SCHWANDORF (sr). Bei der Galaveranstaltung des Vereins „Partner für den Landkreis Schwandorf“ im Sitzungssaal des Zweckverbands Müllverwertung Schwandorf wurden kürzlich gleich vier Kulturprojekte mit dem Zukunftspreis des Landkreises Schwandorf belohnt.
Eine hochkarätig besetzte Jury aus Kunst, Kultur und Heimatpflege hatte im Vorfeld die berühmte Qual der Wahl, aus den zahlreich eingegangenen Bewerbungen die Gewinner zu ermitteln. Der Gewinner in der Kategorie Darstellende- und Bildende Kunst (Laudatorin Dr. h.c. Sissy Thammer) war diesem Jahr der Pascherverein Schönseer Land für ihre Freilichtspiele „Pascher – Die Nacht der langen Schatten“ sowie „Irrlichter“, die sich stets mit der bayerisch-böhmischen Grenzthematik auseinandersetzen. Das Schwandorfer Dokumentarfilmfestival Zwickl (Bereich: Orte der Kultur, Laudator Matthias „Sam“ Wagner“) konnte sich durch seine innovativen „Kinosäle“ in ehemaligen Kirchen und Gärtnereien in den Augen der Jury durchsetzen. In Kooperation mit dem OVIGO Theater e.V. erhielt die Stadt Nabburg für ihre szenische Stadtführung „Stille Wasser – die Naab erzählt“ (Bereich: Heimatpflege, Laudator Dr. Tobias Hammerl) den Zukunftspreis 2023. Die Führung befasst sich mit der Historie der Stadt und welche Rolle seit jeher der Fluss Naab dabei einnimmt.
Jeder Preisträger erhielt neben einem Scheck über 1.000 Euro, die begehrte Bronzeskulptur des Nabburger Künstlers Paul Schinner. Zudem lobten Jurymitglied Dr. h.c. Sissy Thammer und die Schwandorfer Unternehmerin Sonja Dietl einen Sonderpreis für ein Schulprojekt aus. Dieser ging an die Mädchenrealschule St. Josef in Schwandorf für die intensive Auseinandersetzung mit dem Braunkohleabbau in ihrer Heimat. Laudatorin Sonja Dietl lobte die drei Schülerinnen Lina Woppmann, Leonie Powering und Antonia Schmid für ihr Engagement und die aufwendige Umsetzung ihrer Idee. Mit ihrer Arbeit bringen sie vielen Menschen die Heimat und Region näher und schaffen so Verbundenheit und Identität.
Die Verleihung des Zukunftspreises des Landkreises Schwandorf, welcher vom Verein Partner für den Landkreis Schwandorf ausgelobt wird, gilt längst als ein gesellschaftliches Highlight im Jahreskalender. Umso mehr freute sich der Vorsitzende des Partnervereins Alois Hagl, die rund 160 geladenen Gäste im Sitzungssaal des Zweckverbands Müllverwertung Schwandorf begrüßen zu dürfen.
Landrat Thomas Ebeling, selbst Vorstandsmitglied im Partnerverein, dankte in seinem Grußwort allen Bewerberinnen und Bewerbern für Ihr Engagement auf dem Kultursektor. Alle eingereichten Projekte dürften sich als Gewinner fühlen. Gleichzeitig dankte er der prominent besetzten Jury für ihre professionelle Arbeit und ihre Entscheidungsfindung.
Mitglieder der Jury waren in diesem Jahr:
Altlandrat Volker Liedtke (Oberpfälzer Kulturbund e. V.)
Dr. h.c. Sissy Thammer (Festival junger Künstler Bayreuth)
Dr. Tobias Appl (Bezirk Oberpfalz)
Jürgen Dehm (Oberpfälzer Künstlerhaus Schwandorf)
Dr. Tobias Hammerl (Freilandmuseum Oberpfalz)
Dr. Bärbel Kleindorfer-Marx (Kulturreferat des Landkreises Cham)
Alois Hagl (Verein „Partner für den Landkreis Schwandorf“)
Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl stellte in seiner Festrede die gesellschaftliche Rolle der Kunst und Kultur heraus. Dabei betonte er, dass Kunst und Kultur eine Region lebens- und liebenswerter macht. Zudem stiftet es Identität, stößt Diskussionen an und verbindet Menschen, ungeachtet der Herkunft, Ethnie oder Religion. Dies sei gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Auseinandersetzungen in Nahost und der Ukraine an einem so geschichtsträchtigen Datum der deutschen Geschichte nicht zu verachten.
Der Zukunftspreis des Landkreises Schwandorf wird jedes Jahr für besondere Leistungen in den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Bildung und Umwelt vom Verein „Partner für den Landkreis Schwandorf“ vergeben. Dadurch sollen Leistungen, die den Landkreis Schwandorf in den genannten Bereichen auf eine besondere Weise bereichern und voranbringen, anerkannt werden. Zudem soll das Bewusstsein für die eigene Region und die Motivation aller Bürger, Unternehmen und Organisationen an der Entwicklung des Landkreises aktiv mitzuarbeiten, gestärkt werden.
