Kallmünzer Nahverkehr: FREIE WÄHLER wollen Knotenpunkt am „Wende-Ei“

„Großer Wurf“ für Erreichbarkeit der Marktgemeinde / Bündelung der Verkehrsmittel

KALLMÜNZ (sr). Der ÖPNV in der Großregion Regensburg steht auf dem Prüfstand – ein groß angelegtes Mobilitätskonzept soll die Zukunft skizzieren. Mitten in diesem Prozess melden sich die FREIEN WÄHLER Kallmünz zu Wort. Im lokalen „Arbeitskreis Nahverkehr“ haben die Mitglieder die Vision eines „Wende-Ei“ am ehemaligen Parkplatz der Staatsstraße 2165 nahe der Schäferkreuzung entwickelt.

Sehen mit Weitblick einen neuen Knotenpunkt des ÖPNV am „Kallmünzer Wende-Ei“: FW-Ortsvorsitzende Ina Geißler und Fraktionsvorsitzender Martin Schmid präsentieren Landtagsabgeordnetem Tobias Gotthardt die Pläne des örtlichen Arbeitskreis Nahverkehr. (Foto: FW Kallmünz)

Eine Idee, mit der sich der Ortsverband nun an Landtagsabgeordneten Tobias Gotthardt, Landrätin Tanja Schweiger und den RVV wendet. Es gehe, so Ortsvorsitzende Ina Geißler, darum, „den ÖPNV in der Region deutlich zu verbessern, zu verknüpfen und zu takten.“ Und auch Fraktionsvorsitzender Martin Schmid ist sich sicher: „Von dieser Idee profitiert die gesamte Region.“
Konkret fordern die FREIEN WÄHLER die Errichtung einer zentralen Mobilitätsdrehscheibe für Busse im Bereich des Parkplatzes an der Staatsstraße durchs Vilstal. Zusammen mit dem vom Markt Kallmünz geplanten Großparkplatz und einem Fußgängersteg über die Vils könne man „die Buslinien an diesem einen Punkt effizient vernetzen, einen smarten Umstieg von Auto und Rad auf Bus und Zug ermöglichen und so eine umweltfreundliche Alternative für Pendler im Allgemeinen und Besucher des Ortes ermöglichen“, so das Konzept. Die Form des Parkplatzes aufgreifend, sprechen die Ideengeber deshalb auch vom „Kallmünzer Wende-Ei“.

Jederzeit Schnittstelle von Bus zu Zug

Geht es nach den Ideen der FREIEN WÄHLER, halten künftig alle im Umfeld bestehenden Linien des RVV und Ostbayernbus am neuen Knotenpunkt. So wolle man die bestehenden Linien 15 und 42 bis zum „Wende-Ei“ fortführen und den „vom Rondellverkehr der Busse überlasteten Friedhofsplatz ohne Nachteile für die Nutzer des ÖPNV befreien“. Die Kombination von Friedhofsparkplatz und provisorischem Kreisverkehr sei „eine Notlösung, die niemand zufriedenstellt“. Über das Naabtal bis Kallmünz weitergeführt werden solle der bislang bis Heitzenhofen Ost bestehende Halbstundentakt der Linie 12 als schnelle Naabtallinie Richtung Regensburg.
Für die bislang in Dallackenried endende Linie 29 bevorzugen die FREIEN WÄHLER ebenfalls eine Fortführung bis zum „Wende-Ei“. Mittelfristig solle diese „zeitlich und wirtschaftlich ineffiziente Linie“ umgewandelt werden in einen hochgetakteten „ExpressBus“ zum Bahnhof Beratzhausen: „Niemand fährt eineinhalb Stunden mit dem Bus über Land, wenn er mit dem Zug in knapp 15 Minuten am Hauptbahnhof sein kann.“
Weiterer „Clou“ im Konzept der FREIEN WÄHLER: Die aktuell bis Emhof fahrende Linie 454 des VGN solle ebenfalls ihren neuen Endpunkt am Kallmünzer Wende-Ei haben. Ähnliches gelte für die über Hohenfels laufende VGN-Linie 548 als Anbindung nach Parsberg. „Damit garantiert das Wende-Ei bei entsprechender Taktung eine verlässliche Busanbindung an die Bahnhöfe in der näheren Umgebung“, so die Ideengeber. So habe man „die immer geforderte Schnittstelle von Bus zu Zug.“
Geht es nach den FREIEN WÄHLERN, solle die Marktgemeinde nach Fertigstellung des Großparkplatzes an der Gessendorfer Straße erschwingliche Jahresparkkarten für Pendler anbieten. Entsprechende Infrastruktur für Fahrräder und E-Bikes könne auch diese umweltfreundliche Mobilität einbinden.

Bevölkerung soll mitentscheiden

Man sei sich bewusst, so Geißler, dass der Weg hin zur Realisierung steinig sei, denn er biete so manche bürokratische Hürde. „Uns geht es aber darum, mit einer solchen Vision die Debatten über den Nahverkehr in unserer Region zu beflügeln. Wir wollen den großen Wurf – damit´s vorangeht!“ Über die politisch Verantwortlichen hinaus, so Schmid im Austausch mit Landtagsabgeordnetem Tobias Gotthardt, werde man den Plan auch der Kallmünzer Zukunftswerkstatt weitergeben, um dort eine breite Diskussion mit der heimischen Bevölkerung anzuregen.
Ähnlich sieht es auch Gotthardt: „Gerne nehme ich die Ideen mit in die politischen Debatten. Gerade beim ÖPNV geht es um mehr Nutzerfreundlichkeit, Effizienz und Vernetzung der Angebote. Das „Wende-Ei“ ist eine wirklich visionäre Idee, die wir uns genauer anschauen und schnell auf ihre Umsetzbarkeit prüfen sollten.“

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