INGRID LIEZ …
Haben Sie schon einmal etwas gewusst, was Sie eigentlich gar nicht hätten wissen können, oder irgendwie eine Ahnung davon gehabt, was demnächst geschieht – oder waren Sie sogar ganz sicher?
Heute habe ich mir vorgenommen, einmal über ein Thema zu schreiben, was mir schon sehr lange im Kopf herumgeht – Vorahnungen und prophetische Vorhersagen.
Es gibt Menschen, die wissen genau, wie es ihrem jeweiligen Gegenüber geht, ohne dass dieser ein Wort gesagt hat. Oder sie kommen in einen Raum und erspüren „instinktiv“ die Stimmung, etwa Spannungen oder Aggressivität. Manche können fühlen, von wo bzw. von wem die Stimmung ausgeht. Wieder andere sind durch Warnungen „aus dem Bauch heraus“ schon so manchem Unheil entgangen – Flugzeugabstürze, Autounfälle.
Unsere rationalen, rein auf empirischer Messbarkeit basierenden Wissenschaften tun solche Erfahrungen als Humbug ab, doch fast jeder und jede von uns hatte schon einmal Erlebnisse, die wir uns einfach nicht erklären konnten. Auch Tiere wissen manchmal um Zukünftiges: Hunde oder Katzen werden unruhig, schon eine Viertelstunde, bevor der geliebte Mensch nach Hause kommt, Vogelschwärme fliegen Minuten vor einem Erdbeben auf. Für so etwas gibt verschiedene „grenzwissenschaftliche“ Erklärungsmodelle, etwa die morphogenetischen Felder.
Es gibt auch Menschen, bei denen ist das „Bauchgefühl“ oder die „feinen Antennen“ für Übersinnliches oder sogar Jenseitiges so stark, dass sie konkrete Dinge „sehen“ und vorauswissen.
Ein Beispiel ist der bayerische Brunnenbauer Alois Irlmaier (1898-1959) aus Oberbayern, der als Rutengänger und Hellseher Berühmtheit erlang. Oft wurde er verspottet und man schob ihm pekuniäre Absichten unter, wenn die Menschen in Scharen für Rat und Auskunft zu ihm kamen, und doch habe er niemals Geld genommen, heißt es.
Nachdem er im 1. Weltkrieg tagelang unter Trümmern ohne Essen und Trinken verschüttet war, erlitt er einen Nervenschock – seine Visionen nahmen danach noch zu. So konnte er angeblich während des 2. Weltkrieges die Orte vorhersagen, wo Bomben einschlagen würden (z. B. 1945 Bad Reichenhall), und er konnte den Aufenthaltsort von Vermissten herausfinden – oder sehen, ob sie tot waren. Seine Aussagen haben sich anschließend als wahr erwiesen … Und doch war er bis 1947 bereits 15-fach vorbestraft – wegen Schulden, Betrug oder „Gaukelei“, wie es auf www.wikipedia.de heißt.
„Ich seh’s ganz deutlich …“: Im Internet gibt es viele Seiten über ihn – leider zum Teil ohne genaue Quellenangaben, und sogar Bücher wurden über ihn geschrieben. Manches ist vielleicht aufgebauscht oder „Fake“, jedoch nicht zu übersehen sind zum Beispiel eine richterliche Bestätigung seiner Fähigkeiten.
1947 wurde er in einem Strafprozess freigesprochen, im Urteil heißt es: „… verblüffende, mit den bisher bekannten Naturkräften kaum zu erklärende Zeugnisse für seine Sehergabe.“
(www.alois.irlmaier.de/) Sogar Konrad Adenauer soll er später beraten haben. Verblüffend sind auch Irlmaiers Vorhersagen für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts und darüber hinaus: Der Klimawandel (es werde immer wärmer in Deutschland, auf dem Watzmann sei kein Schnee mehr zu sehen), Kriege in Nahost, 3. Weltkrieg) und Katastrophen und sogar die Kreditkarte (Bezahlen mit einem „Papperdeckel“), sowie das Smartphone. Dabei waren seine Worte bzw. Auslegungen dessen, was er sah, oft in einen zeitgeschichtlichen Kontext eingebettet: „Die Leit‘ sprechen in’Zuban-Schachtel nei – mit dem spuins aa.“ Zuban war eine Zigarettenmarke, die ihre Produkte in dunklen kleinen Blechdosen verkaufte.
Feine Antennen – Alois Irlmaiers Fähigkeiten gingen zweifellos darüber hinaus. Heutzutage nennt man sie „mediale Fähigkeiten“. Doch jeder muss für sich selbst wissen, ob er hellseherisches Wissen, Jenseitskontakte oder Voraussagen für die Zukunft für „Fake“ hält – oder eben nicht. Schon Shakespeare ließ bekanntermaßen seinen Hamlet sagen: „Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt.“
Haben Sie schon einmal eine Vorahnung oder ein unerklärliches Wissen gehabt, dann teilen Sie Ihre Erfahrung doch mit mir – via Mail an ingrid.liez@t-online.de
