Kommentar: Wohin nur mit all den Katzen!?

INGRID LIEZ …

Das Katzenelend auch in Deutschland ist eine unleugbare Tatsache. Bereits 2015 gab es in unserem Land etwa 2 Mio. Katzen, die auf verwilderten Grundstücken, auf leerem Fabrikgelände oder in anderen Verstecken vor sich hinvegetieren. Wie viele werden es heutzutage sein? In ländlichen Gebieten ist das Ertränken von jungen Kätzchen immer noch gängige Praxis, kann aber doch nicht die Lösung sein! Die freilebenden Katzen sind sehr häufig die Nachkommen von nicht kastrierten Hauskatzen und auch von ausgesetzten Tieren.

Das kleine Kätzchen auf dem Bild hat übrigens bereits ein Zuhause gefunden.
(Foto: TSV Städtedreieck)

Da sich viele dieser sehr scheuen Tiere nicht mehr an den Menschen gewöhnen, gibt es nur die Möglichkeit ihnen das Leben zu erleichtern, heißt es auf einer Seite des Deutschen Tierschutzbundes. Die dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossenen Tierschutzvereine betreuen daher freilebende Katzen an kontrollierten Futterstellen. Diese Anlaufstellen geben den Tierschutzvereinen die Möglichkeit, Anzahl und Gesundheitszustand der Tiere zu überprüfen. Bei Impfungs- und Kastrationsaktionen werden die Katzen eingefangen, medizinisch versorgt, geimpft, unter Narkose kastriert und anschließend im angestammten Revier wieder freigelassen. Auf diese Weise vermehren sich die freilebenden Katzen nicht immer weiter.

Unser Bild zeigt eine kleine Katze, die von Mitarbeiter/innen des Tierschutzvereins Städtedreieck aufgefunden wurde – geschwächt durch Futtermangel und mit akutem Katzenschnupfen ist sie kein Einzelfall, so berichtet Peter Eberhardt, erster Vorsitzender des TSV Städtedreieck. Sie kommen in tierärztliche Behandlung, werden kastriert und gesund gepflegt, dann wird ein Zuhause gesucht. Gerade auf das Kastrieren wird großes Augenmerk gelegt, damit sich die Katzen nicht weiter vermehren. Nimmt man an, eine Katze wirft pro Jahr zweimal Junge und aus diesem Wurf überleben (nur) drei Kätzchen und vermehren sich weiter. Die sogenannte Katzenpyramide zeigt, dass es dann nach drei Jahren bereits fast 500 Tiere sind, nach fünf Jahren etwa 20.000 und nach zehn Jahren rund 200 Millionen Katzen (nachzulesen in der Broschüre „Katzenelend“ des DTB). Natürlich überleben diese Katzen nicht alle, doch die Aussichten sind insgesamt erschreckend, allein was das Leid all dieser Tiere angeht, daher fordert der Tierschutzbund gemeinsam mit allen angeschlossenen Tierschutzvereinen eine flächendeckende Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Freigängerkatzen aus Privathaushalten.

„Das Gerücht, eine Katze solle erst kastriert werden, wenn sie einmal geworfen hat, hält sich hartnäckig“, heißt es in der o. gen. Broschüre, das entbehre jedoch jeglicher Grundlage. Man kann die Katzen bereits mit fünf Monaten, kurz vor Eintritt der Geschlechtsreife, kastrieren. Eine Kastration kostet etwa 60-90€ (Kater) und 90-120€ (Katze) und ist ein Routineeingriff ohne große Risiken. Mit entsprechender Ernährung kann man auch ein anschließendes Dick- und Behäbigwerden des Katers verhindern.

Immer wieder veranstalten die Tierschutzvereine sogenannte Kastrationsaktionen, bei denen der Eingriff für die Besitzer verbilligt durchgeführt wird. Infos dazu gibt es auch beim Tierschutzverein Städtedreieck.

Die Tierschutzarbeit kostet sehr viel Geld, daher bittet der Tierschutzverein Städtedreieck um Ihre Mithilfe, um das Elend solch armer Geschöpfe wie auf unserem Bild künftig zu verhindern. Kontakt: Peter Eberhardt, Rollbahn 6, 93142 Maxhütte-Haidhof, Tel. 09471 3522. Bankverbindung: Tierschutzverein Städtedreieck, Sparkasse Maxhütte-Haidhof, IBAN DE59 7505 1040 0760 5140 18.

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