SPD-Bundesvorsitzender Lars Klingbeil in Burglengenfeld

BURGLENGENFELD (sr). Hoher Besuch für die SPD im Landkreis Schwandorf: Der Bundesvorsitzende Lars Klingbeil gab sich die Ehre und besuchte auf Einladung des Landtagskandidaten und SPD-Kreisvorsitzenden Peter Wein das Zementwerk in Burglengenfeld.

Landtagskandidat und SPD-Kreisvorsitzender Peter Wein (5. v. r.) freute sich über den Besuch von Lars Klingbeil. Foto: SPD Burglengenfeld

Gemeinsam mit einer Delegation aus SPD-Kreis- und Stadträten, darunter die Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder, die Kandidatin für den Bezirkstag Karin Frankerl aus Schwandorf sowie Burglengenfelds 3. Bürgermeister Sebastian Bösl informierte sich Klingbeil dabei, wie es in einem äußerst energieintensiven Betrieb gelingen kann, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren.

Werksleiter Bernhard Reindl gab zunächst einen Überblick über die Geschichte des Werkes: Im Jahr 1912 gegründet habe das Werk bereits einige grundsätzliche Veränderungen erlebt. Erst vor wenigen Jahren habe man einen dreistelligen Millionenbetrag investiert, um die Emissionen senken zu können. Ehrgeiziges Ziel sei es, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu sein.

Anschaulich erklärte Reindl, wie der Zement hergestellt wird. Im gesamten Verfahren sei ein hoher Energieeinsatz notwendig. Um die Ziele zu erreichen, drehe man an drei Stellschrauben, so Reindl: Neben der Reduktion von prozessbedingten CO₂ gehe es darum, den Klinkeranteil zu reduzieren, sowie allgemeine Prozessoptimierung zu erreichen.

Werksleiter Reindl, Carolin Boßmeyer von der Heidelberger Kontaktstelle in Berlin sowie Dr. Bernhard Kleinsorge, der Leiter Produktion und Technik Zement HeidelbergCement AG Deutschland nutzten diese „einmalige Gelegenheit“ aber auch, um dem SPD-Parteichef ihre Forderungen mit auf den Weg zu geben: Die Politik müsse schnell die Schaffung der rechtlichen Rahmenbedingungen organisieren, zum Beispiel was den grenzüberschreitenden CO2-Transprt betreffe. Ebenso sei eine beschleunigte Energiewende zur Deckung des hohen Grünstrombedarfs notwendig.

Klingbeil nahm diesen „Ball“ gerne auf: Es sei richtig, dass es bei der Energiewende vorangehen müsse. Leider aber habe die CSU/ CSU hier über viele Jahre „aktiv auf der Bremse gestanden“. Darüber hinaus hätten die Konservativen den immensen Strombedarf in der Zukunft „schlicht bestritten“. Deshalb sei es gut, dass die Ampel-Koalition mit Olaf Scholz jetzt das dringend notwendige Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren aufgenommen habe.

Es gehe aber auch um Entbürokratisierung und die Beseitigung des Fachkräftemangels, insbesondere in den Genehmigungsbehörden. Auch hier habe die Regierung die Zeichen der Zeit erkannt, so Klingbeil, der einmal mehr bekräftigte: „Als Vorsitzender der SPD steht für mich außer Frage, dass wir alles tun müssen, um gemeinsam mit der Industrie den Weg in ein klimaneutral wirtschaftendes Deutschland zu gehen.“ Daher seien Besuche wie im Zementwerk „genau richtig“, um aus der Praxis zu erfahren, wo Politik tätig werden muss.

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