Abgeordneter Gotthardt setzt ein Zeichen: Mehr Bewusstsein für fairen Handel schaffen

KALLMÜNZ (sr). Der Landtagsabgeordnete Tobias Gotthardt will mit einer pfiffigen Idee in seinem Bürgerbüro für fair gehandelte Produkte und menschenfreundliche Arbeitsbedingungen werben.

Staatsminister Professor Dr. Michael Piazolo eröffnete gemeinsam mit Landtagsabgeordneten Tobias Gotthardt, dem Kallmünzer Bürgermeister Ulrich Brey und dem Team des Weltladens Teublitz das Fairtrade-Regal. (Foto: Philipp Seitz)

Ein klares Zeichen für fairen Handel setzen: Das ist das Ziel des FW-Landtagsabgeordneten Tobias Gotthardt. Der Abgeordnete aus dem Landkreis Regensburg hat sich deshalb eine pfiffige Idee überlegt, um selbst einen kleinen Beitrag zu leisten: In seinem Bürgerbüro für den Landkreis Regensburg und die gesamte Oberpfalz in Kallmünz (Lkr. Regensburg) findet sich ein Regal, gefüllt mit fair gehandelten Produkten. Bayerns Kultusminister Professor Dr. Michael Piazolo hat das Regal, bereits vor den Ausgangsbeschränkungen der Corona-Pandemie, gemeinsam mit dem Kallmünzer Bürgermeister Ulrich Brey, offiziell eingeweiht. „Eine sehr gute Idee, die Bewusstsein für den fairen Handel schafft und deutlich macht, dass jeder Einzelne einen Beitrag für gerechte Bedingungen leisten kann“, lobte der Kultusminister.

Das Regal ist mittlerweile gut gefüllt: Neben dem bekannten KDFB-Kaffee, der eine Landfrauenorganisation in Honduras unterstützt, gibt es auch verschiedene fair gehandelte Gewürze, Teesorten und Schokolade mit dem GEPA-Siegel. Die Gesellschafter der GEPA („Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt“) sind kirchliche Entwicklungsorganisationen und Jugendverbände, die Gewinne werden für Ziele des fairen Handels verwendet.

Gotthardt ist es ein ehrliches Anliegen, auf diese Weise für mehr Gerechtigkeit im Welthandel zu werben. Als Vorsitzender des Europaausschusses des Bayerischen Landtags liege ihm die – ebenfalls dem Ausschuss zugeordnete – Entwicklungspolitik sehr am Herzen. „Es ist kein großes Regal in meinem Bürgerbüro. Dennoch möchte ich so ein Signal setzen und einen kleinen Beitrag für eine menschenwürdige und faire Produktion leisten.“

Ihm gehe es darum, wachzurütteln, die eigenen Konsumgewohnheiten zu hinterfragen und für mehr fair gehandelte Lebensmittel in den Supermarktregalen einzutreten, sagt Gotthardt. In seinem Büro liegen deshalb auch Informationsbroschüren zum fairen Handel aus. Wichtig ist dem Abgeordneten zu betonen, dass Fairtrade-Produkte nicht mit regionalen Lebensmitteln konkurrieren, sondern diese ergänzen. Es handele sich dabei vielmehr um Agrarprodukte wie Kaffee, Kakao oder Bananen. Die angebotenen Produkte für sein Büro hat Gotthardt bei der Pfarrei Kallmünz bezogen. Hier werden seit 1988 jeden Dienstag von 15 bis 17 Uhr im Pfarrheim fair gehandelte Lebensmittel und Produkte angeboten. „Ich möchte dem engagierten Team ein großes Dankeschön für diese wertvolle Arbeit und das langjährige Engagement aussprechen“, betont der Landtagsabgeordnete.

Auch beim Team des Weltladens in Teublitz schaut Gotthardt für das Regal regelmäßig vorbei. Bei der Eröffnung begrüßte er die Vorsitzende Christine Luber und das engagierte Team des Teublitzer Weltladens. Im Bürgerbüro von Tobias Gotthardt in der Langen Gasse 14 in Kallmünz findet sich nun ab sofort ebenfalls ein kleines Regal mit Artikeln aus dem fairen Handel – ein Weltladen im Miniaturformat, sozusagen. Die Produkte werden unbürokratisch gegen den entsprechenden Unkostenbeitrag in die Vertrauenskasse abgegeben. Die Weitergabe der fairen Produkte soll nicht nur Gutes bewirken, sondern auch eine Anregung sein, sagt Gotthardt. Mittlerweile gebe es in der Oberpfalz schon einige Verkaufsstellen und viele Discounter, in denen fair gehandelte Lebensmittel und Produkte erworben werden können. „Mich würde es freuen, wenn es noch mehr werden“, sagt Gotthardt.

Alle Bürger, die zum Gespräch mit dem Abgeordneten kommen, Fragen zur parlamentarischen Arbeit haben oder mit den Mitarbeitern sprechen wollen, kommen an dem Regal mit fair gehandelten Lebensmitteln vorbei. Eine gute Gelegenheit, um schnell Schokolade, Gewürze oder eine Packung Kaffee mitzunehmen. „Und fair gehandelt schmeckt es gleich noch viel besser“, weiß Gotthardt aus eigener Erfahrung.