SAD/PILSEN (sr). Die europäische Kulturhauptstadt 2015 bietet Jugendlichen aus dem Landkreis Schwandorf überraschende Erkenntnisse.
Schülerinnen und Schüler aus fünf Klassen der staatlich anerkannten Berufsschule St. Marien Schwandorf beteiligten sich an einer Jugendbildungsfahrt des Kreisjugendamtes Schwandorf nach Pilsen. Mit seinen rund 170.000 Einwohnern ist Pilsen die viertgrößte Stadt der Tschechischen Republik und dank seiner attraktiven Denkmäler auch ein interessantes Ziel für Jugendbildungsfahrten.
Am Platz der Republik traf sich die Gruppe mit der Fremdenführerin bei der Pestsäule aus dem Jahr 1681 und im prächtigen Renaissance-Rathaus gewann man anhand eines Modells einen Überblick über den Aufbau und die Geschichte der Stadt. Bei einem anschließenden Stadtrundgang besichtigten die Jugendlichen die die gotische St. Bartholomäus-Kathedrale, den grünen Gürtel um die Stadt sowie die wichtigsten historischen Gebäude. Im Mittelpunkt des Rundgangs stand jedoch die jüdische Geschichte Pilsens mit Besuch der alten Synagoge und der großen Synagoge, der zweitgrößten Europas und drittgrößten der Welt, die bei den Schülern bleibende Eindrücke hinterließ. Von hier aus spazierte die Gruppe weiter zum Stadtzentrum und genoss einen herrlichen Sommertag in der historischen Altstadt. Einige bestiegen den Turm der Kathedrale, andere genossen die tolle Atmosphäre der Stadt in einem der zahlreichen Cafes.
Verwundert zeigten sich die Schülerinnen und Schüler vor allem über die sehr guten deutschen Sprachkenntnisse der Pilsener. Des Weiteren war die erstaunliche Ähnlichkeit der großen Synagoge mit Kirchen im gotischen Baustil Gesprächsthema. Einige Rätsel gab den Jugendlichen das Stadtwappen Pilsens auf. Was hat es mit dem Kamel darin auf sich? Das Tier sollte an die Taten der Pilsener Bürger während der erfolglosen Belagerung der westböhmischen Metropole durch die Hussiten erinnern.
Die Besucher aus Schwandorf waren einer Meinung – Pilsen ist einen Besuch wert und Tschechien hat bei Weitem mehr zu bieten als günstige Zigaretten und Benzin an der Grenze.
