Mit 61 vom erfolgreichen Einkäufer zum Bäcker

AMBERG (sr). Herr S. hat fast sein gesamtes Berufsleben (1985 – 2022) bei einem großen Automobilzulieferer in Amberg verbracht. Als in seiner Abteilung (Einkauf), Stellen abgebaut wurden, musste er sich arbeitslos melden und beruflich umorientieren.

Nachdem zahlreiche Bewerbungsbemühungen und -strategien gescheitert waren, hat seine Integrationsberaterin in der Agentur für Arbeit Amberg, Frau Katharina Hargrove, im März u. a. vorgeschlagen, auch an seine Bäckerlehre, die er 1981 abgeschlossen hat, zu denken.

„Die aktuelle Arbeitsmarktlage und die dringende Suche nach Bäckern könnte demnach eine Chance für ihn bieten, auch wenn er nach seiner Ausbildung nur vier Jahre in seinem erlernten Beruf tätig war und diese bereits Jahrzehnte zurückliege“, prognostizierte Hargrove.

Herr S. war erst zögerlich und hatte berechtigte Zweifel, immerhin ist er schon in „Rentennähe“, hat kaum mehr verwertbare Berufserfahrung und würde deutliche Entgelteinbußen hinnehmen müssen. Dennoch sah auch er hier die Chance auf dem Arbeitsmarkt nochmal Fuß zu fassen und die Arbeitslosigkeit zu beenden.

Hargrove zog den gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Amberg hinzu und stellte mit Hilfe von Frau Kerstin Kühnel und Frau Stefanie Weiherer den Kontakt zur Bäckerei Hiltner in Amberg her. Nach einigen Gesprächen zwischen Herrn S., dem Arbeitgeber, der Integrationsberaterin und den Mitarbeiterinnen im Arbeitgeber-Service konnte Herrn S. ein unbefristeter Arbeitsvertrag unterbreitet werden. „Beide Parteien sind sehr glücklich über das Zusammenkommen“, so Hargrove.