BURGLENGENFELD (sr). Acht Burglengenfelder Familien haben in diesem Jahr jeweils 750 Euro, insgesamt also 6000 Euro, aus den Mitteln der Betty- und Hanns-Zierer-Stiftung erhalten.
Betty Zierer ist am 17. Dezember 2003 verstorben. Die Vergabe der sogenannten Ausstattungsbeihilfen findet daher jedes Jahr an ihrem Todestag statt. Eine Feierstunde im Rathaus wie sonst üblich war heuer allerdings wegen der Corona-Pandemie nicht möglich.
Katharina Glaser-Zierer ist die Enkelin des Stifter-Ehepaars Betty und Hanns Zierer. Deren Interessen vertritt sie im Stiftungsvorstand. Sie sagt: „Ich wollte die Veranstaltung nicht ins Frühjahr verschieben, da ich glaube, dass die Familien gerade zu Weihnachten die finanzielle Unterstützung gut gebrauchen können.“
Eine einfache Überweisung der Ausstattungsbeihilfen ohne Übergabe der von ihrem Großvater Hanns Zierer eingeführten zusätzlichen Geschenke kam für Katharina Glaser-Zierer jedoch nicht in Frage. Daher entschloss sie sich, unter Einhaltung aller Corona-Regeln (Abstand, Maske, kontaktlose Übergabe im Freien) die Geschenke selbst zu überbringen. „So hatte ich zumindest kurz die Gelegenheit, die Familien selbst kennen zu lernen“, sagt Glaser-Zierer. Denn: „Es ist mir wichtig zu zeigen, dass hinter der Betty- und Hanns-Zierer-Stiftung immer noch eine Familie steht.“
Zudem setzte die Enkelin des Stifter-Ehepaars ein weiteres Zeichen zur Unterstützung der Burglengenfelder Geschäftswelt in Pandemie-Zeiten: Sie besorgte erstmals alle Geschenke für die Kinder der mit Ausstattungsbeihilfen bedachten Familien selbst und ausschließlich im Burglengenfelder Einzelhandel. Dazu gehören unter anderem Vorlesebücher aus der Buchhandlung am Rathaus, empfohlen von Katja Spiller, sowie Malbücher und Stifte von Spielwaren Nußstein und natürlich Süßigkeiten. Verpackt wurde das alles in einer „Sonderedition“ der Lengfelder-Tasche aus dem Buch- und Spielladen von Ingrid Nörl. Deren Sohn Florian hatte sogar eigens den Schriftzug „Lengfelds Kids“ neu gestaltelt. Damit nicht genug: Die acht Familien bekamen auch noch einen Gutschein für das Starmexx-Kino, „das in diesen Tagen sicher auch Unterstützung nötig hat“, so Katharina Glaser-Zierer.
Zu Ehren des Stifter-Ehepaars hat die Stadt am 17. Dezember wie in jedem Jahr ein Blumengebinde an dessen Grab niederlegen lassen. Bei der Gründung der Stiftung im Jahr 2001 hatte das Ehepaar Zierer zunächst aufgrund eigener Erfahrungen die Hilfe für Alzheimer- und Parkinson-Kranke im Sinne. Das Herzensanliegen von Betty Zierer war darüber hinaus die Unterstützung kinderreicher Familien, daher wurde der Stiftungszweck im Jahr 2006 entsprechend erweitert. Insgesamt hat die Familie Zierer mehr als 200.000 Euro aus ihrem Privatvermögen in die Stiftung eingebracht.
Die Stadt hatte das soziale Engagement des Ehepaars Zierer bereits im Jahr 2002 mit der Bürgermedaille in Silber gewürdigt. Zudem wurde im Baugebiet am Augustenhof-Südhang eine Straße nach Betty Zierer benannt, um ihr ein dauerhaftes Andenken zu bewahren.