Eigenständiges Wohnen im Alter ermöglichen

SPD Burglengenfeld beantragt alternatives Wohnprojekt im Baugebiet Hussitenweg

BURGLENGENFELD (sr). Bezahlbares Wohnen für alle Generationen: Das war ein zentrales Thema der Burglengenfelder SPD im Vorfeld der Kommunalwahlen im März. Jetzt wollen die Sozialdemokraten Worten Taten folgen lassen. Mit Unterstützung von Norbert Wein und Phillip Poguntke wurde im Stadtrat beantragt, im Baugebiet Hussitenweg IV eine Wohnanlage zu realisieren, die Bausteine „Sozialer Wohnungsbau“, „ambulant betreutes Wohnen“ und „Senioren-Wohngemeinschaften“ vereint.

In Burglengenfeld gibt es zwar die Möglichkeit der Unterbringung in Senioren-Heimen, aber der Bedarf an alternativen Betreuungsformen ist groß und wird in den kommenden Jahren weiter wachsen – Stichwort demografischer Wandel. „Wir wollen Wohnraum schaffen, den sich auch Leute mit kleinerem Geldbeutel leisten können und der für wirklich alle sinnvoll nutzbar ist, auch für Menschen mit Behinderungen oder Familien“, sagt Fraktionsvorsitzender Sebastian Bösl. Die Federführung bei der Realisierung dieses alternativen Wohnprojekts soll bei der Stadtbau GmbH liegen.

„Die große Mehrheit von uns will so lange es geht zu Hause wohnen bleiben. Quartierskonzepte sind eines der besten Instrumente, um in den Kommunen hierfür die richtigen Weichen zu stellen. Selbstständig seinen Alltag gestalten, einkaufen oder zum Arzt gehen, Nachbarn treffen – dies Alles gehört dazu“, sagte Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer (CSU) vor gut einem Jahr. Anlass war die Auszeichnung der niederbayerischen Gemeinde Niederwinkling mit dem Innovationspreis „Zu Hause daheim“

„Genau so ein Projekt fehlt in Burglengenfeld“, ist Stadtrat Peter Wein überzeugt. „Wir wollen es Menschen ermöglichen, alleine oder in Wohngemeinschaften zu leben. Die Anlage soll einen zentralen Versorgungsstützpunkt besitzen, der auch von anderen Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt genutzt werden kann. Er beinhaltet eine Sozialstation mit der Möglichkeit, Dienstleistungen wie Essen oder Reinigung je nach Bedarf zu buchen sowie ärztlicher Betreuung.“ Einkaufsmöglichkeiten in der näheren Umgebung seien ohnehin bereits vorhanden. „Die Chance, dieses Projekt im Baugebiet Hussitenweg IV auf den Weg zu bringen, müssen wir ergreifen“, betont Hans Deml.

Dass es auch für neue Formen des Wohnens interessierte Kooperationspartner aus der Wirtschaft gibt, zeigt ein Blick nach Willmering im Landkreis Cham. Dort ist ein Wohn- und Gesundheitszentrum entstanden – ambulant betreutes Wohnen in einer Senioren-Wohngemeinschaft inklusive. Bauherr dort war die auch in Burglengenfeld bestens bekannte Dankerl Bau GmbH. Deren Geschäftsführerin wird in der MZ zitiert: „Interessierte Gemeinden mit passenden Grundstücken im Ort können sich gerne an uns wenden.“ Man würde sich freuen, wenn sich Willmering tatsächlich als das erste Vorzeigeprojekt einer Entwicklungsreihe präsentieren würde.

Um eigenständiges Wohnen im bisherigen Zuhause und einen Verbleib älterer Menschen im vertrauten Umfeld zu sichern, sind alternative Wohn- und Betreuungsformen sehr wichtig. „Fangen wir auch in Burglengenfeld damit an“, so 3. Bürgermeister Sebastian Bösl.

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