Dank an besonders engagierte Bürger

Erster Bürgermeister Benjamin Boml verlieh am Neujahrsempfang sechs Bürgermedaillen an besonders engagierte Nittenauer.

NITTENAU (sr). Bereits zum zweiten Mal in Folge fand der Nittenauer Neujahrsempfang statt. An diesem Abend rückte Erster Bürgermeister Benjamin Boml ein ganz besonderes Jubiläum in den Mittelpunkt: 70 Jahre Stadterhebung Nittenau. „In dieser Zeit ist viel passiert. Wir haben Tiefen und Höhen erlebt, Nittenau weiterentwickelt und zahlreiche neue Projekte zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger initiiert“, so Boml.

Die Geehrten mit Bürgermeister Benjamin Boml: Albert Herzog, Karl Josef Brunner, Josef Süß, Josef Kaiser, Heinrich Hofstetter und Werner Götzer sen. (Foto: Alexandra Oppitz)

Neben der Eingemeindung der verschiedenen Ortsteile, nannte er auch das Jahrhunderthochwasser 2002 oder die Brückenöffnung am 18. Dezember 2023 als besondere Meilensteine. Aber auch nur ein Blick in das vergangene Jahr zeigte, dass in Nittenau viel passiert. 900 Jahre Fischbach, 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Fischbach, 60 Jahre KLJB Nittenau, 30 Jahre Städtepartnerschaft Prestice und Nittenau, 125 Jahre Bienenzuchtverein Nittenau, 30. Regental-Triathlon, 10. Regentallauf und vieles mehr.

„Doch was wären diese vielen Jahre ohne die ehrenamtliche Unterstützung aus unserer Bevölkerung, ohne die Hingabe der hier lebenden Menschen?“, fragte das Stadtoberhaupt in die Runde, „eine Stadt kann sich nur durch helfende Hände, Ideen und Eigeninitiative weiterentwickeln. Sei es im Verein, in politischer Sicht oder im privaten Engagement.“ Deshalb sei es ihm wichtig, diesen Menschen zu danken und das Ehrenamt zu würdigen. Rund 120 BürgerInnen, die sich in besonderer Weise für Nittenau einsetzten, wurden hierfür in den Rathaussaal eingeladen. Sechs Menschen stellte der Bürgermeister an diesem Abend besonders heraus und würdigte deren Verdienste mit der Bürgermedaille.

Josef Kaiser hatte von 1995 bis 2017 die Position des 1. Schützenmeisters des Schützenvereins Stockenfels Fischbach inne. „Seine Fähigkeit, Menschen zu begeistern und zu vereinen, ist bewundernswert und hat dem Schützenverein zu zahlreichen Erfolgen verholfen“, meinte Boml. So habe er unter anderem 1997 die Sparte Sportpistole gegründet, im Jahr 2000 der Schießstand renoviert, 2001 eine eigene Homepage veröffentlicht, 2005 erstmals ein Osterschießen veranstaltet und im selben Jahr die Schießanlage auf eine vollelektronische Meyton-Anlage umgebaut. Zudem fand unter seiner Amtszeit das 50- und 60-jährige Jubiläum des Vereins statt. Die Verleihung der Bürgermedaille in Silber, passend zum 70-jährigen Jubiläum des Vereins, war daher nicht nur eine Anerkennung für vergangene Leistungen, sondern auch eine Ermutigung, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.

Über eine Bürgermedaille in Gold durfte sich Karl Wolfgang Brunner freuen. In Nittenau hat er sich vor allem mit seinen Tätigkeiten beim Kleintierzuchtverein Nittenau einen Namen gemacht. Von 1980 bis 2019 war er erster Vorsitzender, zuvor hatte er von 1977 bis 1979 das Amt des ersten und zweiten Schriftführers inne. In über 40 Jahren hat er viel erlebt und auch vieles nach vorne gebracht. Angefangen von der Erhöhung der Mitgliederzahl von 58 auf 470 Personen, über die Organisation des 25-jährigen und 50-jährigen Bestehens des Vereins bis hin zu drei Vereinshallenumbauten, einer Erweiterung der Tierabteilung von zwei auf sieben Tiersparten bei den Regentalschauen, der Begründung der Gockerl Kirwa und weiteren Traditionsveranstaltungen sowie die Etablierung und intensive Pflege von Vereinspatenschaften. Boml dankte ihm mit den Worten: „Herzlichen Dank für deinen unglaublichen Einsatz für die Stadt, die Tiere und den Verein. Dieses Engagement wäre mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen.“

