KALLMÜNZ (sr). „Wie soll der künftige Bürgerpark am Schmidwöhr aussehen?“ Diese Frage haben die Marktratsfraktionen der FREIEN WÄHLER, der SPD und der Grünen in einer gemeinsamen Beteiligungsaktion den Kallmünzer Bürger/innen gestellt und dies „getreu dem Anspruch, ein Projekt von Kallmünzern für Kallmünzer zu schaffen“, sagt FW-Fraktionsvorsitzender Martin Schmid.
Gemeinsam mit Josef Wein (SPD), Evi Schropp (Grüne) und weiteren Marktratsmitgliedern hat er die zahlreichen eingegangenen Bürger-Vorschläge zu einem gemeinsamen Konzept zusammengefasst. „Wir konnten nahezu alle Ideen berücksichtigen“, so die Fraktionsvertreter: „Entstanden ist ein harmonischer Dreiklang von Erholung, Ökologie und optimiertem Hochwasserschutz – „unser ‚Bürgerpark hoch 3‘.“
Nach der Grundsatzentscheidung des Marktgemeinderates und einem entsprechenden Beschluss hatte die CSU bereits im Bauausschuss ihren Konzeptvorschlag präsentiert. Grüne, SPD und FREIE WÄHLER dagegen hatten sich „für einen fraktionsübergreifenden Ansatz der Bürgerbeteiligung“ entschieden. „Wir bestärken damit unser Ziel, den Park zu einem Kallmünzer Wir-Projekt zu machen, jenseits parteipolitischer Interessen“, so Wein.
Auf ihren Homepages und in den sozialen Medien hatten die drei Fraktionen deshalb zeitgleich um Ideenvorschläge aus der Bürgerschaft geworben – mit einem durchschlagenden Erfolg: „Das Interesse war groß“, berichtet Schropp. Entsprechend intensiv habe man „in zahlreichen zoom-Sitzungen online“ versucht, „alle Ideen unter einen Hut zu bringen“. Und in den meisten Fällen sei das auch geglückt, sagt Schmid nicht ohne Stolz. Lediglich einzelne Vorschläge habe man – aus grundsätzlichen Erwägungen – gemeinsam auf andere Orte verschoben. So etwa eine Skaterbahn – „die Idee ist gut, aber nicht am Schmidwöhr“.
Einig sei man sich „seit Beginn der Überlegungen“, so Landtagsabgeordneter und Marktgemeinderat Tobias Gotthardt, dass der Hochwasserschutz höchste Priorität habe: „Alles andere verbietet sich ganz selbstverständlich aufgrund der gesetzlichen Vorgaben“, so 3. Bürgermeisterin Angela Weigert, ebenfalls Mitglied der Planungsgruppe. Ziel sei es deshalb, „gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt Möglichkeiten weiterer Optimierungen zu finden und umzusetzen“.
Die einzelnen Maßnahmen haben die drei Fraktionen zudem priorisiert: „Wir müssen realistisch planen: Die Finanzlage erfordert einen maßvollen Stufenplan“, so Schmid.
Im jetzt vorgestellten Vorschlag setzen die drei Fraktionen neben dem Großparkplatz an der Gessendorfer Straße und einem Fußgängersteg auf Höhe des VG-Gebäudes auf einen pädagogisch ansprechenden Erlebnisspielplatz mit Schwerpunkt Heimat: „Vilsseitig soll, teils im wohltuenden Schatten der Bäume, eine naturnahe Abenteuerwelt entstehen, die ganz nebenbei und spielerisch Wissen über Kallmünz‘ reiche Geschichte vermittelt.“
Einem Wunsch vieler Eltern entsprechend, wolle man die Spielgeräte an einem Ort konzentrieren, um die Aufsicht auch bei mehreren Kindern nicht unnötig zu erschweren.
„Generationen-Treffpunkt“ und Kneipp-Anlage – inklusive
Hochwasserschutz
Im vorderen Bereich nahe der bestehenden Promenade wolle man unter schattenspendenden Dach-Platanen einen „Treffpunkt der Generationen“ schaffen, mit gemütlichen Sitzbänken, vielleicht einem Schachbrett, Raum zur Begegnung. Naabseitig könne sich an die Promenade ein geöffneter Uferbereich anschließen – mehr Rückzugsfläche fürs Hochwasser, der sich auch zum Plantschen eigne. Nicht weit davon wünschen die Bürger sich ein Weidentipi. Ansonsten aber, so Schropp, „regiert im vorderen Bereich Mutter Natur“.
So solle die Blühwiese in der Flutmulde erhalten und weiter angereichert werden. Auch die wildromantischen Angelplätze wolle man nicht antasten. Wie bisher sollten die bestehenden Pfade entlang der Wiese naturnah bleiben, „allerdings barrierefrei“. Als weiteres Schmankerl sehen die gemeinsamen Pläne der Fraktionen eine Kneipp-Anlage im Bereich der Vils vor: „Das auch, um unseren Anspruch als staatlich anerkannter Erholungsort zu unterstreichen“, so Schmid.
Wichtig ist allen drei Fraktionen der gemeinsame „Wir-Ansatz“: So wolle man im Marktgemeinderat einen möglichst breiten Konsens verhandeln – auch mit den anderen Fraktionen, um dann den Bürgerpark „mit den Kallmünzer/innen vom Papier aufs Schmidwöhr zu bringen“. Ein Vorteil, so Wein, könne dabei das bürgerliche Engagement sein: „Je mehr mit anpacken, desto schneller wird unser gemeinsamer Traum war: Der Bürgerpark hoch 3 – für Erholung, Ökologie und Hochwasserschutz“.