessen Vorsitzende Evi Schropp verspricht sich vom Jubiläumsjahr „einen positiven Impuls für unseren beschaulichen Kunstort“. Mit einem künstlerischen Bierfilzl-Wettbewerb möchte man „Kunst bis an den Stammtisch bringen und zeigen, wie lebendig und lebensnah sie ist“. Kallmünz sei und bleibe „ein Künstlerort – die Spuren der Künstler sind greifbar, die Inspiration spürbar – all das, was auch Kandinsky und Münter faszinierte“. Mit dem Chor des Kulturecks sollen im Biergarten der Roten Amsel zeitgenössisches Liedgut an einem Sommerabend an das kunstvolle Liebespaar und ihre Zeit in Kallmünz erinnern. Auch die Johann-Baptist-Laßleben-Schule will sich mit einer eigenen Ausstellung am Festjahr beteiligen. „Die Schülerinnen und Schüler nähern sich der Zeit um 1900 sowie den Werken der beiden auf vielfältige Weise und benutzen dazu sogar die künstliche Intelligenz, um Bilderserien zu generieren.“

Beim Tourismusverein sieht man sich, so dessen Vorsitzende Rosa Dornauer, derweil an der Schnittstelle von Kunst, Vereinen, Wirtschaft und Tourismus. „Wir sorgen für die notwendigen Synergien und helfen bei der angemessenen Bewerbung der Aktionen“. In wenigen Tagen werde, so Gotthardt, die Präsentation des Jubiläumsjahres in den sozialen Medien an den Start gehen – über allem der gemeinsame Hashtag #LiebesKunst. Darüber hinaus werde man gemeinsam mit den Burgwanderern einen Kandinsky-Münter-Weg mit wichtigen Stationen und Perspektiven rund um Kallmünz ausweisen.

Damit aber nicht genug. Gemeinsam rufen die Vereine weitere Akteure auf, sich mit kreativen Ideen am Jubiläumsjahr zu beteiligen. Ideen sammelt Martin Schmid vom Kultureck. Sie können per email unter kunstort@gmx.de eingereicht werden. Der Lenkungskreis prüft dann gemeinsam mit den Initiatoren die bestmögliche und möglichst konkurrenzfreie Einplanung in den Veranstaltungskalender des Festjahres.

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