REGENSBURG (sr). Am Dienstag, 21. Oktober, startete Oberbürgermeisterkandidatin Dr. Helene Sigloch in ihre Veranstaltungsreihe RegensburgForen, bei der sie mit Expertinnen aus der Stadtgesellschaft sowie und Bürgerinnen zu zentralen Zukunftsthemen in den Austausch tritt.

Den Auftakt machte das Thema „Wirtschaftsförderung mit Energieinnovation“. Von nachhaltiger Energieversorgung über innovative Unternehmensförderung bis hin zu regionalen Chancen durch neue Technologien wurde über verschiedene Facetten angeregt diskutiert.
Dr. Helene Sigloch erklärt: „Für unsere Stadt ist die Verbindung von wirtschaftlicher Stärke mit einer modernen, nachhaltigen Energieversorgung entscheidend. Wir müssen Innovationen fördern, die Arbeitsplätze langfristig sichern und gleichzeitig die Umwelt schützen. Deshalb ist mir der offene Dialog mit Expert:innen genauso wichtig wie das Gespräch mit den Bürgerinnen. Nur wenn wir uns gegenseitig zuhören, können wir eine gemeinsame Strategie entwickeln, die unseren Wohlstand sichert und uns als Gemeinschaft stärkt.“
Die Vertreter*innen der Wirtschaft, Angela Bauer (Wirtschaftsjunioren Regensburg e.V.) und Richard Röck (IHK Regensburg), nannten als größte Schwierigkeiten für Unternehmen den Fachkräftemangel und bürokratische Hürden. Speziell kleine und mittlere Unternehmen könnten davon profitieren, wenn zentral Hilfe durch den bürokratischen Dschungel angeboten würde. Die Auflagen und Dokumentationspflichten seien für kleine und mittlere Unternehmen die gleichen wie für Großkonzerne und von ihnen oft schwer zu stemmen, deshalb sei eine Abstufung dieser Pflichten nach Unternehmensgröße wünschenswert. Außerdem änderten sich die Vorschriften zu oft, Unternehmen brauchen mehr Planbarkeit.
Regensburg wurde als Knotenpunkt in der Energieindustrie herausgestellt, da hier neben Energieversorgern und Netzbetreibern auch etliche Unternehmen für Erneuerbare Energien und mehrere weltweit tätige Hersteller von Netztechnik ansässig sind, wie z.B. die Maschinenfabrik Reinhausen.
Die Podiumsgäste Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner (OTH Regensburg) und Jochen Scherrer (Bürger-Energie Region Regensburg eG) standen für Regensburg als Kompetenzzentrum für Energiespeichertechnologien. Der Netzausbau sei eine Engstelle bei der Energiewende. Mehr regenerativer Strom müsse vor Ort erzeugt und direkt verbraucht werden, um die Netze zu entlasten und unabhängiger zu werden. Um Überschüsse und Flauten auszugleichen, brauche es Energiespeicher. Herr Scherrer nannte als Beispiel das Projekt “Energieareal Ost” (ERO+), wo die BERR im Auftrag der Stadt einen Solarpark und einen Wasserstoff-Elektrolyseur baut. Der Strom wird direkt von den benachbarten Großunternehmen abgenommen und die Abwärme des Elektrolyseurs wird die Wohnungen im neuen Stadtviertel an der Prinz-Leopold-Kaserne beheizen. Auch Mieterstromprojekte gingen in diese Richtung. Manche Auflagen des Denkmalschutzes seien aber hinderlich für die Energiewende.
Das Publikum beteiligte sich angeregt an der Diskussion. “Es war sehr interessant und kurzweilig”, lobte eine Besucherin im Anschluss. Anke Gruber (Valentum Kommunikation) moderierte das Publikumsgespräch und beschloss den Abend mit den Worten: “Es sollte mehr Veranstaltungen wie diese geben. Wir sollten viel mehr miteinander reden.”
Dr. Helene Sigloch bedankte sich für die Diskussion und die wichtigen Impulse: “Ich nehme Ihre Anregungen heute Abend mit nach Hause und hoffentlich nächstes Jahr mit ins Rathaus. Unter dem Motto ‘Regensburg einfach machen’ gibt es bei der Energiewende und der Bürokratie einiges zu tun.”
Die Veranstaltung markiert den Auftakt einer Reihe von öffentlichen Diskussionsforen, deren Ziel es ist, praxisnahe Konzepte für die Zukunft unserer Stadt zu finden. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, mitzudiskutieren und eigene Ideen einzubringen. Weiter geht es am 13.11. um 19 Uhr im Emmeram Forum zu “Wohnen & Lebensqualität für jeden Geldbeutel” und am 28.11. um 15:30 Uhr im Emmeram Forum zum Thema “Zwischen Spielplatz und Schulranzen – Familienpolitik, die ankommt”.
