BURGLENGENFELD (sr). „Mehr Mut für Investitionsentscheidungen und mehr Sparsamkeit im Stadtrat erhoffte sich BFB-Sprecher Hans Glatzl künftig von seinen Stadtratskollegen anlässlich einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Bürger-Forum Burglengenfeld (BFB).

Unter der Überschrift „Null-Bock auf Politik“ kritisierte der BFB-Vorsitzende die „wortreiche, aber oft inhaltsleere“ Behandlung wichtiger Zukunftsthemen im Burglengenfelder Stadtrat. Bei der Versammlung des BFB im Gasthof Schmalzbauer stand hier das Thema Erweiterung des Rathauses mittels Ankauf von Nachbargebäuden im Mittelpunkt der Kritik.
Offen und ehrlich
„Offenheit und Ehrlichkeit“ in der Kommunikation mit den Bürgern, so erinnerte der BFB-Vorsitzende an den Auftrag, den sich die unabhängige Bürgerinitiative seit fast 40 Jahren auf die Fahne geschrieben hat und deshalb seit 36 Jahren im Burglengenfelder Stadtrat „auch unangenehme Themen deutlich anspricht, was die beiden Großfraktionen von SPD und CSU verdrängen, verschieben oder schönreden.“
Glatzl bedankte sich an dieser Stelle bei seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern für die Unterstützung: „Um gegen den Strom zu schwimmen, braucht es Kraft und Mut.“ Für die Zukunft sehe sich der BFB-Stadtrat mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung im Gremium als Vermittler zwischen den Großfraktionen im Ringen um die besten Lösungen in einer Zeit des wirtschaftlichen Umbruchs, der ökologischen Neuorientierung und in der Bewältigung der finanziellen Altlasten aus „teuren Fehlentscheidungen“ der Vergangenheit. „Wir wollen eine Stadt zum gemeinsamen Leben schaffen und die besteht nicht nur aus Feiern“, so warb Glatzl um „mehr Mut zur Verantwortungsübernahme“.
Ohne Klamauk
Er, Glatzl, betrachte es deshalb nicht wie Bürgermeister Thomas Gesche als „Klamauk“, Haushaltsanträge zu stellen, während von CSU und SPD seit Jahren dazu nichts komme. Das Engagement sei nicht verloren, solange das BFB im Rat den Anstoß für Entscheidungen gebe, auch wenn diese im Ergebnis nicht immer von der Mehrheit umgesetzt würden, wie aktuell das Thema Rathauserweiterung zeige. Aber „ohne das BFB hätten wir vermutlich in Burglengenfeld den Schwerlastverkehr nicht vom „Feier-Marktplatz“ weggebracht. Es gäbe keine Ortsumgehung, nicht einmal bis zur Regensburger Straße“, betonte der BFB-Stadtrat.
Darüber hinaus habe das BFB mit Anträgen, die von der SR-Mehrheit mitgetragen wurden, gerade im Bereich der Fahrradwege – Beispiele Berg- und Kellergasse, sowie der Ausbau der Verbindung zwischen NAC und NAP – mit kostengünstigen Lösungen mehr Verkehrssicherheit schaffen können. „Es wurden allerdings im Zusammenhang mit den Bulmare-SWAPS oder auch im Umgang mit dem Förderskandal aus unserer Sicht finanziell besonders teure Altlasten nicht aufgearbeitet.“
Die anhaltend orientierungslose Situation im Rathaus, „versteckt in Geheimsitzungen“, schade der Stadt und ihren Bürgern. Dagegen wende sich das BFB. „Ich habe Politik im Stadtrat nie zu meinem Vergnügen oder zum Ärger meiner Kollegen gemacht, sondern nehme damit eine wichtige demokratische Aufgabe für meine Heimatstadt wahr“, mit diesen Worten hoffte Glatzl auf die Unterstützung der Burglengenfelder für die Kommunalwahl 2026.