Corona-Impfung – ja oder nein?

INGRID LIEZ …

Also für mich persönlich ist das keine Frage, die Antwort lautet „ja“. Da es in Deutschland aber keine Impfpflicht gibt, bleibt es jedem/jeder selbst überlassen, und viele entscheiden sich dagegen. Was sagen die Fakten? Und wie können Demokratie und ein Zusammenleben funktionieren, wenn jeder nur an sich selbst denkt?

Ich gehöre noch zu der Generation, die in den ersten Lebensjahren mit Impfstoffen vollgepumpt worden ist: Pocken, Diphterie, Kinderlähmung. Und das alles, ohne dass unsere Eltern gefragt worden seien, ob sie das wollen. Zum Glück haben sich diese Zeiten geändert, aber geht es nicht absolut gegen den gesunden Menschenverstand, sich gegen eine Impfung zu sträuben, die, bei mindestens 60% der Bevölkerung angewendet, das Land aus der Krise führen kann?

Skepsis und Diskussion sind notwendig und gehören zum demokratischen Prozess. Kein Zweifel, in der Vergangenheit gab es bei Impfkampagnen fatale Fehler, die auch heute noch Angst auslösen. Für viele Menschen wurde der Corona-Impfstoff zu schnell entwickelt. Viele Menschen haben Angst, die genbasierte Substanz (messengerRNA) könnte ihr Erbgut verändern (was faktisch nicht der Fall ist, vgl. www.futurezone.de oder www.swr.de). Das Vertrauen in den Staat und in Institutionen wie das RKI sind bei vielen auf einem Tiefstand. Wer aber sämtliche Aussagen von Fachstellen und Wissenschaftlern ständig in Zweifel zieht, muss sich in die Nähe von Verschwörungstheoretiker stellen lassen. Es sind einfach zu viele Fachleute, die zur Impfung raten.

Hundertprozentige Sicherheit zu erwarten ist eine Illusion, das gilt nicht nur für die Folgen einer Impfung. Jeder OP im Krankenhaus kann schiefgehen, und doch vertrauen wir den Handelnden und legen uns unters Messer.

Was die Begleiterscheinungen der Impfung angeht, so gibt es Zahlen: Als der Impfstoff in einer britischen Studie an über 44.000 Freiwilligen getestet wurde, traten bei einem Teil der Probanden folgende Beschwerden (je nach Altersgruppe und Impfdosis) auf und klangen nach kurzer Zeit wieder ab, berichtet die Berliner Zeitung: Schmerzen an der Impfstelle (bis 59%), Müdigkeit (bis 51%), Kopfschmerzen (bis 37%), Muskelschmerzen (bis 37%) Schüttelfrost (bis 35%), Durchfall (bis 10%). Besonders nach der zweiten Impfdosis trat Fieber auf (bis 16%). Das bedeutet, dass Immunsystem reagiert und hat seine Arbeit aufgenommen.

Allerdings litten etwa 20% auch der Placebo-Gruppe unter Müdigkeit und Kopfschmerzen, so berichtet der Kanal „Quarks“ auf YouTube in seinem Beitrag „Corona: Wie sicher ist der Impfstoff?“. Das bedeutet, diese Symptome können auch ohne Impfung auftreten. Und mal ehrlich: Was sind denn schon ein paar Nebenwirkungen dagegen, wenn man eine Corona-Infektion durchmachen muss?

Nachdem die Impfungen in Großbritannien gestartet waren, gab es bald darauf im Dezember 2020 zwei Leute, bei denen eine allergische Reaktion festgestellt wurde. Diese Menschen waren von Vorneherein schwere Allergiker. Und trotzdem wird weiter geimpft, denn: Der Impfstoff habe bei mehr als 20.000 Probanden im Rahmen der Zulassungsstudien nur in 0,6 % der Fälle allergische Reaktionen ausgelöst, heißt es auf www.br.de/nachrichten/deutschland-welt. Für schwere Allergiker mit der Gefahr des anaphylaktischen Schocks ist also im Zusammenhang mit der Impfung etwas Vorsicht angebracht.

Was langfristige Folgen bei einer Impfung gegen Corona sein können, weiß man naturgemäß noch nicht. Da bleibt immer ein Restrisiko. Im Gegensatz dazu weiß man jedoch über die Folgen nach einer Corona-Infektion viel besser Bescheid, und diese können beträchtlich sein.

Leider ist naturgemäß noch nicht bekannt, wie lange der Impfschutz anhalten wird, allerdings hat man bei den beiden Impfstoffen von Pfizer BioNTech und Moderna eine Wirksamkeit von 95 bzw. 94% festgestellt. Je mehr Menschen sich impfen lassen, desto weniger Tote wird es geben, desto weniger Intensivpatienten.

Wie schon gesagt: Es muss jedem selbst überlassen bleiben, ob er/sie sich impfen lässt oder nicht. Es wäre falsch und widerspräche demokratischen und freiheitlichen Grundrechten, hier Druck auszuüben oder Zwang. Allerdings sollte jeder und jede die Fakten genau abwägen und nie aus dem Blickwinkel verlieren, dass alle in unserer sich solidarisch nennenden Gesellschaft ihren Teil dazu beitragen sollten, dass die Pandemie besiegt wird.

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