Falscher Arzt will sich Behandlung erschleichen

30.10.2024 – SCHWANDORF. Am Dienstag gegen 20:00 Uhr wurde im Krankenhaus St. Barbara in Schwandorf ein 33-jähriger Mann vorstellig, der vorgab, ein Arzt zu sein und verlangte, unbedingt mit Schmerzmitteln, u. a. mit Opiaten behandelt werden zu müssen. Dazu erteilte er genaue Behandlungsanweisungen. Die Ärztin in der Notaufnahme stellte jedoch fest, daß keine Erkrankung vorlag und führte die weitere, gewünschte Behandlung nicht durch und veranlaßte auch nicht die von dem Mann geforderte Aufnahme im Krankenhaus St. Barbara mit Chefarztbehandlung und Einzelzimmer. Vielmehr holte die Ärztin die Polizei hinzu. Diese stellte fest, daß der Mann, ein Wohnsitzloser aus Kamp-Lintfort, falsche Personalien angegeben hat und bundesweit wegen Betrügereien, Drogendelikten, Leistungserschleichungen u. a. polizeibekannt ist. Der 33-jährige, der außerdem noch von mehreren Staatsanwaltschaften zur Vermögensabschöpfung und Aufenthaltsermittlung wegen Betrug und Diebstahl gesucht wird, wurde vorläufig festgenommen. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wird der Mann heute dem Haftrichter vorgeführt. Die Ermittlungsgruppe der PI Schwandorf hat die weiteren Ermittlungen wegen Betrug, Mißbrauch von Titel und versuchtes Erlangen von Betäubungsmitteln übernommen, insbesondere hinsichtlich evtl. weiterer Fälle. So soll es nach ersten Erkenntnissen in einem weiteren Krankenhaus der Oberpfalz zu einem Betrugsfall mit dem falschen Arzt gekommen sein.

Persönliche Daten ausgespäht?

Bereits am Sonntag erhielt eine in Schwandorf wohnhaft Belarussin eine Telegram-Nachricht von einer ihrer Bekannten. Demnach sollte sie zur Unterstützung eines Mädchens in einem Tanzverein einen Link anklicken. Als die 32-jährige das gemacht hatte, mußte sie feststellen, daß der Link, den sie zuvor erhalten hatte, an alle ihre Kontakte weitergeleitet worden war. Vermutlich wurden damit personenbezogene Daten der Frau ausgespäht, um sie später für Straftaten nutzen zu können. Daher warnt die Polizei eindringlich davor, nicht gesichert bekannte Links einfach anzuklicken.

Betrügerisches Inkassounternehmen

Bereits Ende Mai erhielt ein 24-jähriger Schwandorfer Mahnungen eines Inkassounternehmens mit Sitz in Stuttgart für angeblich in Anspruch genommene Dienstleistungen. Zunächst bezahlte der Mann fünf Raten in Höhe von je 25 EURO, wurde aber dann doch stutzig und erstattete Anzeige, weil er sich erinnerte, keine Leistungen wie behauptet in Anspruch genommen zu haben. Die PI Schwandorf leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Betrug ein. Beschuldigt wird die 54-jährige Inhaberin des Inkassobüros, wohnhaft in Stuttgart. Gegen die Frau führt die Staatsanwaltschaft Stuttgart bereits ein Sammelverfahren wegen Betrug.