Von der OTH Regensburg in die weite Welt

REGENSBURG (sr). Die Josef-Stanglmeier-Stiftung unterstützt Studierende der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg bei Auslandsaufenthalten. Im Rahmen einer Feierstunde wurden insgesamt 16.500 Euro an neun Preisträger überreicht.

Die Preisträger des Josef-Stanglmeier-Preises 2023 mit ihren Unterstützern (von links): OTH-Vizepräsidentin Klaudia Winkler, Jakob Wittmann, Elisabeth Hockemeyer, Jeremy Weindler, Andrea Florea, Aaron Paulsen, Christina Ringlstetter, Leon Kainhuber, Maximilian Ferenz, Anna Kortz (vertrat die verhinderte Preisträgerin Anna Finsterle) und Johannes Paintl, Vorsitzender der Josef-Stanglmeier-Stiftung. Foto: Florian Hammerich/OTH Regensburg

Regensburg. Wer zu lange auf einem bequemen Sessel sitzen bleibt, der kennt es: Das Aufstehen fällt immer schwerer. Dieses Bild nutzte Professor Dr. Markus Westner, Studiendekan und Auslandsbeauftragter der Fakultät Informatik und Mathematik an der OTH Regensburg, bei seinem Vortrag im Rahmen der Verleihung der Josef-Stanglmeier-Preise. Er sowie die übrigen Redner, ermutigten die Preisträger daher dazu, die eigene Komfortzone zu verlassen und im Ausland den Horizont zu erweitern sowie Verständnis und Toleranz gegenüber anderen Kulturen zu entwickeln.

Die Josef-Stanglmeier-Stiftung fördert seit 1995 Studierende der OTH Regensburg finanziell und ideell. Bei der Preisverleihung am Donnerstag, 4. Mai 2023, überreichten Vorstandsvorsitzender Johannes Paintl und OTH-Vizepräsidentin Prof. Dr. Klaudia Winkler je 2500 Euro an Maximilian Ferenz, Anna Finsterle, Leon Kainhuber, Aaron Paulsen und Christina Ringlstetter. Der Innovationspreis, ebenso dotiert mit 2500 Euro, ging an Elisabeth Hockemeyer. Die Anerkennungspreise, und damit verbunden je 500 Euro, erhielten Andrea Florea, Jeremy Weindler und Jakob Wittmann.

Abschied von Vorstandvorsitzendem Johannes Paintl

OTH-Vizepräsidentin Klaudia Winkler sprach nicht nur ihren großen Dank für die Unterstützung aus, sondern blickte mit Freude und Wehmut auf diesen Abend. „Es ist die letzte Preisverleihung des Vorstandsvorsitzenden Johannes Paintl“, sagte Winkler. Seit 2008 führt Paintl das Lebenswerk des Stifters und Bauunternehmers aus dem Landkreis Kelheim, Josef Stanglmeier, und seiner Frau Franziska Stanglmeier, fort. Zum 30. September dieses Jahres wird sich Paintl in den Ruhestand begeben und den Vorsitz der Stiftung an den Abensberger Bürgermeister Dr. Uwe Brandl abgeben. Insgesamt engagiert sich die Stiftung aus dem Landkreis Kelheim in diesem Jahr mit einer Summe von 27.500 Euro. 11.000 Euro wurden im Lauf des Jahres bereits als Zuschüsse für Auslandsaufenthalte an OTH-Studierende vergeben.

Neben den Auslandsaufenthalten ist dem Vorsitzenden Johannes Paintl auch die Förderung von Innovationen wichtig, weshalb er diesen Sonderpreis ins Leben rief. „Es ist mir ein Anliegen, dass diese Innovation auch in der Praxis anwendbar ist“, so Paintl. Die diesjährige Preisträgerin Elisabeth Hockemeyer stellte ihre App „REgy“ vor. Damit will die 23-Jährige ihr Wissen aus ihrem Studium der „Regenerativen Energietechnik und Energieeffizienz“ weitergeben und bei der nachhaltigen Optimierung des eigenen Verbrauchsverhaltens behilflich sein. Die App „REgy“ sagt dem Anwender beispielweise, um wieviel Uhr er am besten die Waschmaschine einschalten sollte.

Wie sehr die Studierenden von der Förderung profitieren, konnte Eugen Tereschenko berichten. Der erste Abensberger Preisträger und Judoka erzählte, wie er aus seiner Idee, der Optimierung von Routen für LNG-Tankerschiffe mit Hilfe von KI, ein Software-Unternehmen entwickelte, das aktuell drei Büros in London, Berlin und Regensburg hat.

Botschafter der OTH Regensburg und von ganz Deutschland

Christina Ringlstetter bedankte sich stellvertretend für alle Preisträger für die Förderung. „Ich sehe das Studium und die Hochschule als Raum unzähliger Möglichkeiten. Es braucht aber Gelegenheit, Mut und Unterstützung“, sagte sie im Hinblick auf die Fürsprache der ProfessorInnen und DozentInnnen. Bei der Preisübergabe verriet Stiftungsvorsitzender Johannes Paintl einige Details zu den Lebenswegen der Studierenden und ihren Projekten. Besonders ragte Aaron Paulsen heraus. Er spricht neben englisch, spanisch und französisch auch hebräisch und mandarin. Aaron Paulsen war Jugendbeauftragter im Europäischen Parlament, absolvierte bereits Auslandsaufenthalte in Washington D.C. sowie Israel und sein Berufswunsch ist Diplomat. „Ich habe selten jemand so zielstrebigen gesehen“, so Paintl. Der Stiftungsvorsitzende machte den Preisträgern bewusst, dass sie Botschafter von Deutschland und der OTH Regensburg sind.

Nachdem Paintl die letzte Urkunde überreicht hatte, ehrte OTH-Vizepräsidentin Klaudia Winkler auch den Vorsitzenden mit einer kleinen Laudatio. „Ich möchte mich für ihre langjährige, großzügige Unterstützung bedanken. Sie haben die Josef-Stanglmeier-Stiftung erfolgreich geleitetet und in die Zukunft geführt.“ Sichtlich gerührt nahm Paintl das von Winkler überreichte Geschenk entgegen und verriet noch sein Motto für den Ruhestand: „Ich bleibe neugierig, bleiben Sie es auch.“

Für den musikalischen Ausklang sorgte das Musikduo ñovera, das bereits zuvor mit selbstgeschriebenen Liedern und spanischen Texten die Feierstunde untermalt hatte. Beim anschließenden Empfang blieb Gelegenheit zum Austausch zwischen Förderern, Preisträgern und Hochschulangehörigen.

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