Eine weitere goldene Bürgermedaille erhielt an diesem Abend Werner Götzer sen. Von 1984 bis 2017 setzte er sich im Stadtrat für die BürgerInnen ein. Fair und kompromissbereit widmete er sich den politischen Projekten und brachte Nittenau immer ein Stückchen weiter nach vorne. Sowohl als Mitglied im Zweckverband zur Abwasserbeseitigung im Sulzbachtal, im Bau- und Umweltausschuss, im Rechnungsprüfungsausschuss, als auch von 2002 bis 2008 als Dritter Bürgermeister. Doch nicht nur politisch konnte Werner Götzer sen. etwas in Nittenau bewegen. Als Mitglied und Vorstandsmitglied beim TSV Nittenau, unter anderem als Spartenleiter Fußball, in dessen Zeit der Aufstieg in die Bezirksliga gelang, war er für sportliche Erfolge verantwortlich. Als Gründungsmitglied des M.T.V. und Vorsitzender förderte er die Musik sowie den Tanzsport in Nittenau. Neben seinen zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten konnte er in Nittenau mit seinem Putz- und Stuckgeschäft Arbeitsplätze schaffen und als Ausbilder sowie Mitglied im Handwerkskammer-Prüfungsausschuss die Zukunft vieler Jugendlicher mitgestalten.

„Wenn ich an Albert Herzog denke, dann fällt er mir ganz spontan mit Schreibblock und Kamera ausgestattet, unterwegs bei Veranstaltungen, Sitzungen und wichtigen Terminen ein. Und vielen unter Ihnen geht es bestimmt auch so“, begann Benjamin Boml seine Laudation für den nächsten Bürgermedaillenträger. Jahrelang hat Albert Herzog für die Mittelbayerische Zeitung als freier Redakteur gearbeitet und dazu beigetragen, die öffentliche Meinung zu prägen sowie die Bürgerinnen und Bürger über wichtige Themen aus Nittenau und Fischbach zu informieren. Sein journalistischer Einsatz zeugt von seiner Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft und beweist, dass alle etwas bewegen können. Bewegen konnte er vor allem auch über mehr als zwei Jahrzehnte, mit viel Hingabe und Engagement, als Mitglied im Nittenauer Stadtrat. Von 1996 bis 2020 war Albert Herzog ein wichtiges Sprachrohr für alle Fischbacherinnen und Fischbacher, brachte seinen Heimatort voran und setzte sich für die Belange der Bevölkerung ein.

Eine weitere Bürgermedaille in Gold erhielt Heinrich Hofstetter. Auch er konnte als langjähriges Stadtratsmitglied vieles bewirken. Von 2002 bis 2020 war er Mitglied im Bau- und Umweltausschuss, im Haushaltsausschuss und im Zweckverband zur Abwasserbeseitigung im Sulzbachtal. Über knapp zwei Jahrzehnte hinweg widmete er seine Zeit, sein Talent und seine Energie uneigennützig der Gemeinschaft. Doch sein ehrenamtliches Engagement ging weit über das politische Amt hinaus. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Fischbach ist er seit 1980 aktives Mitglied, sechs Jahre später wurde er Mitglied in der Vorstandschaft. Als Schatzmeister war er unter anderem im Jahr 1998 für die finanzielle Abwicklung des 125-jährigen Jubiläums verantwortlich. Unter seiner Zeit wurde auch das Feuerwehrgerätehaus umgebaut und ein neues Feuerwehrauto angeschafft. Seit neun Jahren hat er auch das Amt des Kassiers inne.

Zuletzt überreichte der Erste Bürgermeister eine goldene Bürgermedaille an Josef Süß. „Sepp Süß hat „Nittenau – helau“ sicherlich schon so oft gehört, dass es das Erste ist, an was er denkt, wenn er aufwacht, und das Letzte, wenn er einschläft“, schmunzelte der Rathauschef. Josef Süß ist das Gesicht der FG Allotria. Von 1981 bis 2021 hat er eine herausragende Rolle als Präsident der Faschingsgesellschaft Allotria innegehabt und dabei nicht nur die Tradition des Faschings hochgehalten, sondern auch mit seinem persönlichen Engagement das gesellschaftliche Leben in Nittenau maßgeblich geprägt. „Und wenn er sich 1981 nicht zu einem zweijährigen kommissarischen Amt als Chef überreden hätte lassen, wer weiß, ob es die FG Allotria überhaupt noch geben würde“, so Boml. Sein Wirken reicht jedoch weit über die närrische Zeit hinaus. Im Jahr 2000 wurde er mit großer Anerkennung zum Karnevalsempfang im Bonner Kanzleramt eingeladen, wo er Nittenau in den höchsten politischen Kreisen würdig repräsentierte. Diese Einladung zeugt von der überregionalen Bedeutung seines Engagements und seiner Verdienste.

Nach der Verleihung durften sich alle Geehrten in das Goldene Buch der Stadt Nittenau eintragen. Anschließend wurden alle zu einem Umtrunk und Imbiss ins Foyer eingeladen. Musikalisch umrahmt wurde die feierliche Veranstaltung von Dr. Wolfgang Wagner mit Unterstützung durch Katharina Hochmuth, Agatha Kezrova und Anna Schweiger. Der stellvertretende Landrat Jakob Scharf richtete noch lobende Worte an die Anwesenden: „Nittenau hat sich, auch dank des freiwilligen Engagements, hervorragend entwickelt.“ Als 100-prozentiger Verfechter des Ehrenamtes fände er für den Einsatz nur lobende Worte.

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