AFO Jahresband 2022: Hingabe für Kleindenkmäler und Gedenksteine

BURGLENGENFELD (sr). Welche Geschichte verbirgt sich hinter Gedenksteinen oder Marterln, die unsere Wege auf Spaziergängen kreuzen? Seit Jahrzehnten widmet sich der Arbeitskreis für Flur- und Kleindenkmalforschung in der Oberpfalz (AFO) dieser Aufgabe. Nun ist der 45. Jahresband zur „Flur- und Kleindenkmalforschung in der Oberpfalz“ erschienen, in welchem alle sieben Oberpfälzer Landkreise vertreten sind.

Geschichtsbegeisterte unter sich: Stellvertretender Landrat und Kreisheimatpfleger Jakob Scharf, Mitautor Werner Binder, Bürgermeister Thomas Gesche, Ehrenvorsitzender und Schriftleitung des BFO Bernhard Frahsek, Christina Scharinger (Leitung Oberpfälzer Volkskundemuseum), Stadtarchivar Dr. Thomas Barth und Verleger Eckhard Bodner stellten den 45. Jahresband zur Flur- und Kleindenkmalforschung in der Oberpfalz vor. Foto: Karolina Bauer

Bürgermeister Thomas Gesche zeigte sich beeindruckt vom Umfang des neuesten AFO-Werkes und sprach den ehrenamtlichen Autoren seine tiefe Anerkennung aus: „Sie tragen dazu bei, dass die kleinen und persönlichen Geschichten unserer Stadt nicht verloren gehen“ Hinter jedem Flurkreuz oder Marterl stecke eine Geschichte oder ein Schicksal. Der Arbeitskreis helfe dabei, dass diese Ereignisse im kollektiven Gedächtnis bleiben.

Stellvertretender Landrat, Kreisheimatpfleger und AFO-Mitglied Jakob Scharf hatte selbst einen Beitrag für den Jahresband verfasst: Sein Fazit: „Wer sich mit Geschichte beschäftigt, dem gibt die Geschichte viel zurück“. Es gäbe vieles zu entdecken, wenn man mit offenen Augen durch die Welt gehe.

Eine der treibenden Kräfte dieser Ausgabe und Autor der Burglengenfelder Fachbeiträge ist Werner Binder. „Ich habe mich intensiv mit den Kleindenkmälern im Bereich Burglengenfeld, Teublitz und Kallmünz auseinandergesetzt“. Binder erinnerte an den Beginn der AFO-Tätigkeiten für das Gebiet um die Stadt Burglengenfeld. „Wir sind damals von etwa 20-30 Kleindenkmälern ausgegangen. Jetzt haben wir rund 300 erfasst und können noch immer nicht verbindlich die Vollständigkeit zusichern“, erklärte er.

Ehrenvorsitzender und Ortsheimatpfleger Bernhard Frahsek arbeitet seit über 40 Jahren in der Denkmalpflege. Sein Bestreben ist es seitdem, die Hintergründe von Kleindenkmälern nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. In dem neuen Band ist unter anderem ein Beitrag über das von ihm initiierte Gemeinschaftsprojekt „Unsichtbares sichtbar machen“ in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium und der Mittelschule Lappersdorf. Dieses läuft unter dem Programm „denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“, welches als Förderer hinter dem Ganzen stecke. „Die Idee von „denkmal aktiv“ ist einfach und konkret: Schüler erleben gebaute Geschichte lernen so den Wert und die Bedeutung von Kulturdenkmalen kennen.“, so Frahsek. Durch Begehungen vor Ort in der Flur könnten diese Eindrücke intensiv erlebt und erarbeitet werden. Ein tolles Programm, an welchem mehr Schulen teilnehmen sollten.

Zum Abschluss betonte Frahsek, dass die Denkmalpflege eine Arbeit sei, die, wie ihm viele seiner ehrenamtlichen Mitarbeiter bestätigen, süchtig macht und dass sich der AFO stets über Nachwuchs freue.

Verleger Eckhard Bodner hob hervor, dass es trotz der steigenden Papierrohstoffpreise auf dem Markt und pandemiebedingter Lieferengpässe zu keiner Druckverzögerung oder Preissteigerung beim Verkaufspreis gekommen ist.

Information: Der 45. Jahresband mit Beiträgen zur Flur- und Kleindenkmalforschung in der Oberpfalz ist in Burglengenfeld ab sofort zum Preis von zwölf Euro bei Buch- und Spielladen Nörl sowie der Buchhandlung am Rathaus erhältlich.

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