Kallmünz bewirbt sich als „Fairtrade-Town“

KALLMÜNZ (lz). Ein erfolgreicher Anfang ist gemacht: Die Marktgemeinde ist auf einem guten Weg in Richtung des Gütesiegels „Fairtrade-Town“, für das sich deutsche Städte und Gemeinden bei „Fairtrade Deutschland“ bewerben können. 796 Fair-Trade-Städte gibt es bereits in Deutschland.

Die Steuerungsgruppe v.l.: Vorsitzende Angela Weigert, Evi Heigl und Judith Buckley. Foto: Weigert

Jetzt hat Angela Weigert, 3. Bürgermeisterin sowie Leiterin der Steuerungsgruppe „Fairtrade“ in der Sitzung des Marktgemeinderats am 28. Juni 2022 einen Zwischenbericht abgegeben. Dafür und für die bisher geleistete Arbeit in Sachen „Fairtrade“ bedankten sich Erster Bürgermeister Ulrich Brey sowie der gesamte Marktgemeinderat herzlich.

„Fairtrade-Towns fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam lokal für den fairen Handel stark machen“, heißt es auf der Website www.fairtrade-towns.de.

Dies ist auch in Kallmünz schon seit längerer Zeit der Fall. Bereits am 23. Februar 2021 hatte der Marktgemeinderat Kallmünz sich zur Bewerbung entschlossen, so berichtete Angela Weigert. „Bei allen Sitzungen, ebenso der Ausschüsse und im Büro des ersten Bürgermeisters, wird Fairtrade-Kaffee und ein weiteres Produkt aus fairem Handel ausgeschenkt.“ Die Bewerbung sei der erste Schritt eines vorgegebenen Fünf-Punkte-Plans im Vorfeld der Bewerbung. Schritt zwei ist somit die Gründung einer Steuerungsgruppe – in Kallmünz ebenfalls schon geschehen. Die erste Sitzung fand am 15. Juli 2021 statt. Ihre Aufgaben sind zunächst allgemein die Erfüllung der Kriterien auf dem Weg zur Fairtrade-Town, dann das Setzen von Schwerpunktthemen für den fairen Handel vor Ort. Auch die Koordination und Organisation von Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit spielen für die Steuerungsgruppe eine wichtige Rolle. Für den Bereich Politik ist Angela Weigert zuständig, sie hat auch den Vorsitz inne. Um wirtschaftliche Belange kümmert sich Evi Heigl, und auf alles, was die Zivilgesellschaft betrifft, hat Judith Buckley ein aufmerksames Auge.

Kaffee, Tee, Schokolade: Viele faire Produkte bereits im Umlauf

Bereits am 21. April 2021 übergab Weigert zwei Fairtrade-Kaltgetränke – Orangenlimonade und Cola – symbolisch an den Ersten Bürgermeister Ulrich Brey. Seither werden diese Getränke unter anderem bei den Sitzungen angeboten.
Im dritten Schritt sollen Fairtrade-Produkte im örtlichen Einzelhandel angeboten werden, auch das ist in Kallmünz bereits der Fall. Die beiden Supermärkte EDEKA und NETTO haben schon länger Produkte mit den Fairtrade-Siegeln im Angebot – zum Beispiel Kaffee und Tee, Blumen, Zucker, Kokosmilch und Schokolade. Faire Produkte im Eine-Welt-Laden der Pfarrei St. Michael sind ebenfalls Kaffee, Tee, Schokolade, dazu Gummibärchen, Nüsse, Wein, kleinere Geschenke (Schmuck) sowie Postkarten (Öffnungszeit: Dienstags von 15-17.00 Uhr). Auch zur Gastronomie seien bereits Kontakte geknüpft worden. Weitere Gespräche seien geplant, so Weigert.

Im vierten Schritt werde die Zivilgesellschaft mit eingebunden, so berichtete die 3. Bürgermeisterin weiter dem MGR. Faire Produkte sollen in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen bzw. Glaubensgemeinden verwendet werden. „Die Kinderkrippe Kalle Kallmünz, der Kindergarten St. Michael und die Grund- und Mittelschule Kallmünz haben sich bereits aktiv eingebracht. Sie konsumieren Fair-Trade Kekse, Kaffee, Obst und anderes“, so Weigert. Nach der jeweiligen Altersstufe werde auch Bildungsarbeit durchgeführt. Beim Trachtenverein ebenso wie bei der „KunstSchauNacht“ des Kulturecks wurde fairer Kaffee ausgeschenkt.

Mit dem Tennisclub Kallmünz würden bezüglich des Ausschanks von Faitrade-Kaffee beim 42. Naabtalturnier vom 20.-30. Juli 2022 Gespräche geführt. Ebenso wurde mit dem ATSV Kallmünz Kontakt aufgenommen. Ein Angebot von fairem Kaffee bei der Kirwa Kallmünz ist in Planung.
Zuletzt betreffe Schritt fünf die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit.

Eine offizielle Bewerbung für den Titel „Fairtrade-Town“ könne nun zusammengestellt und abgegeben werden.

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