KALLMÜNZ (lz). Schon einmal hat LOKAL von den Bemühungen des Vereins von Dr. Friedrich Sauter berichtet: Der ehemalige Burglengenfelder, der jetzt in Kallmünz lebt, versucht nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“, die Lebensbedingungen der Menschen in dem Ort Kisada in der Region Iringa im ostafrikanischen Tansania zu verbessern.

bedingungen in Kisada, Tansania e.V.
Im Jahr 2012 hat Dr. Sauter deshalb den „Verein zur Verbesserung der Bildungs- und Lebensbedingungen in Kisada, Tansania e.V.“ gegründet. Jetzt wurde ein neuer Vorstand gewählt, dessen Erste Vorsitzende nun Ingrid Sturm ist, die die Arbeit Sauters fortführen möchte. In Kisada, wo das Durchschnittsalter der Menschen bei 16,8 Jahren liegt (2021), ist das Leben stark landwirtschaftlich geprägt. „Trotz wirtschaftlicher Erfolge im Staatshaushalt des rohstoffreichen Landes hat sich die Zahl der extrem armen Leute in den letzten fünf Jahren in Tansania verdoppelt“, sagt Dr. Friedrich Sauter. „2025 ist die Zahl der Menschen, die täglich weniger als 55 Cent zur Verfügung haben, auf 25 Millionen angestiegen.“
Schon einmal half der Verein mit dem Ankauf unzähliger Avocadosetzlinge tatkräftig: „Nach vielen Rückschlägen bei der Aufzucht stehen heute in dem Gebiet der 13 Dörfer, die zu Kisada gehören, 1040 Avocadobäume, und die Ernte kann sich sehen lassen. Leider ist vor einiger Zeit der Preis für die Früchte drastisch eingebrochen, da weltweit große Avocadoplantagen entstanden sind.“
Lage von Mädchen und Frauen verbessern
Es geht Sauter und Ingrid Sturm in erster Linie – neben der Unterstützung der Bedürftigen – um die Förderung junger Mädchen und Frauen. Es soll ihnen ermöglicht werden, auf eine weiterführende Schule zu gehen und damit verhindert werden, dass sie in eine Großstadt gelockt zur Prostitution gezwungen werden. Das durch Spenden finanzierte Mädchenwohnheim neben der „Secondary School“ sei mit 50 Schülerinnen voll belegt. Nach dem Schulabschluss (Mittlere Reife) haben die Mädchen jedoch keine Möglichkeit, eine Berufsausbildung oder ein Arbeitsangebot zu bekommen.
Inzwischen hat sich durch den Kontakt der neuen ersten Vorsitzenden mit der Krankenschwester Eshmend eine Gruppe von fünf Mädchen gebildet, die unter deren Leitung waschbare Damenbinden herstellt, weil Schülerinnen, die ihre Periode haben, dann größtenteils dem Unterricht fernbleiben.
Ingrid Sturm möchte sich auf jeden Fall weiter in Kisada engagieren: „Ich versuche, die begonnenen Projekte – Tierzucht, Gemüseanbau, Geld für die Unterbringung der Schülerinnen – fortzusetzen und mich auch weiterhin um die Produktion der Damenbinden zu kümmern. Wir möchten jeder Gruppe, die mit Gemüseanbau bzw. Viehzucht beschäftigt ist, ein solides Fahrrad zur Verfügung stellen, damit die Produkte auch vermarktet werden können. Wir brauchen Nähmaschinen vor Ort, außerdem einen Regenwassertank für die Bewässerung des Gemüses – es gibt viel zu tun!“
Um die „Hilfe zur Selbsthilfe“ fortsetzen zu können, werden weiterhin Spenden an den Verein zur Verbesserung der Bildungs- und Lebensbedingungen in Kisada, Tansania e.V. benötigt: IBAN: DE 65 7505 1040 0031 2468 61.
Wer mit Ingrid Sturm in Kontakt treten möchte, kann dies gerne per Mail an ingrid.sturm@gmx.de tun.
