Die Burglengenfelder Kommunalpolitik ist davon geprägt, dass niemand die Verantwortung für Fehler übernehmen will. Probleme werden verschoben und schön geredet. Beispiele sind die Förderschäden beim Kinderkrippen/-gartenbau, die explodierenden Kosten bei der schon über zehn Jahren dauernden Restaurierung des Gefängnisturms – der Name verpflichtet – oder der Wasserschaden durch „inkontinente“ Schulkeller. Wenn´s irgendwie geht, verschwinden diese „Unpässlichkeiten“ unter Ausschluss der Öffentlichkeit hinter verschlosssenen Türen. Nachfragen aus dem Stadtrat müssen aufgrund von Sitzungsabwesenheit der möglicherweise dafür zuständigen Fachleute bis zum „jüngsten Gerücht“ zurückgestellt werden.
Was dagegen immer gut geschmiert und schnell läuft, sind kostspielige Entscheidungen für die „Stadt zum Feiern“. So will und kann die Stadtspitze die Bevölkerung der ganzen Region mit Festivitäten verschiedenster Art optimal unterhalten. Diese Politik hat Tradition. Schon im alten Rom wurde das gemeine Volk mit Brot und Spielen bei Laune gehalten. Der Unterschied: Die Burglengenfelder müssen sich dieses Brot in der Regel selbst hart erarbeiten, um damit die Schulden der Stadt bedienen zu können. Nur die wenigsten Bürger werden direkt aus dem Stadtsäckel versorgt – vom ausufernden Verwaltungsapparat mal abgesehen. Und der braucht Raum, wie der Ruf nach einer Rathauserweiterung zeigt.
Der Stadtrat reagiert darauf in großer Mehrheit – wenn auch in personell stark reduzierter Anwesenheit (warum wohl?) – rasch mit dem Ankauf eines Nachbargebäudes. Dieses Haus wurden vom Stadtrat unbesehen quasi als „Katze im Sack“, aber inklusive Schaufensterfront – zur Besichtigung der später mal dort arbeitenden Stadtbediensteten? – erworben. Die dafür anstehenden Sanierungskosten bereiten kein Problem, da in der Finanzplanung der nächsten Jahre dazu nichts aufgeführt ist.
Und (passenderweise!?) war der zuständige Bauamtsleiter bei diesem TOP im Urlaub.
Alles Zufall? Die Rechnung für diese Art, mit öffentlichem Geld umzugehen, wird den Burglengenfeldern vermutlich nach der nächsten Kommunalwahl präsentiert – mit einer dann (überraschenderweise?!) notwendigen Erhöhung der Grund-und Gewerbesteuer. Wetten!? Aber dann ist sicher die Rot-Schwarze Koalition in Berlin dafür verantwortlich. Kein Problem, denn die regiert in großer Einigkeit feiernd in Burglengenfeld. Klar ist: Es gibt sicher dort zwar kein Brot für notwendige Pflichtaufgaben, aber jede Menge Spiele, um das zu vergessen. Bloß nicht drüber nachdenken, meint Ihr
BFB-Stadtrat
Hans Glatzl
