Platz(t)-Bedarf

Die Stadtverwaltung Burglegenfeld platzt bekanntlich personell aus allen Nähten. Und -so der überraschende(?) Notruf von Bürgermeister Thomas Gesche – die Platz-losen Angestellten laut Eilantrag schnellstens unterzubringen. So trifft es sich gut, dass in Rathausnähe gerade „interessante Objekte“ zum Verkauf stehen, um diese plötzlich dringende Raumnot zu lindern. Ohne Besichtigungsmöglichkeit fällt der Ankauf dieser Katze im Sack durch den Stadtrat auf ein ehemaliges Schuhgeschäft sehr schnell.

Der Zuwachs wird das Rathausareals enorm vergrößern. Das Projekt verursacht noch unbekannte Umbaukosten und jahrelangen Baulärm im direkt angrenzenden Rathausbetrieb. Leider fehlte der ansonsten immer kundige Stadtbaumeister urlaubsbedingt bei der Vorstellung der Planungsvarianten. Doch keine Angst: Im Finanzplan ist dazu bis zum Jahr 2028 sowieso kein Cent eingeplant. Ohne Moos ist eben nix los!

Die „Eilentscheidung“ – untermauert durch drei Stadtratsentscheidungen im Wochenturnus – ist auch aufgrund früherer ebenso kreativer(?) Entscheidungen nicht nachvollziehbar.So konkurrieren im neuen Stadthaus (ehemaliges Amtsgericht) seit längerem schon Amtsgeschäfte mit dem fröhlichen Lärm aus der Kinderkrippe. Kaum erklärlich auch, dass ein Gebäude an der Regensburger Straße erst kürzlich abgegeben wurde, ohne hier an den Personal-Eigenbedarf zu denken. Sozial skandalös, aber gleichzeitig teuer wurde auch die Obdachlosen-Unterkunft im Rathaus freigemacht. Wozu?

Ein Container „entsorgt“ seitdem die unbequemen Mieter auf einem Parkplatz am Rande der Stadt. Wie „vorausschauend“ sparsam die Stadt seit Jahren mit ihren Liegenschaften umgeht, zeigt auch die end- und ziellose Renovierung des Gefängnisturms, mit den üblichen ortsbekannten Finanzierungsproblemen. Hier wären bei Vollendung des Werkes wohl auch Büros unterzubringen.

In der Diskussion um die Notwendigkeit dieser kraken-haften Ausdehnung der Stadtverwaltung stellen die anwesenden Räte allerdings keine Fragen, sondern winken die dubiose Ankaufidee mit neun(!) Ja-Stimmen durch. Nur beiläufig erwähnt: Bei dieser folgenschweren Zukunftsentscheidung im Stadtrat waren neun Mitglieder gar nicht anwesend. Der schnelle Deal zum Ankauf ist dennoch perfekt, damit keine anderen Schnäppchenjäger zugreifen.

Übrigens: Der Kaufpreis ist hier trotz der hohen Gesamtver-schuldung Burglengenfelds noch das kleinere Problem. Der Zeitrahmen und die Renovierungskosten sind jedoch ungeklärt. Die Stadt braucht dafür logischerweis viel Geld.

Woher? Darauf wartet gespannt

Euer BFB-Stadtrat
Hans Glatzl