Pädagogischer Tag der Fachstelle KiTa in Schwandorf

Resilienz und Prävention im Kita-Alltag - Kinderschutz geht alle an!

SCHWANDORF (sr). Die Fachstelle KiTa am Landratsamt Schwandorf lud zum pädagogischen Fachtag „Kinderschutz“ in den Pfreimder Pfarrsaal ein.

Das Buch Kater Max macht Mut wurde den Teilnehmenden vorgestellt. (Foto: Helga Forster, Landkreis Schwandorf)

50 Vertreterinnen und Vertreter aus den Kindertagesstätten des gesamten Landkreises folgten der Einladung und tauschten sich im Kontext des verpflichtenden Kinderschutzkonzepts der Einrichtungen zu den Themen Resilienzentwicklung, Prävention und Intervention zum Schutz von Kindern vor körperlicher, sexueller und seelischer Gewalt aus.

Gerade Mitarbeitende in Kitas sind jeden Tag aufs Neue gefordert und rechtlich verpflichtet, sich um den Schutz der Jüngsten der Gesellschaft zu kümmern. Dazu gehört die eigene Haltung immer wieder zu reflektieren, um dann im Team einen verlässlichen Verhaltenskodex zu entwickeln, der alle Beteiligten der Bildungspartnerschaft partizipativ begleitet. Neue Inputs und Skills zum Thema vermittelten die Fachreferentinnen von „Resi+ Resilienz und Sicherheit“. Hierbei handelt es sich um ein evaluiertes Programm für Kinder in Kindertageseinrichtungen im Alter von 3-6 Jahren, deren Eltern und pädagogische Fachkräfte. Es beinhaltet ein Förderprogramm für Kinder, das von den Fachkräften in der Einrichtung durchgeführt und in den Alltag eingebunden wird. Zusätzlich werden in Kooperation mit regionalen Fachstellen pädagogische Fachkräfte zum Thema Prävention sexualisierter und häuslicher Gewalt, in der Elternarbeit und der Handlungssicherheit in Verdachtsfällen bedarfsgerecht weiterqualifiziert. In einem ganzheitlichen Konzept sollen hier Kinder in den Blick genommen, Familien unterstützt und pädagogische Fachkräfte begleitet werden, das Thema Kinderschutz anzugehen und mit den Kindern präventiv und pädagogisch wertvoll aufzuarbeiten.

Im Anschluss daran stellte die Dipl. Psychologin Frau Sporrer die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Schwandorf vor. Die unter der Trägerschaft der Katholischen Jugendfürsorge für den Landkreis Schwandorf zuständige Anlauf- und Beratungsstelle ist kostenfrei, vertraulich und anonym. Das Beratungsangebot kann online oder vor Ort angeboten werden und ist für Eltern, Kinder und Jugendliche bei allen großen oder kleinen Sorgen, bei Lebenskrisen rund um die Erziehung und Entwicklung eine gute Adresse. Auch Mitarbeitenden in den Kindertagesstätten bietet die Beratungsstelle ein unterstützendes und beratendes Angebot.

Als Mitglied des Arbeitskreises „sexueller Missbrauch“ des Landkreises Schwandorf sellte Frau Sporrer den Teilnehmern diesen Netzwerkpartner umfänglich vor. Der Arbeitskreis ist Zusammenschluss von Beratungs- und Hilfseinrichtungen, staatlichen Stellen und den Jugendsozialarbeitern an Schulen, die im Landkreis Schwandorf mit dem Thema “Sexueller Missbrauch” befasst sind. Anschließend vermittelte die Referentin den Teilnehmern auf anschauliche Weise die Inhalte des Bilderbuches „Kater Max“ und ergänzte dies mit Grundlagenwissen zum Thema sexualisierte Gewalt an Kindern.

Das Buch Kater Max macht Mut wurde vom Arbeitskreis Sexueller Missbrauch im Landkreis Schwandorf speziell für Vorschulkinder entwickelt. Bei der Hauptfigur des Buches handelt es sich um eine Katze. Diese wurde bewusst gewählt, weil Kinder Katzen meist mögen und sich gut mit so einem „Kuscheltier“ identifizieren können. Eine Katze ist schmusebedürftig (wie ein Kind), hat aber auch viele Möglichkeiten, sich zu wehren (Krallen, Fauchen, Weglaufen…). Das Buch wurde mit dem Handlungsleitfaden den Mitarbeitern zur eigenständigen Nutzung im Kita-Alltag vorgestellt.

Zum Ausklang des Fachtags wurden Fragen zum Thema Kinderschutz mit Stimmen aus der Praxis beantwortet. Mit einem Ausblick auf die nächsten Veranstaltungen, weiterführenden Informationen und Literatur sowie einer kleinen Hausaufgabe wurden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen von den Kitafachberaterinnen Frau Glötzl und Frau Kiener verabschiedet.

Kinderschutz ist nur wirksam, wenn er gemeinsam gelebt wird und im fortlaufenden Prozess der Kitas eingebunden werden kann.
Dies ist erneut Ziel beim nächsten Pädagogischen Fachtag im Jahr 2025, der sich wieder dem wichtigen Thema Kinderschutz widmet und neue Inhalte für den „Werkzeugkoffer“ liefern wird.