KALLMÜNZ (sr). Die Laterne in der Linken, über der rechten Schulter das historische Horn – im genialen Kostüm führt Bernhard Hübl, Kallmünz 2. Bürgermeister und begnadeter Schauspieler, Gruppen als Nachtwächter durch die idyllische Marktgemeinde zwischen Vils und Naab.
Nicht so zur Corona-Zeit. Gemeinsam mit den FREIEN WÄHLERN in Kallmünz aber hat er nun Abhilfe gefunden: In einem Online-Adventskalender bei Facebook und Instagram besucht der geschichtskundige Wachmann nun bis Weihnachten Abend für Abend eine historische Sehenswürdigkeit und erzählt seine Kurzgeschichten. Zu finden sind die Episoden auf den Seiten der FREIEN WÄHLER Kallmünz.
Die Idee, so berichtet Hübl, sei bei einer Vorstandssitzung entstanden: „Wir wollten etwas zur Weihnachtszeit machen, wussten aber, dass es mit Präsenzveranstaltungen schwierig wird“. Irgendwann habe ein Vorstand ihn dann auf seine Auftritte als Nachtwächter angesprochen – „und da wusste ich auch schon, was ich zu tun habe.“
Und Ortsvorsitzende Ina Geißler erzählt: „Wir haben gemeinsam 24 Orte und Geschichten gesucht, uns einen passenden Rahmen für die Videosequenzen überlegt“. Und bereits hinter dem ersten „Türchen“ fand sich jetzt das berühmte „Haus ohne Dach“. Die weiteren Stationen wollen Hübl und der Vorstand noch nicht verraten: „Das ist wie bei jedem Adventskalender: Es bleibt von Tag zu Tag ein Geheimnis“, verrät Fraktionsvorsitzender Martin Schmid.
Kameramann der ganzen Aktion ist Landtagsabgeordneter Tobias Gotthardt: „Ich hab das früher schon gern gemacht – und mit Bernhard Hübl durch die Straßen unseres Marktes zu ziehen, ist schon ein besonderes Ereignis. Auch ich kannte noch nicht alle seiner Geschichten.“ Etwa die Hälfte der Kurzfilme haben die FREIEN WÄHLER inzwischen „im Kasten“. Den Rest werde man in Kürze aufnehmen.
Eines bleibe dabei immer gleich: Der Abspann. In einem eigens gedichteten Corona-Vers erinnert Hübl dabei die Bürger singend daran: „Ab heute müsst ihr Maske tragen – bewahrt den Abstand und seids gscheid. Dann bleibts gsund, ihr lieben Leid.”
Und der Erfolg gibt dem Ortsverband Recht: Zahlreiche Likes und Aufrufzahlen zwischen 1000 und 2000 Klicks motivieren zu weiteren Aktivitäten. „Das war sicher nicht unsere letzte kreative Aktion: Wir wollen die Begeisterung für Kallmünz und seine Schönheit immer neu wecken – wir alle können stolz und dankbar sein, an diesem Ort wohnen und ihn gestalten zu dürfen“, so Schmid.