Nach Abschluss des ROV: LBV fordert Ende aller Planungen zur Umfahrungsstraße Städtedreieck

STÄDTEDREIECK (sr). Die kürzlich von der Regierung der Oberpfalz vorgelegte Landesplanerische Beurteilung zur „Umfahrungsstraße Städtedreieck“ verwirft drei der vier Varianten als „nicht raumverträglich“. Nur die bei Teublitz ortsnahe Trasse B steht bedingt „in Einklang mit den Erfordernissen der Raumplanung“, versehen mit zahlreichen Auflagen. Doch auch diese Variante hätte schwerwiegende Folgen für Naherholung, Landschaftsbild, Wasserhaushalt und Artenschutz. Aus Sicht des LBV ist keine der Trassen raumverträglich. Der LBV fordert deshalb, die Pläne für eine Umfahrungsstraße nun endgültig zu beenden.

Genau durch diesen Teich und die anschließenden Sumpfwälder im Westen des Teublitzer Weihergebietes soll die Trasse B verlaufen. Foto: Dr. Christian Stierstorfer

Christoph Bauer, Leiter der LBV-Bezirksgeschäftsstelle Oberpfalz: „Die lange Liste der Maßgaben, mit der die einzige Trassenvariante gerade noch als raumverträglich beurteilt werden kann, zeigt, wie hochproblematisch der Eingriff wäre. Derartige Straßenbauprojekte sind aus der Zeit gefallen und widersprechen vielen politischen und rechtlichen Vorgaben des Klimaund Naturschutzes, sowie der Landesplanung.“

Christian Stierstorfer, Waldreferent des LBV und Gebietskenner: „Die Landesplanerische Beurteilung stellt völlig zurecht fest, dass alle vier Varianten Gebiete von herausragender Bedeutung für den Naturschutz betreffen. Wir fordern deshalb die beteiligten Kommunen auf, ein wichtiges Zeichen zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen zu setzen und keine weitere Planungsschritte zu unternehmen.“

Auch durch die nun favorisierte Trasse B werden Teiche und Feuchtgebiete durchschnitten und unwiederbringlich zerstört. Sie erfordert zudem aufwändige Bauwerke, wie zum Beispiel zahlreiche Brücken.

Nicht nur für die direkt betroffenen Anwohner, sondern auch für zahlreiche Menschen des Umlands ginge ein hochattraktives Naherholungsgebiet verloren. Die nun als gerade noch raumverträglich eingestufte Trassenvariante B wurde 2008 in einem Bürgerentscheid der Stadt Teublitz mit großer Mehrheit verworfen.

Der LBV appelliert dringend an alle Verantwortlichen, Verkehrsprobleme nicht durch immer noch mehr Straßen zu lösen. Der Naturschutzverband weist außerdem darauf hin, dass nach dem neuen Staatstraßenausbauplan Flächenverbrauch und Naturschutzbelange mehr Ge-wicht erhalten. Auch geplante Änderungen im Landesentwicklungsprogramm lassen eine tatsächliche Realisierung der Straße unwahrscheinlich erscheinen.

„Die Umfahrungsstraße Städtedreieck wäre bei Realisierung ein Teil jener globalen Highway to Climate Hell, vor der UN-Generalsekretär Guterres bei der Weltklimakonferenz warnte,“ so LBV-Experte Christian Stierstorfer.

Hintergrund: Der LBV hat vor gut einem Jahr eine umfangreiche Stellungnahme zum Raum-ordnungsverfahren abgegeben und mit einer Vielzahl von fachlichen Argumenten seine grundsätzliche Ablehnung des Projektes begründet. Zudem haben Mitarbeiter des LBV eigene Kartierungen durchgeführt und die Ergebnisse den Behörden bzw. Planern zur Verfügung gestellt. Der LBV wird die gestern vorgelegte Landesplanerische Beurteilung in den nächsten Tagen intensiv durcharbeiten.

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