„Wir wollen ihnen helfen, weil sie es verdient haben!“

Der Verein StädtedreieckHerzen e.V. unterstützt Senioren, Alleinerziehende und andere Bedürftige

STÄDTEDREIECK (lz). Altersarmut bekämpfen, Bedürftige unterstützen – das sind die Anliegen des rund sechs Monate „jungen“ Vereins StädtedreieckHerzen. Auch in der Region Schwandorf, speziell in Burglengenfeld, Maxhütte-Haidhof und Teublitz, gibt es viele Menschen am Rande des Existenzminimums: Die Armut betrifft vor allem Seniorinnen und Senioren sowie Alleinerziehende mit Kindern, aber auch weitere Bedürftige, denen das Leben bzw. das Schicksal übel mitgespielt hat.

Zahlreiche Menschen nutzen das regelmäßige Angebot des Vereins. Foto: StädtedreieckHerzen e.V.

Die ehrenamtlichen Helfer/innen von StädtedreieckHerzen, der seit drei Monaten als gemeinnütziger Verein eingetragen ist, fahren Hilfspakete aus, die das Nötigste enthalten, wie Lebensmittel, Getränke und Hygieneartikel – alles gespendet. Daher ist der Verein mit seinen Vorsitzenden Thomas Axinger und Christian Ach dringend auf Spenden, Sachspenden und Sponsoren angewiesen.

Um den Verein unserer Leserschaft näher vorzustellen, sprach LOKAL mit Thomas Axinger.

LOKAL: Herr Axinger, aus welchen Beweggründen entstanden die Städtedreieck Herzen?

Thomas Axinger: Um eine zusätzliche, flexible Anlaufstelle für Bedürftige zu schaffen. StädtedreieckHerzen wurde von Nadine Schirach und mir gegründet. Unser Vorbild war dabei das System der Rengsburger Herzen, bei denen ich bereits seit mehreren Jahren aktiv mitwirke. Rund 80 % unserer Waren beziehen wir von ihnen. Sie sind für uns wichtiges Vorbild und zugleich enger Partner.

LOKAL: Warum sind Ihnen gerade die älteren Menschen so wichtig?

Axinger: Unsere Senioren haben dieses Land mit harter Arbeit, Fleiß und Herzblut aufgebaut. Heute aber stehen viele von ihnen mit einer viel zu geringen Rente da. Am Ende des Monats reicht das Geld oft nicht mehr. Altersarmut darf kein Schicksal sein! Jeder Mensch verdient Respekt und die Sicherheit, im Alter gut leben zu können.

LOKAL: Was ist der Unterschied zu den Tafeln?

Axinger: Der entscheidende Unterschied zu klassischen Hilfsstrukturen wie der Tafel liegt darin, dass wir mit unseren drei festen Stützpunkten in Burglengenfeld, Maxhütte-Haidhof und Teublitz direkt vor Ort sind. Bedürftige können zu uns kommen und die für sie passenden Lebensmittel oder Waren selbst auswählen. Alles, was darüber hinaus übrigbleibt, geben wir an die Tafel weiter. Damit möchten wir ausdrücklich betonen: Wir arbeiten mit der Tafel zusammen, nicht gegen sie. Unser Ziel ist es, Versorgungslücken zu schließen und gemeinsam möglichst vielen Menschen zu helfen.

LOKAL: Wie viele bedürftige Menschen werden aktuell versorgt?

Axinger: Zurzeit unterstützen wir regelmäßig 70–100 Seniorinnen und Senioren, circa 13 Mütter mit ein bis zwei Kindern sowie ein Waisenhaus.

LOKAL: Wie viele ehrenamtliche Helfer/innen sind es aktuell? Brauchen Sie mehr personelle Unterstützung?

Axinger: Unsere Arbeit wird momentan von rund 25 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern getragen. Sie übernehmen Aufgaben wie das Abholen von Dienstmaterialien und Lebensmitteln, Einlagerung und Organisation, Ausfahren und Verteilen, Betreuung und direkte Unterstützung der Bedürftigen. Trotz des großen Engagements stoßen wir hier regelmäßig an unsere Grenzen. Dringend notwendig wäre zusätzliches Personal, das uns vor allem in der Logistik und Verteilung unterstützt. Nur so können wir den steigenden Bedarf langfristig bewältigen.

LOKAL: Was muss man tun, wenn man bedürftig ist und Unterstützung erhalten möchte?

Axinger: Anspruch hat, dessen monatliches Einkommen unter 1.200 € liegt. Dafür benötigen wir eine Bestätigung oder einen entsprechenden Nachweis. Damit können die Betroffenen an unseren drei Stützpunkten Lebensmittel und Waren erhalten.

LOKAL: Wie kann man die StädtedreieckHerzen unterstützen?

Axinger: Unterstützen kann man uns finanziell durch eine Spende aber auch mit Lebensmittelspenden wie Zucker, Mehl, Nudeln oder Konserven. Hierzu braucht man sich lediglich telefonisch bei uns melden, wir holen die Spenden ab.
Um unsere Arbeit auch in Zukunft zuverlässig und hygienisch fortsetzen zu können, benötigen wir aktuell auch dringend ein Kühlfahrzeug.
Gleichzeitig brauchen wir ein Fahrzeug, um regelmäßig nach Regensburg, Schwandorf und andere Orte fahren zu können, um dort Spenden und Waren einzuholen. Vielleicht gibt es jemanden, der uns ein passendes Fahrzeug zur Verfügung stellen kann.
Wir sind jedoch für jede Spende – ob groß oder klein – unendlich dankbar! Auch Sponsoren und Kooperationspartner sind uns hochwillkommen. Selbstverständlich stellen wir auf Wunsch Spendenbescheinigungen für das Finanzamt aus.