Restaurierung des neugotischen Gusseisenkreuzes feierlich abgeschlossen

REGENSTAUF (sr). Mit einer feierlichen Einweihung wurde das neugotische Feldkreuz der Familie Lautenschlager in Birkenzant nach aufwendiger Restaurierung wieder seiner Bestimmung übergeben. Bürgermeister Josef Schindler betonte dabei die Bedeutung solcher Kleindenkmäler: „Feldkreuze gehören zu unserer Kultur, zu unserem Landschaftsbild.“

Bürgermeister Josef Schindler und Fred Wiegand sind sich einig: „Diese Kleinode in Feld und Flur müssen erhalten bleiben, sie gehören zu Bayerns Kulturlandschaft.“ Foto: Markt Regenstauf

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts prägen sogenannte „Marterl“ die bayerische Kulturlandschaft. Sie dienten Gläubigen als Orte des Gebets, als Erinnerung an Verstorbene oder wurden errichtet, wenn der Weg zur Kirche zu weit war. „Hinter jedem dieser Kreuze steht eine eigene Geschichte“, so Schindler.

Das nun restaurierte Kreuz stammt aus dem späten 19. beziehungsweise frühen 20. Jahrhundert. Es handelt sich um ein neugotisches Gusseisenkreuz mit der Inschrift „Gelobt sei Jesus Christus“. Über dem Kreuzfuß ist die trauernde Gottesmutter dargestellt, darüber der Gekreuzigte im sogenannten Viernageltypus. Filigrane Blattornamente und lilienförmige Enden erinnern an italienische Vorbilder des 13. und 14. Jahrhunderts.

Der Katalog des Königlichen Bayerischen Berg- und Hüttenwerks Bodenwöhr listete das Kreuz damals als Rohkreuz mit Christus für 34 Mark – bei einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von rund 500 Mark eine erhebliche Investition.

Da das Kreuz inzwischen stark verrostet war und vom Umsturz bedroht stand, wurde es in mehreren Arbeitsschritten aufwendig restauriert. Federführend kümmerte sich Fred Wiegand um die Erneuerung. Johann Schmid übernahm die Schweißarbeiten, die Firma RESTAVEM führte Sandstrahlung und Grundierung durch, ehe die farbliche Fassung erfolgte. Der Sockelstein wurde von der Firma Viehbacher freigelegt und naturbelassen. Schließlich konnte das Kreuz gemeinsam mit Christian Viehbacher wieder an seinem Platz aufgestellt werden.

Bürgermeister Schindler würdigte den Einsatz: „Mit diesen Restaurationen trägst Du, lieber Fred, maßgeblich zum Erhalt dieses Kulturgutes bei.“ Für Wiegand ist das Kreuz bereits die 56. Restaurierung in der Region. Auch er unterstrich die Bedeutung solcher Arbeiten: „Diese Kreuze müssen erhalten bleiben, denn sie sind ein Stück bayerischer Kultur- und Glaubenstradition.“

Das Feldkreuz wird auch im Buch „Die Flur- und Kleindenkmäler von Regenstauf“ von Prof. Dr. Peter Morsbach und Fred Wiegand beschrieben – damals noch im unrestaurierten Zustand. Wer mehr über die Marterl in Regenstauf erfahren möchte, kann das Werk für 9,90 Euro am Empfang oder in der Marktkasse erwerben.