KALLMÜNZ (sr). Mit dem Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis spätestens 2045 führte die Bundesregierung durch das am 1. Januar 2024 eingeführte Wärmeplanungsgesetz die Kommunale Wärmeplanung (KWP) als strategisches Planungsinstrument ein. Doch wie ist der aktuelle Stand der Dinge in den Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Kallmünz?

Mit einer Auftaktveranstaltung startete am 24. Juli 2025 die KWP offiziell für Kallmünz, Holzheim am Forst und Duggendorf: Zusammen mit der Energieagentur Regensburg fiel damit der Startschuss für ein Projekt, das künftig eine zentrale Rolle für die Energiewende vor Ort spielen wird. Die Bearbeitung der Wärmeplanung soll bis Ende März 2026 erfolgen. Mit einer Veröffentlichung ist frühestens ab Ende Juni 2026 zu rechnen.
Im Rahmen des Treffens wurde zunächst festgelegt, welche Unterlagen und Daten die einzelnen Kommunen noch zur Verfügung stellen müssen, damit eine belastbare Planungsgrundlage entsteht. „Nur mit einer soliden Datenerhebung können wir fundierte Aussagen über die Wärmeversorgung in unseren Gemeinden treffen“, betonten die Vertreter der Energieagentur, Anton Dechant und Theresa Uhlemann.
Bevölkerung aktiv eingebunden
Ein zentrales Element der kommunalen Wärmeplanung ist die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger. Denn viele Informationen – etwa zum Alter der Heizungsanlagen, zu Sanierungsständen oder individuellen Modernisierungsplänen – sind nicht öffentlich verfügbar.
Um diese wichtige Datengrundlage zu schaffen, wurde eine digitale Abfrage gestartet. Eigentümerinnen und Eigentümer von Wohngebäuden der VG-Mitgliedsgemeinden werden gebeten, einen Online-Fragebogen auszufüllen. Die Teilnahme ist freiwillig, die Angaben werden anonymisiert und fließen direkt in die sogenannte Bestandsanalyse ein – das Fundament der kommunalen Wärmeplanung.
Ziel ist es, ein realistisches Bild der aktuellen Wärmesituation in der Region zu zeichnen: Welche Heizsysteme sind im Einsatz? Welche Gebäudearten dominieren? Welche CO2-Emissionen entstehen aktuell durch die Wärmeerzeugung? Nur mit diesen Informationen kann die Wärmeplanung verlässlich zeigen, welche klimafreundlichen Alternativen sich künftig vor Ort anbieten – etwa durch den Ausbau von Wärmenetzen oder die Nutzung von Solarthermie, Umweltwärme oder Biomasse.
Bedeutung für die Region
Die Kommunale Wärmeplanung dient nicht nur der Energieeinsparung, sondern ist ein strategisches Instrument, um die Klimaziele zu erreichen und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern. Sie gibt Hinweise, wo etwa Wärmenetze wirtschaftlich sinnvoll aufgebaut werden können oder welche Gebäude sich besonders für erneuerbare Heizsysteme eignen. VG-Vorsitzender Andreas Beer, zugleich Erster Bürgermeister der Gemeinde Holzheim am Forst, unterstrich den hohen Stellenwert des Projekts: „Die Energiewende beginnt bei uns vor Ort. Mit der kommunalen Wärmeplanung schaffen wir die Grundlage für eine sichere, bezahlbare und klimafreundliche Wärmeversorgung in unseren Gemeinden.“
Gut zu wissen:
Weitere Informationen rund um die Kommunale Wärmeplanung sowie den Zugang zum Online-Fragebogen findet man online unter www.kallmuenz.de (Rubrik „Bauen–Wirtschaft–Gewerbe–Breitband“). Es wird um eine rege Beteiligung gebeten, denn jede Rückmeldung hilft, die Wärmeplanung realitätsnah und zukunftsweisend zu gestalten. Der Fragebogen wird im kommenden Mitteilungsblatt der Gemeinde Kallmünz zusätzlich zum ausschneiden abgedruckt.