Drei junge Frauen erhielten je 800 Euro aus der Aussteuerstiftung

BURGLENGENFELD (sr). „Josefine Haas war in ihren jungen Jahren vom Glück nicht begünstigt – umso erstaunlicher ist es, dass sie durch Verstand und Geschick zu beträchtlichem Wohlstand kam und diesen auch sinnvoll einzusetzen wusste.“

Zweiter Bürgermeister Josef Gruber und dritter Bürgermeister Sebastian Bösl überreichten an drei junge Frauen das so genannte „Brautgeschenk“ von je 800 Euro. Mit im Bild: die Grundschülerinnen Lena Bösl und Isabella Adamietz. Foto: Karolina Bauer

Dies betonte zweiter Bürgermeister Josef Gruber bei der 62. Auszahlung der „von Laengenfeld-Pfalzheim´schen Aussteuer-Stiftung“ im Historischen Rathaussaal. Drei junge Frauen erhielten im Rahmen eines kleinen Festaktes je 800 Euro aus der Aussteuerstiftung.

Josef Gruber ermunterte in seiner Ansprache die Bewerberinnen, sich ein Beispiel an der berühmtesten Tochter der Stadt zu nehmen, denn ihr Vorbild sei nicht nur historisches Erbe, sondern trage auch eine Vision für die Zukunft in sich. Josefine Haas (1783-1846), Ehrenbürgerin der Stadt Burglengenfeld, habe als Vordenkerin ihrer Zeit jungen Mädchen eine Art Starthilfe für ein selbstbestimmtes Leben geben wollen.

Christina Scharinger, Leiterin des Oberpfälzer Volkskundemuseums, brachte mittels Vortrag Licht ins Dunkel der Geschichte und beleuchtete sowohl die märchenhafte Legende, als auch die nüchternen Fakten rund um Josefine Haas. Erwiesen ist, dass diese mit dem Diplomaten Franz Graf von Lerchenfeld eine nicht „standesgemäße“ Ehe zu „linker“ Hand einging und bis zu seinem Tode in Wien mit ihm zusammenlebte. Danach gründete sie mehrere wohltätige Stiftungen zugunsten benachteiligter Mädchen, denen sie die selbst erlebte Armut in der Kindheit ersparen wollte.

Seit der Wiederaufnahme der Stiftung im Jahr 1961 durch die Stadt Burglengenfeld werden jedes Jahr am 25. März (Geburtstag von Josefine Haas) bis zu zwölf Mädchen, welche die Kriterien für die Vergabe erfüllen, mit einem „Brautgeschenk“ bedacht.

In diesem Jahr haben drei junge Frauen je 800 Euro erhalten; es sind dies Alina Balde, Melina Fabrikantow und Maja Rau.

Für die musikalische Umrahmung des Festaktes sorgten Andreas Januschke und Anna Deml mit Gitarre und Gesang. Einen Sonderapplaus erhielten die Grundschülerinnen Lena Bösl und Isabella Adamietz, die zu Ehren von Josefine Haas ein kleines Gedicht vorgetragen hatten.

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