„Null Toleranz“ – Stadt Burglengenfeld setzt auf „Gewaltfreie Stadtverwaltung“

BURGLENGENFELD (sr). „In der freien Wirtschaft hätte man euch längst rausgeschmissen“, „Ihr werden von meinen Steuergeldern fürs Schlafen bezahlt“, „Das ist doch total einfach, warum seid ihr zu blöd, es so und so zu machen?“

Personalratsvorsitzende Tina Kolb und Bürgermeister Thomas Gesche setzen ihre Unterschrift auf das Plakat „Gewaltfreie Stadtverwaltung“. Foto: Ulrike Pelikan-Roßmann

Dies sind nur drei Beispiele von vielen, mit welchen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Stadtverwaltung tagtäglich auseinandersetzen müssen. In Bereichen mit viel Kundenkontakten wie im Bürgerbüro, aber auch im Steuer- oder im Bauamt müssen sich die Angestellten so einiges anhören. „Zu viel!“ findet Personalratsvorsitzende Tina Kolb und macht jetzt mit einem Plakat auf die Aktion „Gewaltfreie Stadtverwaltung“ aufmerksam. Bürgermeister Thomas Gesche unterstützt dieses Anliegen und sagt: „Nicht alles muss man sich gefallen lassen“. Die Aktion solle nun als Präventivmaßnahme dienen und Bürgerinnen und Bürger bereits vor dem Besuch des Rathauses oder einem Anruf in der Verwaltung dafür zu sensibilisieren, dass ein Mensch am anderen Ende des Schreibtisches bzw. Hörer sitzt.

„Oft scheint es, als hätte man das Miteinander reden verlernt“, sagt Tina Kolb. Statt ihr Anliegen sachlich vorzubringen, wird eine Schimpftirade losgetreten, MitarbeiterInnen werden nicht nur im Rathaus, sondern auch in sozialen Netzwerken diffamiert. Die Haltung von Bürgermeister Gesche dazu ist klar: „Volle Rückendeckung für das Personal. Wer verbal angegangen wird, hat mein vollstes Verständnis dafür, wenn er das Gespräch abbricht“. Für körperliche Gewalt gilt ohnehin die Null-Toleranz-Grenze. „Wir bringen das sofort zur Anzeige“, so der Bürgermeister.

Die Plakataktion stellt den Auftakt für weitere Maßnahmen zur Vermeidung verbaler oder physischer Gewalt im Rathaus dar.

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