Klimatheater

Dass es mit dem groß angekündigten Hochwasserschutz in Burglengenfeld nichts wird, ist spätestens seit der letzten Abstimmung im Stadtrat klar. Aber der Rückzug war absehbar. Der Jahrhundertbau hätte, vorsichtig geschätzt, 21 Mio. Euro gekostet.

Völlig unklar die Aufteilung der Kosten zwischen Kommune, Freistaat Bayern und den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern. Kein Wunder, dass von 75 Anliegern lediglich 43 auf das Thema reagiert haben und davon lediglich die Hälfte den Hochwasserschutzausbau grundsätzlich befürworten. Außer Spesen nix gewesen! Da hat der Rat gerade noch die finanzielle Notbremse gezogen.

Die jahrelane PR-Aktion in Sachen Hochwasserschutz – ohne Priorität und mit absehbarer Unfinanzierbarkeit – hat die Kommune, abgesehen vom Personalaufwand der städtischen Pressestelle, bereits für den Vorentwurf 95.000 Euro gekostet.
Das Detailplanungshonorar beläuft sich nach Einschätzung des Wasserwirtschaftsamtes allein bis zur Planfestellung auf 1,2 Mio. Euro. Für die Genehmigungplanung sind weitere 250.000 Euro fällig. Viel Geld für ein Klimaprojekt mit Prioritätsstufe 4.

Hintangestellt bleibt dagegen seit Jahren, zumindest bis zum nächsten Starkregen, bislang das Problem mit explodierenden Kanaldeckeln und vollgelaufenen Garagen und Kellerräumen, wie Anwohner am Bubacherweg und entlang der Maxhütter Straße beklagen. Aufgrund der Klimaveränderung immer häufiger und wegen der gleichzeitigen Bodenverdichtung durch massive Bebauung ist die jahrzehntealte Kanalisation dort nicht mehr in der Lage, die schnell anströmenden Wasser-massen aufzunehmen.

Hier wäre Abhilfe als Teil eines notwendigen Klimaschutzkonzepts dringend geboten. Aber da gibt es keine konkreten Pläne und auch keinen Druck im Stadtrat. Denn diese existenziell notwendige Infrastrukturaufgabe ist längst an die unter Ausschluss der Öffentlichkeit tagenden Gremien der SWB abgegeben, und die Bürger wissen so nicht, was da nicht läuft.

Der Blick des Bürgermeisters und seiner Verwaltungsspitze in einen verstopften Kanal passt halt nicht in das aufwendig gepflegte PR-Image Burglengenfelds als „Stadt zum Feiern“. Somit können die Bürger nur hoffen, dass das nächste Gewitter dank der starken Dampfentwicklung durch das vielgescholtene Zementwerk an der Stadt vorbeizieht.

Also dranbleiben am Klimaschutz! Für den seit 1. Mai 2025 neu eingestellten Klimaschutz-
manager wäre das eine lohnende Aufgabe, meint

Euer BFB-Stadtrat
Hans E. Glatzl