Markt Kallmünz ist jetzt Fairtrade-Town!

Großer Grund zur Freude

KALLMÜNZ (lz). Auch Städte und Gemeinden wollen Zeichen setzen, dass sie bereit sind, aktiv an der Bekämpfung des Klimawandels und der sozialen Ungerechtigkeit weltweit mitzuwirken. „Fairtrade Town“ ist ein Gütesiegel des Vereins Fairtrade Deutschland, das an Kommunen verliehen wird, die bestimmte Kriterien etwa für den Handel mit fairen Produkten erfüllen und die in der Öffentlichkeit aktiv die Thematik bewerben.

Ehrenbotschafter Manfred Holz überreichte die Urkunde an Bürgermeister Martin Schmid, Angela Weigert und Evi Heigl, beide von der Steuerungsgruppe. Foto: Angela Weigert

Auch Kallmünz darf sich jetzt „Fairtrade Town“ nennen – seit dem 24. Mai 2025, an dem das Siegel feierlich von Ehrenbotschafter Manfred Holz an Bürgermeister Martin Schmid, Dritte Bürgermeisterin Angela Weigert sowie Evi Heigl – beide von der Fairtrade-Steuerungsgruppe – verliehen wurde.

Bereits 2021 hatte sich Kallmünz als ersten Schritt – auf einen Antrag der beiden Stadträte von Bündnis 90/die Grünen hin – für das Gütesiegel beworben. Seitdem ist schon viel passiert, so fasste Angela Weigert, die auch Leiterin der „Steuerungsgruppe Fairtrade Town“ ist, in ihrer Rede anlässlich der öffentlichen Verleihung des Titels zusammen. „Seitdem wird bei allen Sitzungen des Marktgemeinderates, der Ausschüsse und im Büro des Bürgermeisters Fairtrade-Kaffee ausgeschenkt. Auch alkoholfreie Getränke aus einer regionalen Brauerei, die fair handelt, sind mit dabei. Ein kleiner, aber wirkungsvoller Anfang!“

Die Steuerungsgruppe setze sich „mit Herzblut“ für die Gemeinde ein, so Weigert weiter – gemeinsam mit Evi Heigl für die Wirtschaft sowie Judith Buckley für die Zivilgesellschaft. Auch in den Kallmünzer Supermärkten Edeka und Netto gebe es bereits eine ansehnliche Palette an fairen Produkten zu kaufen. „Eine echtes Aushängeschild“ nannte die Dritte Bürgermeisterin den Eine-Welt-Laden der Pfarrei St. Michael, „mit viel Engagement von Ehrenamtlichen geführt.“ Ebenso bleibe die Gastronomie nicht untätig: Die Gaststätte „Schmalzkuchl“ schenkt mittlerweile faire Getränke aus.

Ein tolles Miteinander

Ein wichtiger Teil der Bewerbung als Fairtrade Town sei die Zivilgesellschaft gewesen: Die Kinderkrippe „Kalle“, der Kindergarten St. Michael sowie die Grund- und Mittelschule setzten ebenfalls schon auf Fairtrade-Produkte – „vom Keks bis zur Schokolade, Bildungsarbeit inklusive.“ Kirchen und Vereine, wie der Heimat- und Trachtenverein, der Tennisclub, ATSV, die Feuerwehren Dallackenried und Krachenhausen, das Kultureck, der Bergverein, sowie die Ministranten engagierten sich für den Fairtrade-Gedanken.

„Besonders freue ich mich, dass wir durch Evi Heigl einen Weinhändler aus Rheinland-Pfalz gewinnen konnten – mit Fairtrade-zertifiziertem Wein und Glühwein“, unterstrich Weigert. Die mediale und damit öffentliche Präsenz sei darüber hinaus mit den Print- und Online-Medien der MZ, von LOKAL, der städtischen Homepage sowie durch Instagram („kallmuenzfairtrade“) gesichert.

Auch für die Zukunft gebe es schon eine ganze Reihe von Ideen: Fairtrade-Arbeitskleidung für die Bauhofmitarbeiter, das Angebot eines Fairen Frühstücks seitens eines Vereins oder einer Schule. Außerdem hätten die Oldtimerfreunde Kallmünz sich bereit erklärt, bei ihrem 30-jährigen Jubiläum Fairtrade-Kaffee auszuschenken. Denn: „Das ist das Schöne an Fairtrade. Es verbindet. Es zeigt, dass wir gemeinsam was verändern können – hier und weltweit.“