Fahrrad-Spezialist Max Meingast sagt Burglengenfeld „Ade“

BURGLENGENFELD (lz). Persönliche und kompetente Kundenberatung beim Kauf sowie Wartung von Fahrrädern: Das waren die Markenzeichen der Fahrradwerkstatt von Max Meingast in Burglengenfeld. Seit 20. Mai 2025 ist „Meingast Fahrräder“ in der Amalienstraße jetzt Geschichte. Der 75-jährige Inhaber geht in den Ruhestand, in dem er aber noch viel vorhat, allerdings nicht vor Ort.

Der Burglengenfelder Fahrrad-Spezialist Max Meingast
verabschiedet sich von der Naabstadt. Foto: Max Krempl

Gelernt hat Meingast einst KFz-Mechaniker in einem Autohaus, das auch im Zweiradsektor aktiv war. Als junger Vater arbeitete er sich in Regensburg bei der Bundeswehr zum Fuhrparkleiter hoch, später zog er mit Frau und Kind wieder in sein Elternhaus in der Amalienstraße.

Seit 1988 bei BMW Regensburg tätig, eröffnete er 1992 in seinem Zuhause nebenbei ein Fahrradgeschäft mit Werkstatt in der umgebauten Garage. Zwei Jahre später schon wagte er mit dem Fahrradbetrieb und einem Ausstellungsraum mit ca. 40 Neurädern die Selbständigkeit – der Drahtesel boomte in den 90er Jahren. Bald war die Zahl der Stammkunden beachtlich.

Man schätzte die Expertise des Fahrradfachmanns, für den die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Kunden im Mittelpunkt standen. Bei einem Kauf war zudem die erste Wartung gratis, spätere Reparaturen wurden zumeist schnell und zuverlässig erledigt. Zwischendurch arbeitete Meingast zusätzlich als Busfahrer.

Für den Fahrradbetrieb war stets von März bis Oktober die Hauptsaison und damit die Zeit, in der der Umsatz für ein ganzes Jahr generiert werden musste. Viele enge und auch herzliche Kundenbeziehungen entstanden im Laufe der Jahre.

Zwischen 2011 und 2015 stellte Meingast sogar konstant bis zu 300 Neuräder aus. Mit 65 Jahren ging der Fahrradfachmann in Rente und beschloss, kürzer zu treten. Außerdem begann das E-Bike allmählich seinen Siegeszug gegenüber dem ganz gewöhnlichen Drahtesel. Hier mitzuhalten, hätte bedeutet, zusätzlich noch jedes Jahr Schulungen mitzumachen, um diesem Trend zu folgen, was Meingast aus Altersgründen ablehnte.

Der plötzliche Tod seiner Frau Brigitte im Jahr 2024 änderte sein Leben von Grund auf – hatten die beiden Eheleute für den Ruhestand doch noch viel vorgehabt. Sie wollten mit dem Campingbus noch oft verreisen und sich auch im hohen Norden von Deutschland ansiedeln. Der Schicksalsschlag nun verstärkte den Wunsch nach einem Ortswechsel bei Max Meingast enorm.

Das Anwesen in der Amalienstraße soll verkauft werden, der Umzug nach Ostfriesland steht fest. Die dortige Region ist Meingasts Sehnsuchtsort, von der Herzlichkeit der Menschen ist er angetan. Dort angekommen, wird er ebenso die zuvor gemeinsam mit seiner Frau geplanten Campingbus-Reisen unternehmen.