REGENSBURG (sr). Angesichts der bevorstehenden Eskalation der Klimakrise und der diesbezüglichen politischen Untätigkeit hat Fridays for Future an Freitag dem 14.11.2025 wieder zu einem globalen Klimastreik aufgerufen.

FFF Regensburg ist diesem Aufruf gefolgt und hat um 17:00 Uhr eine Demonstration unter dem Motto “FÜR EIN KLIMA DER SOLIDARITÄT” organisiert, zu der etwa 750 Menschen erschienen sind. Auch die regensburger Seebrücke-Lokalgruppe, SoliAsyl und die Schülis und Studis gegen Rechts Regensburg haben in einem Bündnis mit FFF Regensburg an dem Klimastreik mitgewirkt.
Wie die Zusammenarbeit der Gruppen schon ahnen lässt, lag neben der Klimakrise ein thematischer Schwerpunkt auf der zunehmenden Normalisierung politischer Hetze gegen Migrant*innen und dem daraus resultierenden menschenunwürdigen Umgang mit Geflüchteten. „Es werden Debatten über Abschiebungen und populistische Symbolpolitik auf Kosten Geflüchteter geführt, anstatt an Lösungen für reale Probleme, wie eben die Klimakrise, zu arbeiten. Schon vorgestern hätte es verbindliche und effektive Klimaschutzmaßnahmen geben müssen, weil wir endlich die Kurve kriegen müssen, um die Lebensgrundlagen der Menschen weltweit noch bestmöglich zu erhalten“, sagt Sabrina von Studis gegen Rechts.
Vor diesem Hintergrund war auch der Kartentausch beim Klimastreik anwesend. Es gab für Teilnehmer*innen also die Möglichkeit, Bargeld mitzubringen und es vor Ort gegen Gutscheine für Supermärkte und Discounter zu tauschen, um Solidarität mit von populistischer Symbolpolitik in Form der Bezahlkarte betroffenen Menschen zu zeigen. Auf mehr Bargeld als die vorgeschriebenen 50 Euro zugreifen zu können, ermöglicht ihnen ein Stück mehr Selbstbestimmung im Alltag, da die Bezahlkarte vielerorts nicht als Zahlungsmittel akzeptiert wird. Die Möglichkeit stieß bei den Demonstrierenden auf deutliches Interesse und wurde gut genutzt.
„Mit unserem Protest möchten wir auch darauf hinweisen, dass die Klimakrise riesige Fluchtbewegungen auslösen wird“, sagt Yara von Fridays for Future. Dem Bündnis ist es allerdings wichtig, diese Realität differenziert zu betrachten: „Gemäß dem Motto des Klimastreiks stehen wir selbstverständlich in Solidarität mit unseren geflüchteten Mitmenschen. Wer Schutz sucht, muss auch Schutz erhalten. Gleichzeitig wollen wir verhindern, dass Menschen ihr Zuhause verlieren, denn das will ja niemand von uns erleben.“
Die Demonstration begann mit einer Kundgebung am Arnulfsplatz. Die erste Rede wurde von Fridays for Future gehalten, darauf folgten zwei Beiträge zum Thema Solidarität mit Geflüchteten von Seebrücke und Sea Eye Regensburg. Anschließend zogen die Demonstrierenden durch die Altstadt weiter zum Domplatz, wo eine Zwischenkundgebung stattfand. Hier konnten sie eine weitere Rede von FFF mit einem feministischen Blick auf die Auswirkungen der Klimakrise hören. Auch von den Schülis gegen Rechts wurde ein Redebeitrag beigesteuert, in dem es um die Sorgen junger Menschen in Anbetracht von Rechtsruck und Erderhitzung ging. Der Zug bewegte sich nun weiter zur Steinernen Brücke, wo viele verschiedene Banner von den Demonstrationsteilnehmenden niedergelegt wurden und es ein Lichtermeer mit leuchtenden Smartphones, Taschenlampen und Lichterketten gab.
Seinen Abschluss fand der Klimastreik auf Stadtamhof. Wie bei der Startkundgebung fanden auch hier noch drei Reden statt: Von Studis gegen Rechts Regensburg, die ebenfalls über die Themen Rechtsruck und Klimakrise redeten, von SoliAsyl über rechtspopulistische Migrationspolitik und deren schwerwiegende Folgen für Geflüchtete und vom Bündnis Wald statt Asphalt über die Besetzung des Sündenwäldchens bei Köln.
„Mit unserem Klimastreik wollten wir einerseits natürlich auf die Dringlichkeit der Lage und den akuten Handlungsbedarf hinweisen. Andererseits möchten wir aber auch verhindern, dass die Menschen ihre Hoffnung verlieren und in den Glauben abrutschen, nichts bewirken zu können. Ich finde, das ist uns gut gelungen. Mir persönlich hat vor allem das Lichtermeer viel Kraft gegeben und ich bin dankbar für alle Reden, die wir heute Abend hören durften“, sagt Alena von Studis gegen Rechts.
