Sind chaotische Kreuzungen bei der parteilichen Abstammung von Kandidaten im Wahlkampf möglich? Oder?

Solch eine ungewöhnliche Frage könnte sich wohl in der Großen Kreisstadt Schwandorf in diesem oder jenen Fall durchaus mal ergeben. Nehmen wir da mal nur den braven bisherigen CSU-Stadtrat Peter Wilhelm, der mehr oder weniger, wohl als Fan von OB Feller aus der CSU-Stadtratsfraktion ausgetreten und in die Freie Wähler-Stadtratsfraktion eingetreten ist. So ganz im Sinne von „In Treue fest!“ Ja, so ein „Glaubenswechsel“ ist durchaus gesetzlich möglich und wohl auch zugelassen.
Er, der Wilhelm, möchte aber trotzdem ein gestandenes Mitglied bei seiner angestammten CSU bleiben. Also, wohl ein typischer Fall einer „Parteienkreuzung“.

Was sagt aber da der Schwandorfer Ortsverein der Christsozialen dazu und was auch der Ortsverein der Freien Wähler von Schwandorf? Und was ist nun der Schwandorfer Stadtrat Peter Wilhelm nun so als klassische Parteien-Kreuzung nun wirklich? Ist er nun als Mischprodukt, ein „CSFW“ oder ein „FWCS“, so rein herkunftsmäßig? Na ja, da wird mal von der CSU her keine Ehrung mehr für ihn zu erwarten sein. Wie sich das aber bei den Freien Wählern bezüglich einer Ehrung bei Parteikreuzungen verhält, das müsste man wohl noch abwarten. Schwierig wird es wohl bei einer erneuten Kandidatur für den Stadtrat, obwohl die CSU sich wohl relativ einfach ablehnend bei einem CSFWG verhalten wird.

Das sagen wohl viele! Aber mei, nix gwiss woas ma da halt a niad! Und wie ist das mit den Freien Wählern? Ja, die müssten vor der Aufstellung eines „FWCS“ wohl auch noch ihre absolute Spitze, den Aiwanger, befragen. Oder? Und der soll ja im Allgemeinen eigentlich sehr flexibel sein. Sog‘ns!
Ein ähnlicher Fall, wenn auch etwas schwieriger, wird sich wohl mit dem jetzigen OB Feller ergeben. Der möchte auch tatsächlich wieder als Oberbürgermeister kandidieren. Aber, stellts euch vor, nicht mehr für die CSU. Die CSUler haben ihn bei einer Nominierungswahl – und das wohl gegen seinen Willen – nicht mehr als OB-Kandidat für die CSU in Schwandorf aufgestellt, sondern den gewieften Andreas Wopperer.

Ja, ja, so ist es halt im Leben. Manchmal kommt es halt ganz anders, als man vielleicht denkt! Jetzt will der Andreas Feller zwar bei der CSU bleiben, aber als Parteiloser als OB kandidieren. Das wäre wieder eine ganz besondere politische Kreuzung und Vermischung der Parteilichkeiten. Der Andreas Feller wäre dann somit ein typischer christsozialer Parteiloser (CSPlos), oder auch ein PloserCS, also rein schon von der Abstammung her. Da soll sich aber noch wer auskennen, wer da eigentlich noch was ist, oder wer er sein will. Sollte aber der Andreas Feller doch für eine ganz andere Partei kandidieren wollen oder können, dann ändert sich wohl alles grundsätzlich, und das auch noch ganz anders. Sagt man! Ja, da hat es der Wähler in der Großen Kreisstadt Schwandorf wohl nicht ganz leicht, wenn er seine Kreuzchen bei der Wahl richtig machen will.
Und was ist bei dem Sachverhalt dann das alles erst nach der Wahl? Ist dann der Stadtrat Wilhelm ein ordentlicher FW-Stadtrat mit kohlschwarzem CSU-Hintergrund? Oder, platziert er sich so wieder mal zwischen allen Welten und Sitzen? Und was wird wohl aus dem jetzt noch amtierenden OB Andreas Feller? Wird er ein parteiloser OB, oder ein parteiloser Pensionist, mit oder ohne Liste?

Ja, das ist nun in der Großen Kreisstadt Schwandorf wohl die Frage aller Fragen. Aber, um diese Frage zu beantworten zu können, da müsste man dann wahrhaftig ein Prophet sein. Ja, und die Propheten selbst glauben vielleicht fest daran, das zu wissen, was sie vorher wohl nicht gewusst haben können. Ein kluger Mann sagte dazu einmal: „Ich weiß, dass ich nichts weiß!“ Oder was?

Mit sackrischen Grüßen
euer Bönedückt Hannückl