JAS Nabburg: In vielerlei Hinsicht historisch

NABBURG (sr). Anders als gewohnt, dennoch feierlich und würdevoll: Der Schulleiter des Johann-Andreas-Schmeller-Gymnasiums Nabburg zollt dem Abiturjahrgang 2020 Respekt für das beste Ergebnis der Schulgeschichte: „Ihr wart sagenhaft!“

Sarah Stahl (Mitte) war mit einem Gesamtdurchschnitt von 1,0 die beste Abiturientin des Abschlussjahrgangs 2020 am Johann-Andreas-Schmeller-Gymnasium Nabburg. Ebenfalls hervorragend schnitten Anna Forster (2. v. l.) und Magdalena Fröhlich (2. v. r.) ab, die sich über einen Durchschnitt von 1,1 freuen konnten. Neben zahlreichen Ehrengästen, die bei der feierlichen Zeugnisverleihung in diesem Jahr per Videoleinwand eingespielt wurden, gratulierten Schulleiter Christian Schwab (r.) und Oberstufenkoordinator Christian Huber (l.). Foto: OStR Andreas Fröhlich

Oberstudiendirektor Christian Schwab, der die feierliche Verleihung der Abiturzeugnisse moderierte, gestand in seiner Rede einleitend, er habe ursprünglich über eine vermeintliche „Generation Z“ sprechen wollen. Laut einer Studie der Jugendforschung könne diese als „immer online“ und „maximal unverbindlich“ charakterisiert werden. Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ging es plötzlich jedoch um ganz andere, existenzielle Fragen: Gewohnte Gewissheiten gerieten von einem Tag auf den anderen ins Wanken. Wie soll es schulisch weitergehen? Wie bleiben wir alle gesund? Was bringt uns die Zukunft? Selbst nachdem der Alltag Schritt für Schritt zurückkehre, bleibe doch eine tiefere Erkenntnis, was im Leben wirklich wichtig sei. Nach Einschätzung des Schulleiters seien dies neben dem vermittelten Wissen und den Kompetenzen vor allem Werte wie Verlässlichkeit und Verbindlichkeit. Er zeigte sich überzeugt, das Nabburger Gymnasium habe als Ort des Miteinanders und der sozialen Bindungen dazu beigetragen, in diesem Sinne die Grundlagen für ein wahres Reifezeugnis zu legen. Er bedankte sich bei den Absolventinnen und Absolventen für ihren Einsatz und gratulierte den jungen Erwachsenen für ein Gesamtergebnis, das ihnen nicht nur einen prominenten Platz in den Geschichtsbüchern seiner Schule sichere. Entgegen jeglicher Charakterisierungsversuche beweise die heutige Jugend selbst unter schwierigen Rahmenbedingungen, dass sie ruhig und gelassen, verantwortungsbewusst und souverän, im besten Sinne also reif handeln kann.

Die Abiturientinnen Lisa Sebald und Anna Forster entwickelten ihre Gedanken im Rahmen eines religiösen Impulses ganz ähnlich. Ausgehend vom allseits bekannten Spiel des „Kofferpackens“ fragten sie sich im Zwiegespräch, was sie auf ihre beginnende Lebensreise mitnehmen sollten und was als Ballast zurückbleiben könne. Gemeinsam erinnerten sie sich auf diese Weise an die vielen schönen Erinnerungen, Aktivitäten und Momente ihrer nun endenden Schulzeit.

Per Videoleinwand erreichten die Feiernden anschließend zahlreiche digitale Glückwünsche und Grußworte der Ehrengäste. Neben Landrat Thomas Ebeling gratulierten MdB Marianne Schieder und MdB Karl Holmeier sowie zahlreiche Bürgermeister zum bestandenen Abitur. Ihre Wertschätzung sprachen zudem Johanna Baumann für den Förderverein, Andrea Klug als Präsidentin der OTH Amberg-Weiden und Bernhard Werner für die VR-Bank Mittlere Oberpfalz aus. Ergänzt wurden diese Videobotschaften durch digitale Grüße von Luke Mockridge, Mark Forster und Otto Waalkes.
Die Rede der Abiturientinnen und Abiturienten hielt Tina Baier, die sich fragte: „Was wollen wir werden?“ An die Adresse ihrer ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschüler appellierte sie, sich selbst und seinen eigenen Weg zu finden, was aber zugleich bedeute, Fehler zu machen und Umwege einzuschlagen: „Ein flaues Gefühl im Magen ist heute ganz normal!“ Wichtig sei es letztlich, etwas zu finden, wofür es sich lohnt, sich einzusetzen, um die Welt womöglich auch im Kleinen zu verändern.
Christian Huber machte als Oberstufenkoordinator deutlich, dass die verliehenen Abiturzeugnisse, entgegen manch abfälliger Einschätzungen als „Corona-Abitur“, ein klarer Beweis für ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Motivation in schwierigen Corona-Zeiten sind: „Darauf dürft ihr euer ganzes Leben lang stolz sein!“ Nun gelte es, die gewonnen Freiheiten sinnvoll zu nutzen.

Besonderen Beifall gab es für die musikalische Umrahmung durch Elisabeth und Paula Westermeier, die ein Duett aus Harfe und Violine darboten.

ABITURFEIER 2020:

Als Abiturientinnen mit besonderen Leistungen wurden die drei Abiturbesten Sarah Stahl (Notendurchschnitt von 1,0), Anna Forster und Magdalena Fröhlich (jeweils 1,1) ausgezeichnet, ebenso die Schülersprecherin Tina Baier. Eine Ehrung als langjährige Schulsanitäterinnen erhielten Sophie Graf und Stefanie Pretzl.

Für besondere Leistungen in einzelnen Fächern wurden ausgezeichnet:
• Jonas Ernst und Philipp Pindl (Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft)
• Sarah Stahl, Nicolas Tröster und André Eißmann (Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker für das beste Chemie-Abitur)
• Anna Forster („Abiturpreis Mathematik“ der Deutschen Mathematikervereinigung)
• Magdalena Fröhlich (Zukunftspreis der Biologie)
• Nicolas Tröster („Abiturientenpreis Chemie“ der NABU Oberflächentechnik Stulln)
• Kathrin Hölzl (Goldene Ehrennadel des Deutschen Altphilologenverbandes)
Text: OStR Andreas Fröhlich

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