Der Burglengenfelder Adventsmarkt hatte es in sich. An fast 50 Ständen konnten sich die Gäste aus nah und fern, zur Sicherheit mit massiven Betonsperren abgeschirmt, in Ruhe auf Weihnachten einstimmen. Für den „guten Ton“ sorgten unter anderen tradtionsverbundene Livebands wie „KnuckleHead Inc.“. Beat Buddies, Ben Stone oder „KirschKernSpucken“ begeisterten das Publikum. Und der Nikolaus tauchte sogar an zwei Nachmittagen auf, um die Kinder zu beschenken. Die Stimmung der Besucher war – abgesehen von einigen Meckereien wegen überhöhter Knackwurstsemmelpreise – gut.
Ein böses Erwachen bei den ortsansässigen Bürgern könnten allerdings noch die Folgekosten auslösen. Vermutlich gut über 1000 Arbeitsstunden haben die geschätzt 20 Bauhofmitarbeiter zur Vorbereitung über drei Wochen und speziell am Marktplatz beim Budenaufbau und -abbau in der ersten Adventwoche zugebracht, um das Fest eindrucksvoll herzurichten. „Mehr geht logistisch nicht mehr“, so sogar die Warnung aus dem Rathaus. Angesichts der hier angefallenen Überstunden darf es demnach in der Weihnachtszeit keinen Wintereinbruch geben, der zusätzliche Einsätze des Straßenräumdienstes
erforderlich machen könnte.
Auf der Kostenseite werden darüber hinaus noch die 24-Stunden-Überwachnung der Vergnügungsstätte und die hermetischen Sicherheits-vorkehrungen für finanzielle Überaschungen sorgen.
Aber die feiernden Gäste können sich hier auf den Burglengenfelder Stadtrat verlassen, dass im nächsten Jahr alles so bleibt, wie es war.
Erst vor wenigen Wochen hat eine große Mehrheit von CSU und SPD im Gremium beschlossen, dass es beim Bürgerfest im nächsten Jahr zeitlich und finanziell keine Einschränkungen geben soll.
Im Gegenteil! Damit sich ausreichend Beschicker finden, wurde der Standlpreis für die Anbieter ebenfalls, mehrheitlich unter Führung der SPD, sogar massiv abgesenkt. Dass sich damit der Zuschussbedarf aus dem Haushalt 2026 sparsam vorausgeschätzt auf rund 160.000 € erhöht, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Aber Geld spielt ja bekannterweise keine Rolle in der „Stadt zum Feiern“.
Und außerdem: Wenn die Kommunalwahl vor der Tür steht, will man weder bei der CSU noch bei SPD und BWG potentielle Wähler vergrämen. Soll doch der nächste Stadtrat die bittere Wahrheit zur Finanzlage verkünden und die Schuldensuppe in Burglengenfeld auslöffeln. Die Weihnachtsfreude der Burglengenfelder will wohl keiner dieser Weihnachtsfreunde verderben. Niemand!?
Nur der Spaßverderber
Hans Glatzl
