BURGLENGENFELD (lz). Er ist zur Kommunalwahl ziemlich genau 35 Jahre alt – Burglengenfelds Bürgermeister Thomas Gesche (CSU), und er möchte es auch in der kommenden Legislaturperiode noch einmal wissen. Die Menschen seien mit der Arbeit der CSU im Rathaus sehr zufrieden, sagt er, und deshalb rechnet er auch mit seiner Wiederwahl. Zu den Erfolgen zählten der Schulanbau im Naabtalcenter, die Familienfreundlichkeit der Stadt mit ihren vielen sozialen Angeboten, die vernünftige Finanzpolitik mit dem Schuldenabbau sowie eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Städtedreieck, so Gesche. Mit einer Stichwahl gegen einen seiner Gegner rechnet er nicht.
LOKAL fragte nach …
LOKAL: Herr Gesche, Sie kandidieren als CSU-Bürgermeisterkandidat für eine zweite Amtszeit. Was liegt Ihnen für Burglengenfeld besonders am Herzen?
Thomas Gesche: Wir haben viel geschafft: So viele Betreuungsplätze wie nie, darunter auch ein Waldkindergarten und eine Kinderkrippe im Altenheim! Wir haben das Bulmare generalsanieren lassen, haben so viel Geld in die Infrastruktur investiert wie nie zuvor, haben mehrere Gewerbegebiete ausgewiesen und allein zwischen 2014 und 2018 11% neue Arbeitsplätze geschaffen. Wir haben kostenlose WLan-Hotspots geschaffen, kostenlose E-Ladesäulen, das Bürgerserviceportal der Stadt eingerichtet und vieles mehr – und nebenbei haben wir auch noch 13,3 Mio. Euro Gesamtverbindlichkeiten abgebaut. Ich möchte diesen Weg weitergehen und dafür sorgen, dass Burglengenfeld noch attraktiver und noch familienfreundlicher und somit liebens- und lebenswerter wird.
LOKAL: Ein großes Thema bei der CSU ist immer wieder der Schuldenabbau. Wie wollen Sie es erreichen, dass die Verschuldung bis 2030 auf „nur“ 30 Mio. € sinkt und warum ist das so wichtig?
Gesche: Durch eine weiter sparsame und wirtschaftlich vernünftige Politik. Eine Politik mit Augenmaß. Und das ist so wichtig, weil Burglengenfeld ja auch für kommende Generationen attraktiv sein soll. Das gebietet die Fairness und Generationengerechtigkeit – ich möchte nicht, dass die heutigen Kinder die Schulden unserer Vorgänger zahlen müssen.
LOKAL: Die CSU möchte von den spekulativen Finanzgeschäften wegkommen. Ihre politischen Gegner halten den momentanen Zeitpunkt für eine Konvertierung der Fremdwährungskredite für ungünstig. Was sagen Sie dazu?
Gesche: Bisher wurde durch unsere Vorgänger mit dem Geld der Steuerzahler gezockt! Aufgrund fehlender Mehrheiten konnte ich diesen Irrsinn leider noch nicht beenden. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, denn erstens sind wir in einer historischen Niedrigzinsphase, zweitens sind die Zinsen im Euroraum billiger als im Schweizer Finanzraum – erst recht nach der aktuellen Zinssenkung (vom 3.3.2020, Anm. der Red.). Drittens könnten wir dann endlich mal tilgen. Viertens verschlechtert sich mit jeder schlechten Nachricht auf der Welt (Coronavirus, Krise im Nahen Osten usw.) das Kursverhältnis. Denn das Kapital flieht immer in sichere Häfen: Gold, Immobilien, oder in „sichere“ Währungen wie den Franken. Fünftens wurden bereits knapp 10 Mio. Euro Währungsverluste eingefahren. Sechstens hätten wir dann zum ersten Mal langfristige Planungssicherheit.
LOKAL: Was wollen Sie für einen aktiven kommunalen Klimaschutz tun?
Gesche: Die Tochterunternehmen sollen selbst Energieerzeuger werden. Der städtische Fuhrpark soll sukzessive umgerüstet werden – auf CNG, Hybrid und Wasserstoff. Wir werden in den nächsten 6 Jahren 14.000 neue Bäume pflanzen. Und vor allem sollen Bebauungspläne ökologischer gestaltet werden – mehr Begleitgrün, mehr Dachbegrünung, weniger Flächenversiegelung, mehr PV, mehr Erdwärme usw. Und wir wollen uns an einer Bürgerenergiegesellschafft beteiligen, dann können die Bürger etwas zum Wandel beitragen und finanziell sogar noch partizipieren. Das sind nur die wichtigsten Punkte.
LOKAL: Wie sehen Sie die Zukunft des Volkskundemuseums? Ist „Sparen um jeden Preis“ hier nicht der falsche Weg, und sollte es daher trotz der finanziellen Belastungen für die Stadt nicht weitergeführt werden wie bisher?
Gesche: Solche Einrichtungen sind immer defizitär, das ist klar. Aber bei rund 1.000 Besuchern im Jahr und Ausgaben von rund 200.000 EUR kostet jeder einzelne Besucher der Stadt rund 200 EUR. Wenn man jedes Ticket mit 200 Euro sponsert, muss man spätestens die Frage stellen ob die jetzige Struktur die richtige ist. Vor allem, wenn man weiß, dass andere überregionale Einrichtungen wie Neusath-Perschen auch vom Bezirk bezahlt werden!
LOKAL: Zum Schluss eine Frage zum Tierschutz, der vielen Bürger*innen in Burglengenfeld am Herzen liegt. Die CSU hat sich bereits Gedanken zu örtlichen Katzenkastrationsprogrammen gemacht. Welche Ideen gibt es noch?
Gesche: Grundsätzlich machen wir schon viel – Hundesteuer für jeden Hund nur 26 Euro, viele neue Dog-Stations usw. Aber in erster Linie denke ich dran, das Tierheim Schwandorf und vor allem die örtlichen Vereine stärker finanziell zu unterstützen.