KALLMÜNZ (sr). Ein Hochzeitsgeschenk, das 48 Jahre brauchte, um den Weg zu seinen Empfängern zu finden: Was 1977 bei der Hochzeit von Annemarie und Josef Still in Kallmünz versprochen wurde, wurde nun endlich eingelöst – dank eines charmanten Zufalls und einer Reise nach Argentinien.

Manche Geschichten schreibt nur das Leben – und manchmal mit einer außergewöhnlichen Verzögerung. So geschehen im Fall von Annemarie und Josef Still, die vor 48 Jahren in Kallmünz heirateten.
Bei ihrer Hochzeit im Jahr 1977 war der damalige Bürgermeister Heinrich Weiß unter den Gästen. Mit den legendären Worten „Das Geschenk reiche ich nach“ verabschiedete er sich von der Feier – doch das angekündigte Präsent blieb aus.
Fast ein halbes Jahrhundert später erinnerte sich das Ehepaar an dieses kleine Versäumnis und wandte sich mit einem Augenzwinkern an den heutigen Bürgermeister Martin Schmid. Der nahm die charmante Aufgabe gerne an und beschloss, das historische Versprechen endlich einzulösen.
Eine direkte Übergabe stellte sich jedoch als Herausforderung heraus, denn Annemarie und Josef Still sind vor 35 Jahren nach Argentinien ausgewandert. Doch eine Lösung war schnell gefunden: Josef Bleier, ein Kallmünzer, der gerade eine Reise nach Argentinien plante, erklärte sich bereit, das Geschenk persönlich zu überbringen.
Und so gelangte das verspätete Hochzeitspräsent – das Buch „Ein Spaziergang durch Kallmünz in historischen Postkarten und Fotos“ samt einer persönlichen Grußkarte des Bürgermeisters – schließlich doch noch an seinen Bestimmungsort.
Mit einem Augenzwinkern entschuldigte sich Bürgermeister Martin Schmid für die „kleine Verspätung“ und wünschte den Jubilaren weiterhin viele glückliche Jahre sowie schöne Erinnerungen an ihre alte Heimat Kallmünz.