Deutsch-tschechischer Schüleraustausch

Sophie-Scholl-Mittelschule Burglengenfeld lebt den europäischen Gedanken

BURGLENGENFELD (sr). Anfang Juni 2024 besuchte eine Gruppe tschechischer Schülerinnen und Schüler aus Prag im Rahmen eines deutsch-tschechischen Schüleraustauschs die Sophie-Scholl-Mittelschule in Burglengenfeld. Dieser Austausch begann bereits im April, als die deutschen Schüler die tschechische Hauptstadt erkundeten.

Besuch im Burglengenfelder Zementwerk. Auf dem Bild links: Die tschechischen Lehrkräfte Jaroslav Tschernohorski, Lesia Kryloshanska und Diana Skorodynsk; rechts: Werksleiter Bernhard Reindl und Leiter Qualität Stefan Ventur. Foto: Sophie-Scholl-Mittelschule Burglengenfeld (Stammschule)

Zwanzig Prager Schüler und ihre drei Deutschlehrer, Jaroslav Tschernohorski, Lesia Kryloshanska und Diana Skorodynsk, verbrachten eine abwechslungsreiche Woche in Burglengenfeld. Organisiert wurde der Austausch von Hermann Fuchtler und Christian Birk, beide Klassenleiter einer M-Zug-Klasse. Federführend beteiligt war auch Christina Uschold-Glaab, die sich Anfang des Schuljahres intensiv darum bemüht hatte, eine tschechische Partnerschule zu finden.

„Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir mit der FZŠ Mezi Školami eine tolle Partnerschule gefunden haben“, äußerte sich Uschold-Glaab begeistert. Die beiden Schulen ergänzen sich ideal: Während die deutschen Schüler die wunderschöne Stadt Prag besuchen können, bietet das eher ländlich geprägte Burglengenfeld den tschechischen Gästen einen passenden Kontrast.

Nach den vielfältigen Eindrücken in Prag wollten die Burglengenfelder den tschechischen Gästen ebenso interessante und abwechslungsreiche Erlebnisse bieten. „Für unsere Gäste haben wir ein spannendes Programm auf die Beine gestellt“, erklärte Klassenlehrer Birk.
Nach Ankunft am Montag, den 3. Juni 2024 ging es in den Bürgertreff Burglengenfeld. Dort verbrachten die Jugendliche einen geselligen Abend an den Kicker- und Billardtischen, spielten Brettspiele oder tauschten sich untereinander aus.

Am Dienstag empfing Zweiter Bürgermeister Josef Gruber die Reisegruppe im Burglengenfelder Rathaus. Er freute sich darüber, dass Burglengenfeld bereits seit 30 Jahren eine intensive Freundschaft zum Nachbarland pflegt. Michael Chwatal, Schulleiter der Mittelschule und Heimatpfleger in Burglengenfeld, führte die Gäste anschließend durch die Stadt. Den Tag ließ man entspannt im Wohlfühlbad Bulmare ausklingen.

Am Mittwoch besuchten die tschechischen Gäste die Sophie-Scholl-Mittelschule Burglengenfeld und nahmen mit ihren deutschen Lernpartnern am Unterricht teil. Am Nachmittag fand ein Fußballspiel statt. „Dieses Mal haben zum Glück wir gewonnen und die deutsche Fußballehre gerettet“, freute sich ein deutscher Schüler.

Am Donnerstag stand eine Besichtigung des Burglengenfelder Zementwerks auf dem Programm. Der Qualitätsleiter Stefan Ventur ermöglichte der Reisegruppe eine beeindruckende Führung durch das Werksgelände. Ein Highlight war dabei sicherlich eine Sprengung im Steinbruch, die die Schüler aus der Ferne beobachten konnten. Die Gäste interessierten sich auch für die Renaturierung des Steinbruchs. Ventur erklärte, dass man sich darum bemühe, hochwertige Flächen anzulegen, bei denen sich seltene Tier- und Pflanzenarten wohlfühlen.

Am Abend fand zum Abschluss eine Grillparty statt. Bei bayerischen Schmankerln kam man noch einmal intensiv ins Gespräch. Große sprachliche Barrieren gab es zwischen den deutschen und tschechischen Jugendlichen nicht.

„Ein großer Vorteil unserer Schule ist, dass viele Jugendliche neben Deutsch mindestens eine weitere Sprache sprechen“, erklärte Hermann Fuchtler. „Wir haben bei uns eine ähnlich gemischte Schülerschaft“, ergänzte Jaroslav Tschernohorski. Die deutsch-tschechische Verständigung fand deshalb nicht nur in den beiden Landessprachen statt. Die Jugendlichen unterhielten sich auch auf Englisch, Russisch, Ukrainisch oder Arabisch.

Ein geeintes Europa lebt vom Austausch. Den haben die Schülerinnen und Schüler intensiv gepflegt. Deshalb verlief die Verabschiedung der Prager Gäste sehr emotional mit langen Umarmungen und auch ein paar Tränchen.
„Wir wollen den Schüleraustausch auf jeden Fall fortsetzen“, sagte Schulleiter Chwatal abschließend. Es sei heutzutage so wichtig, den Horizont zu erweitern, Vorurteile abzubauen und Freundschaften zu pflegen.