Datum/Zeit
29.07.2025 - 19:00 Uhr
Veranstaltungsort
Film
Regensburger Filmemacher macht sich stark für Kinder aus Suchtfamilien
REGENSBURG (sr). Lars Smekal und sein mehrfach preisgekrönter autobiographischer Film „Erinnerungen einer vergessenen Kindheit“ am 29.7. erneut in Regensburg. Eindrücklich und eindringlich nimmt der Regensburger Regisseur Lars Smekal in seinem bewegenden Film seine Zuschauer:innen mit in das Leben eines 11 jährigen Jungen. In die brüchige und spannungsgeladene Welt von Niklas, die auch einmal seine war.
In ein Zuhause mit einer trinkenden Mutter, die ihren Sohn liebevoll in den Arm nimmt und ihn im nächsten Moment maßlos überfordert zurückweist. Um sich gleich danach, von Schuldgefühlen geplagt, das nächste Glas einzuschenken. Der glücksspielsüchtige Vater bietet ebenso wenig Sicherheit, er ist weder Stütze noch Schutz. Ganz im Gegenteil: auch für ihn steht die Sucht und nicht Niklas an erster Stelle. Im Spielrausch kennt seine Sucht keine Grenze, dass er sogar heimlich das Sparschwein des Sohnes plündert.
Der Teufelskreises Sucht, Verrat und Verlassenheit und die tiefe Ohnmacht bei allen Beteiligten sind in diesem Film unübersehbar.
Mehr als ein Film: ein Plädoyer zum Hinschauen
30 Minuten nur dauert der dichte Film, der hautnah heranzoomt an Niklas´ enttäuschte Hoffnungen, an die unerfüllten Bedürfnisse und an das permanente Wechselbad der Gefühle zwischen Wut auf die Eltern, Traurigkeit und Verlorenheit.
30 Minuten in denen sich die Zuschauer:innen Zeuge von Verzweiflung, anstrengender Anpassung und übergroßen Verantwortung werden. Szenen, die einen unweigerlich an eigene kleinmachende und demütigende Erfahrungen erinnern und uns solidarisch werden lässt.
Ein Film, der will, dass man sich frägt, was dem cleveren, begabten und pfiffigen Niklas wirklich helfen kann.
Der auffordert und ermutigt, sich einzufühlen und nicht stumm zu bleiben.
Regisseur und Filmemacher vor Ort zum Gespräch
Genau das beabsichtigt Lars Smekal und stellt sich den vielen Fragen, die aufploppen. Er ist präsent, gibt mit dem Film Einblick auch in seine Kinderseele, zeigt sich als mitfühlender Erwachsener und erhebt damit die Stimme für Kinder aus Suchtfamilien.
In Regensburg ist am 29.7. der Film gleich zweimal zu sehen.
Nachmittags um 14 Uhr lädt der Suchtarbeitskreis Regensburg zum Fachgespräch für Fachkräfte aus Schule, Jugendsozialarbeit, Jugendhilfe und Suchthilfe.
Mit pädagogischem Begleitmaterial verfolgt Smekal nämlich die Mission, aktiv ein verbessertes Unterstützungssystem für diese verletzlichen Kinder zu etablieren. Eine Anmeldung ist beim Landratsamt möglich.
Abends um 19 Uhr ist der Film im M26, im offenen Kulturraum der Stadt Regensburg in der Maximilianstraße 26 zu sehen. Gabriel Fieger vom AK Film e.V. führt mit Lisbeth Wagner von KISS, der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe, KISS Regensburg durch das Gespräch mit dem Filmemacher.
Im Mittelpunkt hier stehen filmerische Aspekte und die Frage, wie man sich professionell den eigenen biographischen Erfahrungen
Die Veranstaltung abends ist öffentlich, ohne Voranmeldung und kostenfrei.
Veranstalter ist KISS Regensburg, die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe.
www.kiss-regensburg.de