Burglengenfeld steht mit Themen wie Klimaschutz und Schuldenmanagement vor Herausforderungen, die auf Dauer weder mit Hochglanzbroschüren schöngeredet noch unter Auschluss der Öffentlichkeit vertagt werden können. Die Bürger sind gefordert, in offener Diskussion mit dem Stadtrat der Verwaltung klare Vorgaben zu machen, wo die Reise hingehen soll. Das Rumjammern über Fehlentscheidungen der Vergangenheit lähmt und bedeutet Realitätsverweigerung.
Doch die Desorientierung greift im Rat zunehmend um sich, wie an jüngsten Sitzungsthemen beispielhaft zu sehen. Da wird die anstehende NAC-Sanierung unter Vergießen von Krokodilstränen zum „Sargnagel“ für die Innenstadtgeschäfte beweint und dabei vergessen, dass diese Weichenstellung für die „Stadt zum Feiern“ bereits 1993 gegen die Warnung des BFB erfolgte. Das Aufstellen von Ruhebänken am oberen Marktplatz und der ständige Budenzauber verursachen zwar enorme Bauhofkosten im sechsstelligen Bereich, bringen aber keine dauerhafte Belebung der Innenstadt.
Umgekehrt wird im Rat mit einem kollektiven Schulterzucken dem jahrelagen Herumschieben der Verantwortung für den millionenschweren Förderschaden beim Kindergartenbau zugeschaut, während der Nachwuchs weiter im Container untergebracht bleibt.
Ankündigungen zur Beteiligung von Stadt und Bürgern an Solar- und Windkraftanlagen reduzieren sich auf die Anstellung eines Klimaschutzmanagers. Dessen Arbeitsfeld ist begrenzt auf das Abhalten von Geheimsitzungen und das Anfertigen von weiteren Maßnahmekatalogen, die nie realisiert werden. Das ist frustrierend, weil das Geld für Zukunftsinvestitonen fehlt oder gleich ohne Haushaltsplan verbraucht wird. Da verwandelt sich dann ein simpler Umkleidekabinen-Umbau auf wundersame Weise unter Verdoppelung der ursprünglichen Kosten in eine städtisch finanzierte Gaststätte mit Küchenzeile. Gelobt vom SPD-Dauernachwuchs Peter Wein, der jede Kritik am eilig geänderten Ausbauplan bei diesem „tollen Projekt“ als Zumutung zurückweist. Ein Schelm wer bei dieser Anbiederung daran denkt, dass hier ein Politprofi gezielt Wählerstimmen zur Kommunalwahl 2026 abfischen will.
Wenn Kommunalpolitik so funktioniert, braucht man sich nicht über die Folgen wundern. Schon die griechische Antike nannte den Rückzug der Bürger ins Private eine „Idiotie“ und schlecht für die Demokratie. Die anstehenden Entscheidungen den Realitästverweigerern zu überlassen kommt uns teuer. Mehr Bürger-Engagement ist notwendig. Darauf hofft
Ihr BFB-Stadtrat
Hans Glatzl