BURGLENGENFELD (sr). „Ich weiß nicht, wo die Zeit geblieben ist“, fragt sich Jubilarin Monika Schaller. Denn Mitte März wurde sie im Rahmen einer Feierstunde für ihre 25-jährige Zugehörigkeit im öffentlichen Dienst geehrt. Vorgesetzte und Personalrat erinnerten sich mit ihr an so manche Kuriosität in ihrer Dienstzeit.
Als „Frau der ersten Stunde“ fuhr sie von März 1998 bis 2018 den Stadtbus auf der Stadt- und Umlandlinie und war damit als Fahrerin eine echte Seltenheit in einer Männerdomäne. „Ich habe das wirklich genossen und sehr gerne gemacht“, sagt Schaller, „gerade für viele ältere Fahrgäste war dies – lange vor Baxi und Co – die einzige Möglichkeit, vom Umland aus die Kernstadt zu erreichen. Mit heute sei dies nicht mehr zu vergleichen. „Wir hatten damals noch mobile Treppen zum Aussteigen im Kofferraum der Busse dabei, heute fahren diese automatisch aus“. Zwei Unfälle hatte sie in diesen Jahren, beide Male fuhr ihr jemand in die Seite. „Diese stressige Situation hast du ebenso mit Bravour gemeistert, wie alles andere in deiner Zeit hier“, sagte Geschäftsleiterin Yvonne Spitzner. Einmal erlitt ein Fahrgast einen Schlaganfall mitten in einem Funkloch im Umland. Nachdem der Ruf nach einem Notarzt mit dem Handy vergebens war, fuhr Schaller direkt selbst ins Krankenhaus Burglengenfeld. „Das ging gut aus“, erinnert sie sich.
Bus fährt Schaller seit einigen Jahren aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr und wechselte deshalb 2018 ins Bürgerbüro. Seit 2020 bis heute ist sie nun in der Stadtbibliothek beschäftigt. „Ein echter Glücksgriff für mich“, sagt Stadtbibliotheksleiterin Kerstin Schwelle, und hebt Schallers herausragende Kenntnisse im Bereich der ebooks hervor. Auch die Jubilarin selbst betont, dass sie die Arbeit dort nicht mehr missen möchte. Personalratsvorsitzende Tina Kolb betonte, dass man im Kollegenkreis Schallers ruhige und stets besonnene Art schätze.
