KfZ-Landesinnungsmeister Albert Vetterl schreibt an Markus Söder

„Die Verhältnismäßigkeit der Schließung ist für unsere Betriebe nicht mehr erkennbar!“

MÜNCHEN (sr). Den rund 7.000 Kraftfahrzeuginnungsbetrieben in Bayern geht die Luft zum Atmen aus. Deshalb wendet sich Albert Vetterl, Präsident und Landesinnungsmeister, mit einem dringenden Appell an Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Der stationäre Autohandel muss jetzt endlich wieder öffnen dürfen – zum nächstmöglichen Zeitpunkt, am 8. März 2021“, fordert Vetterl in einem Brief an den Ministerpräsidenten.

Albert Vetterl, Präsident und Landesinnungsmeister Kfz Gewerbe Bayern

„Selbst die finanzstärksten Betriebe gehen jetzt, im dritten Monat des zweiten Lockdowns binnen Jahresfrist, auf dem Zahnfleisch“, schildert Vetterl die Situation. Um ein Drittel seien die Neuzulassungen sowie das Werkstattgeschäft zu Beginn des Jahres 2021 eingebrochen. Nicht nur das Geld gehe den mittelständischen Betrieben aus – auch die Geduld sei am Ende. „Es ist unseren Betriebsinhaber/innen einfach nicht mehr zu vermitteln, warum sie weiterhin geschlossen haben müssen, während am Montag die Baumärkte öffnen dürfen“, berichtet Vetterl.

Diese riesigen „Vollsortimenter“ würden eben nicht nur verderbliche Pflanzen, sondern beispielsweise auch Motorenöl oder Auto-Batterien anbieten. Dagegen stünden die Höfe der Autohändler weiterhin voll mit unverkäuflichen Leasingrückläufern und Neuwagen und ließen einen Finanzdruck in Milliardenhöhe allein auf Bayerns Kfz-Innungsbetriebe entstehen. Dabei sei eine Öffnung der Autohäuser gut zu bewerkstelligen, erklärte Vetterl. „Wir haben Verkaufsflächen, die mehrere 1.000 Quadratmeter groß sind, auch unter freiem Himmel. Wir haben gerade auch im Vergleich zu großen Supermärkten, Gartencentern und Baumärkten eine geringe Kundenfrequenz. Und wir haben erprobte Hygienekonzepte.“

Man müsse jetzt dringend einen Weg finden, verantwortungsbewusst Gesundheitsschutz und Wirtschaftsleben in Einklang zu bringen. Sollte dies nicht zeitnah gelingen, seien viele der über 140.000 Arbeits- und Ausbildungsplätze im bayerischen Kraftfahrzeuggewerbe in Gefahr, so Vetterl. „Unsere mittelständischen Betriebe wollen aus eigener Kraft überleben. Geben Sie ihnen bitte jetzt endlich die Möglichkeit dazu“, appelliert Vetterl an den Ministerpräsidenten.

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